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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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eingeübter, automatischer Vorgang, der den seltsam anmutenden Sachverhalt erklärte, da ss der grö ss te Teil der Namenlosen Zone noch nie von Raumschiffen beflogen worden war, man aber trotzdem sehr exakte Sternkarten davon besa ss . Nicht erfa ss t waren lediglich Sterne, die sich hinter ausgedehnten Dunkelwolken verbargen, besonders lichtschwache Sterne und solche, die so weit entfernt waren, da ss ihre Parallaxen zu gering ausfielen, um ihre Positionen mit einiger Genauigkeit bestimmen zu können. Die Akademie ging davon aus, da ss über drei Viertel der Galaxis kartographiert war.
    Achtzig Milliarden Sterne. Verglichen damit war die Zahl der Sterne, über die man mehr wu ss te als Koordinaten und Leuchtkraft, geradezu lächerlich klein.
    Da die MEGATAO eine Kopie dieser Sterndatenbank besa ss , war die Idee des Kommandanten zwar tollkühn, aber auch geradezu peinlich naheliegend. Böse Zungen erzählten, die Navigatoren, die sich zusammen mit den Astronomen unverzüglich an die Arbeit machten, hätten rote Ohren gehabt und immer wieder fassungslos die Köpfe geschüttelt, während sie die Aufzeichnungen der Yorsa-Exkursion kopierten und bearbeiteten, die Abbildungen, bei dene n es sich, um Sternkonstellatio nen handeln mochte oder auch nicht, herausfilterten und gegeneinander abglichen und schlie ss lich aus allen vorhandenen Blickrichtungen verma ss en, bis die relativen Abstände und Winkel eindeutig feststanden. Dann kam ein speziell erstelltes Suchprogramm zum Einsatz, das der Reihe nach jeden einzelnen Stern in der Datenbank daraufhin überprüfte, ob sich zu ihm Nachbarsterne in entsprechenden Winkeln und Abstandsverhältnissen finden lie ss en. Für einige Gyr kam die Arbeit an Bord der MEGATAO, soweit sie auf Rechnerunterstützung angewiesen war, nahezu zum Erliegen.
    Das bordeigene Unterhaltu ngsprogramm wurde unterbrochen, das Kommunikationssystem leitete nur noch Nachrichten mit Vorzugsstatus weiter, und bizarrerweise mu ss ten einige Türen im oberen Mitteldeck auf Handbetrieb umgeschaltet werden. Dann stand das Ergebnis fest.
    »Eine kleine gelbe Sonne«, erläuterte der Edle Felmori, Erster Navigator, die Ergebnisse. »Registriernummer 1202-1179-004.
    Entfernung von hier aus etwa zwölftausend Lichtjahre.« Er lie ss die Projektion der Sternkarte aufleuchten. Der hypothetische Kurs zum Zielstern würde in nahezu rechtem Winkel zum bisherigen weiterführen, wieder auf den Rand der Galaxis zu.
    »Sonstige Daten?« fragte Quest.
    Felmori schüttelte den Kopf. »Keine bekannte Expedition ist jemals auch nur in der Nähe gewesen.«
    Auf einen Tastendruck wurde das Zielgebiet vergrö ss ert und die Konstellation der Sterne mit einem Bild des daran arbeitenden Yorsen überblendet. Die Navigatoren hatten an dieser Sequenz sorgfältig gefeilt, um den Erfolg ihrer Arbeiten ins rechte Licht zu rücken, aber der Effekt, den sie erzielten, war, da ss es jedem kalt den Rücken hinablief bei dem Gedanken, da ss die Yorsen imstande sein sollten, über eine Distanz von zwölftausend Lichtjahr en hinweg die Existenz eines ga nzen Sonnensystems zu kontrollieren.
    »Fliegen wir hin«, sagte Quest. »Solange der Stern noch da ist.«
    Alles duckte sich, nickte, am eifrigsten Muntak, der Erste Pilot. Nur Dawills untersetzte Gestalt straffte sich. »Verzeiht, Erhabener Kommandant«, sagte er, »aber was versprechen wir uns davon? Nur weil wir möglicherweise dort auf andere Yorsen treffen und diese uns möglicherweise mehr über den Planeten des Ursprungs erzählen könnten…?«
    »Verweser Dawill«, unterbrach Quest müde, »ich bin im Augenblick nicht dazu aufgelegt, mit Euch zu diskutieren. Ein Gefühl sagt mir, da ss wir keine Zeit verlieren sollten. Wir können diskutieren, sollten wir keinen Erfolg haben, einverstanden?« Er sah Muntak an. »Erster Pilot, es ist Euer Schiff.« Er erhob sich, blickte in die Runde. »Ihr Edlen!« Damit ging er, wie immer gefolgt von Vileena, der Ersten Heilerin.
    Kurz darauf verlie ss die MEGATAO das System der Sonne Loy’mok und steuerte den nächsten Eintauchpunkt an. Das Sublicht an Bord war immer noch orange.
    Nach Bordzeit war es später Abend. Seinen Mitarbeitern hatte Kuton längst freigegeben, doch er selbst fand nicht zur Ruhe.
    Und wozu auch? Er fand keinen Gefallen an den Vergnügungen, die an Bord angeboten wurden, und er hatte keine Freunde, m it denen er gern Zeit verbracht e. Ihm war es lieber so - eine
    anspruchsvolle geistige Aufgabe wie diese: die Zeittafeln, die

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