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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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mit einem gro ss en Plakat, auf das wir einen Willkommensgru ss schreiben.«
    Dawill nickte. »Ja, sowas in der Art.« Der Kommunikator gab ein Signal von sich. Es war Vileena mit einer Nachricht für den Ersten Verweser. »Der Kommandant möchte gerne wissen, wie der Stand der Dinge ist, was das geborgene Wrack anbelangt.
    Und er will wissen, wann wir unseren Flug endlich fortsetzen.«
    Dawill gab ihr eine knappe Zusammenfassung. »Solange die Ausstiegsschleuse geschlossen ist und wir nicht wissen, was an Bord tatsächlich los ist, will ich die Möglichkeit haben, das Ding jederzeit zurück in den Raum zu blasen«, fügte er dann hinzu. »Aber in der Beschleunigungsphase könnte eine Notaussto ss ung die Kommandozentrale beschädigen. Und während eines Sprungs ginge es überhaupt nicht.« Unnötig, ihr das überhaupt zu sagen. »Also gebt uns noch etwas Zeit.«
    »Der Kommandant ist sehr ungeduldig«, sagte Vileena, und so, wie sie es sagte, mit dieser sanften Heilerstimme, klang es auf verwirrende Weise überzeugend und unglaubwürdig zugleich. »Was immer Sie vorhaben, tun Sie es schnell, Verweser.«
    »Ja, Edle Vileena«, nickte Dawill.
    Sie sagte nichts mehr, schaltete nur ab.
    Der Hangarverweser räusperte sich. »Ich habe einen Roboter mit Werkzeug bestücken lassen, Plasmabrenner, Magnethaken, Koramantbohrer und so weiter… Wir könnten ihn hineinschicken und die Schleuse aufbrechen lassen.«
    Dawill rieb sich den Hals mit der flachen Hand, während er nachdachte. »Nein. Wir sind ihre Rett er, nicht wahr? Keine Piraten.«
    »Aber es wäre der sicherste Weg, die Schleuse
    aufzubekommen«, wandte Kuton ein.
    »Meinst du? Genausogut könnten wir damit eine bewaffnete Verteidigung provozieren. Stell dir nur vor, sie fragen sich gerade, bei wem sie gelandet sind und was wir mit ihnen vorhaben… Nein, la ss t uns einfach hineingehen, so da ss sie uns sehen können. Wenn sie die Schleuse dann immer noch nicht aufmachen, schicken wir den Roboter.«
    Kuton schluckte. »Einfach hineingehen?«
    »Schicken Sie einen Biosensor in den Hangar«, befahl Dawill dem Hangarverweser. »Die Quarantäne bleibt bestehen, der Sensor soll unablässig auf Erreger und Gifte prüfen, sobald sich die Schleuse öffnet. Die Schützen sollen in Position gehen. Sind die Heiler benachrichtigt?«
    »Heiler Uboron ist da, zusammen mit seinem Assistenten.
    Heiler Karsdaro ist benachrichtigt.«
    »Gut. Komm, Tennant!«
    Sie betraten den Hangar durch die Schleuse, nicht weil ein Druckausgleich erforderlich gewesen wäre, sondern weil nur hier die Einrichtungen bestanden, eine Feldlücke in der Abschirmung zu erzeugen. Dawill wurde ein wenig mulmig, als er ziemlich genau in die beiden Triebwerke der Rrigg blickte.
    Schon ein kurzer Schubsto ss hätte sie in einem Augenblick zu Asche zerblasen. Zu weniger als Asche, keines ihrer Atome wäre heil geblieben.
    Aber nichts rührte sich. Wenn man genau hinblickte, sah man, da ss der innere Aussto ss ring des Triebwerks angelaufen war, ein sicheres Zeichen, da ss es schon lange Zeit nicht mehr benutzt worden war. Wahrscheinlich würde es ohne weiteres überhaupt nicht mehr anspringen, nicht ohne da ss vorher jemand die Aussto ss ringe wieder auf Hochglanz poliert hatte. Eine einigerma ss en beruhigende Übe rlegung, dennoch machte Dawill, da ss er aus dem unmittelbaren Strahlbereich der Triebwerke herauskam.
    Aus der Nähe und aus dieser tiefen Perspektive sah die Rrigg aus wie ein dunkles Untier, das die Fangleinen und Magnettrossen mühsam gebändigt hielten. Von hier unten sah man auch, was man vom Kontrollraum aus nicht gesehen hatte: da ss hinter den kleinen Sichtluken Licht brannte, und eines dieser Lichter verdunkelte sich für einen Moment, als wäre jemand vor die Luke getreten und hätte hinausgeblickt.
    »Hast du das gesehen?« raunte Kuton ihm nervös zu.
    Dawill nickte. »Ja. Sie sind wach.« Er behielt den Plasmawerfer im Blick. Der zumindest rührte sich nicht.
    Die Hülle schimmerte matt - ein Schimmer, der, wie man aus der Nähe sah, davon herrührte, da ss die Oberfläche von Myriaden winziger, mit hoher Geschwindigkeit auftreffender Partikel zerkratzt worden war. Natürlich, sie waren vierhundert Jahre lang ohne energetische Abschirmung dem Leerraum ausgesetzt gewesen. Und da hatte sich gezeigt, da ss der Leerraum in Wirklichkeit alles andere als leer war.
    »Und jetzt?« fragte Kuton, als sie unterhalb der Ausstiegsluke standen und abwartend zu dem Schiff hochsahen.
    »Jetzt warten

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