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Quicksilver

Quicksilver

Titel: Quicksilver Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson
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spürte, wie er sich bereitmachte, während sie dasselbe tat. Doch erst lange danach schufteten sie sich aneinander ab, so als könnte Bob sich durch all diese Schichten männlicher und weiblicher Kleidung hindurchzwängen. Sie taten das, weil es ihnen dabei gut ging und sie zusammen in einem kalten, hallenden Haus in Den Haag waren und niemand sonst ihre Zeit in Anspruch nahm. Eliza erkannte, dass Bob kein Mann war, dem es sehr oft gut ging, und dass er lange brauchte, bis er sich entspannte. Anfangs war sein ganzer Körper steif, und es dauerte eine ganze Weile, bis diese Steifheit aus seinen Gliedern und seinem Nacken wich und sich in einem bestimmten Glied konzentrierte, und er einsah, dass das nicht alles in einem einzigen Augenblick passieren musste. Am Anfang steckte sein Gesicht zwischen ihren Brüsten, und seine Füße standen breit auf dem Boden, aber sie bewog ihn ganz behutsam dazu, Zoll um Zoll höher zu kommen. Erst zeigte er, der Kämpfer, wenig Neigung, seine Verbindung zum Boden abzuschneiden, doch mit der Zeit machte sie ihm verständlich, dass ihn am Ende des Tisches noch weitere Wonnen erwarteten, und so schleuderte er seine Stiefel weg und zog die Knie und zum Schluss die Zehen auf die Tischplatte.
    Dann waren sie lange Zeit Auge in Auge, und Eliza fand das so angenehm, wie es angenehmer kaum werden konnte. Doch nach einer Weile brachte sie Bob dazu, das Kinn zu heben und ihr seine Kehle anzuvertrauen. Während sie dieses Terrain erforschte, knöpfte sie die paar oberen Knöpfe seines Hemdes auf, zog es dabei von seinen Schultern, presste seine Arme seitlich an ihn und entblößte seine Brustwarzen.
    Sie hakte ihr rechtes Knie hinter seinem linken ein, dann schob sie ihre Zunge durch ein schützendes Haarnest, fand seine rechte Brustwarze und knabberte vorsichtig daran. Er wand sich hoch und von ihr weg. Indem sie sich fest auf sein eingeklemmtes Knie stützte, zog sie ihr linkes Bein an, setzte ihren Fuß auf seinen aufgerichteten Beckenknochen und schob. Bob rollte auf den Rücken. Sie kam unter ihm hervor und landete schließlich auf seinen Oberschenkeln. Ein fester Ruck nach unten an seiner Hose befreite seinen erigierten Penis, band aber seine Oberschenkel zusammen. Sie zog den zugeknoteten Schafsdarm aus ihrem Strumpf, streifte ihn ihm über und setzte sich rittlings mit ihrem ganzen Gewicht auf ihn. Er bemühte sich gerade, Ärger vorzutäuschen, und die plötzliche Wonne überfiel ihn gleichsam aus dem Hinterhalt. Der plötzliche Schmerz überraschte sie, es war nämlich das erste Mal, dass ein Mann in Eliza war. Sie stieß einen wütenden Schrei aus, und aus ihren Augen schossen Tränen; sie steckte sich geballte Fäuste in die Augenhöhlen und versuchte, ihre Beinmuskeln unter Kontrolle zu bekommen, die krampfartig versuchten, hoch- und von ihm hinunterzusteigen. Sie spürte, dass er sie auf und ab schaukelte, was sie wütend machte, aber ihre Knie bohrten sich stetig in das harte Holz des Tisches, sodass das Gefühl von Bewegung aus einer Art Benommenheit herrühren musste: eine Ohnmacht, gegen die es anzukämpfen galt.
    Sie wollte nicht, dass er so zu ihr aufschaute; deshalb ließ sie sich nach vorn fallen und landete zu beiden Seiten seines Kopfes auf ihren ausgebreiteten Handflächen, dann beugte sie den Kopf so vor, dass ihr Haar wie ein Vorhang herabfiel und ihr Gesicht und alles unterhalb von Bobs Brust vor seinen Blicken schützte. Dabei hielt sich sein Besichtigungsdrang in Grenzen; er hatte offensichtlich beschlossen, dass es schlimmere Situationen gab, in denen er sich hätte befinden können.
    Eine Zeit lang bewegte sie sich auf ihm auf und ab, ganz langsam, zum einen, weil sie Schmerzen hatte, und zum anderen, weil sie nicht wusste, wie nah er seinem Höhepunkt sein mochte – da waren alle Männer unterschiedlich, und bei ein und demselben Mann war es vielleicht je nach Tageszeit verschieden, und beurteilen konnte man es nur an seinem Atemrhythmus (den sie hören konnte) und der Schlaffheit seines Gesichts (das sie durch einen schmalen Schlitz zwischen herabbaumelnden Haarlocken überwachen konnte). An diesen Maßstäben gemessen war sie noch lange nicht fertig, und eine ermüdende und schmerzvolle Schufterei stand ihr bevor. Doch schließlich kam er, ganz und gar, in einer langen Tortur, in der er den Rücken krümmte und mit dem Kopf schlug.
    Er holte zum ersten Mal wieder tief Luft, was bedeutete, dass er fertig war, und schlug die Augen auf. Sie starrte unverwandt

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