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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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wieder eine zu sehen. »Das ist es, was mich erwartet. Der Tod. Ich, in diesem Augenblick noch ein Jemand, werde zum Niemand. Nichts wird mehr übrig sein von einem ganzen langen Leben. Nicht einmal eine Erinnerung.
    Nicht einmal das Bedauern, da ss nichts mehr ist, wird übrig sein.
    Ich, derjenige, der jetzt noch sagen kann: ›_ich_ werde verlöschen. Einfach so.‹« Er blies die Kerzenflamme mit einem raschen Sto ss Luft aus und sah den dürren schwarzen Docht an, von dem ein Moment noch eine winzige Rauchfahne aufstieg und dann nichts mehr. »Was ergibt das für einen Sinn?«
    Vileena wollte etwas antworten, etwas entgegensetzen, aber sie wu ss te nicht, was. Etwas in dem, was er sagte, zog ihr den Boden unter den Fü ss en fort. Sie wäre am liebsten gegangen, fortgerannt, nur um nichts mehr davon hören zu müssen.
    Doch Quest wartete nicht auf eine Antwort. Zu wem auch immer er sprach, sie war es nicht. »Ich mu ss an all die einsamen Tage im Patriarchenpalast denken«, sagte er. »Wie ich über Büchern hocke, während drau ss en die Sonne auf die Flu ss ebene und die Wälder scheint. Mich in Redekunst übe, um den Clan einst in den Räten und am Hof vertreten zu können. Wie ich mich vorbereite auf die Würde des Patriarchen. Wie ich mich vorbereite auf das Amt. Wie ich mich vorbereite auf die Verantwortung für den Clan. Wie ich mich vorbereite, vorbereite, vorbereite. Mein ganzes Leben war Vorbereitung.
    Und kaum da ss es endlich beginnen könnte, endet es schon.«
    Er hatte eine Hand zur Faust geballt, anscheinend, ohne sich dessen bewu ss t zu sein. Sein Blick ging in eine unnennbare Ferne, seine Stimme auch. »Nach all der Mühe des Aufwachsens sollte das Leben länger dauern.« Er hielt inne, dachte nach. »Eigentlich«, fuhr er dann fort, »ist nicht einzusehen, warum es überhaupt enden sollte.«
    Als sie sich am frühen Morgen wieder im Hangar trafen, kam Muntak in Begleitung einer sanften kleinen Frau mit rauchblauen Augen und goldenem Haar. »Das ist Kikimana«, stellte er sie vor. »Sie ist Technikerin im Bereich Klimakontrolle. Kikimana, das ist Tennant Kuton.«
    Sie begrü ss ten einander. Kuton fand die Technikerin attraktiv, vermutete aber, da ss es sich bei ihr um eine Konkubine Muntaks handelte, eine Vermutung, die sich gleich darauf bestätigte, als sie die Rampe hochgingen und er hörte, wie sie dem Ersten Piloten nervös zuraunte: »Ich verstehe nicht, wie du auf die Idee kommst, ich würde mich mit Kältekammern auskennen.«
    »Besser als wir auf jeden Fall«, gab Muntak leise zurück.
    »Au ss erdem bist du vertrauenswürdig.«
    Sie stiegen hinab zu den Kühlkammern. Alles stand noch so, wie sie es zurückgelassen hatten. Kikimana ging vor der geöffneten Rückwand des Gerätes in die Hocke, rollte ihr Bündel mit Werkzeugen und Diagnosegeräten neben sich aus und machte sich daran, das verschlungene Gewirr von Leitungen, Kabeln und Stellreglern zu untersuchen.
    »Was wir wissen wollen«, erinnerte sie der Erste Pilot, »ist, ob jemand daran herumgefummelt hat.«
    Die Technikerin nickte. »An diesem Gerät hier auf jeden Fall.« Sie deutete auf ein paar Stellen, wo Kratzer im Metall zu sehen waren, Kabel lose herausstanden, Regelschrauben auf unzulässigen Werten standen. »Hier ist die Sicherung entfernt worden. Da hat jemand den Kühlkondensator verstärkt. Was das hier soll, wei ss ich nicht genau, a ber jedenfalls ist es nicht so, wie es sein sollte.«
    »Aha«, machte Muntak triumphierend.
    »Verzeihen Sie die dumme Frage, Kikimana«, sagte Kuton,
    »aber können Sie mir erklären, wie Kühlkammern funktionieren? Ich habe nur eine ungefähre Vorstellung, was ein Kälteschlaf eigentlich ist. Ich bin Historiker, müssen Sie wissen.
    Von Technik verstehe ich wenig. Eigentlich nichts.«
    Die Technikerin fuhr sich mit der Hand durch die Haarpracht, blies die Backen auf und entlie ss die Luft wieder mit einem abgrundtiefen Seufzer. »Puh. Dann nehme ich an, Sie glauben wie die meisten, da ss man im Kälteschlaf mühelos Jahrhunderte übersteht?«
    »Etwa nicht?« fragte Kuton verdutzt.
    »Eben nicht.« Sie blickte Muntak hilfesuchend an, aber der Erste Pilot sah drein, als interessiere ihn die Antwort auf diese Frage genauso und als habe er sich nur nicht die Blö ss e geben wollen, sie zu stellen.
    »Also, fangen wir mit den Grundlagen an. Die sollte ich noch zusammenkriegen«, sagte Kikimana schlie ss lich seufzend.
    »Zunächst: es gibt grundsätzlich zwei Arten von

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