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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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studieren zu können, und dass sie nicht fähig waren, die Quelle jedes einzelnen Schreis, Kreischens, Quiekens und Johlens identifizieren zu können.
    Es musste eine Erklärung geben, sinnierte der angestrengt nachdenkende Tellenberg, während er an seinem rehydrierten Abendessen knabberte. Es musste eine gemeinsame Verbindung geben. Das alles konnte nicht nur Zufall sein. Die Natur war vielfältig, sie konnte sogar leidenschaftlich, wild und exzentrisch sein. Aber sie war niemals, nicht ein einziges Mal, beliebig. Das war auf jeder Welt, die die Humanxheit bisher erkundet hatte, gleich gewesen. Bis jetzt. Bis sie nach Quofum gekommen waren.
    Er legte den Kopf in den Nacken und blickte unter dem schützenden Dach des Bootes hervor nach oben gen Himmel. Die Sterne unterschieden sich von jenen, die man auf der Welt, auf der er geboren worden war, am Firmament sehen konnte. Aber es waren immer noch Sterne. Die Räume zwischen ihnen waren erfüllt mit einem größtenteils unbekannten Quotienten aus Partikeln und Energie. Die Naturgesetze wirkten hier, auch wenn einige davon noch entdeckt und quantifiziert werden mussten. Die Uhr, die das Universum darstellte, tickte immer weiter.
    Wo in dem gewaltigen Spektrum aus organisierter Materie lag der Schlüssel zu der irrationalen Welt, auf der sie gelandet waren?

7
    Araza war völlig klar, dass Boylan nicht bereit war, ihm einfach zu glauben, dass der Kondensator jetzt wieder vollständig funktionstüchtig war. Der Captain traute seinen eigenen Augen ebenso wenig wie jenen des Technikers. Für Boylan war der einzige Beweis dafür, dass etwas vollbracht worden war, die Realität, nicht bloße Worte.
    Er hatte alle drei Hauptmodule aufgesucht, die Bewässerung überprüft und überdies mit Dutzenden separater Wasserhähne gesprochen, bevor er davon überzeugt war, dass das Wasserversorgungssystem des Lagers wieder richtig arbeitete. Ein beiläufiger Beobachter hätte dieses Verhalten vielleicht als Besessenheit bezeichnet, was Boylan jedoch nicht einmal groß gestört hätte. Allein auf einer Alien-Welt, viele Parsecs entfernt von der nächsten Hilfe, konnte sich Besessenheit als schädlich für die soziale Interaktion erweisen, aber sie konnte auch die Leben jener retten, die ihrer Meinung nach derart herablassend behandelt wurden.
    Und es war besser, viel laufendes Wasser zu haben als viele zufriedene Freunde, fand er.
    Der Nachmittag verging ohne Zwischenfälle - wenn man von den Angriffen dreier gänzlich neuer und nicht miteinander verwandter Spezies fliegender Raubtiere ebenso absah, wie von den mehrfachen Versuchen terrestrischer Organismen unterschiedlicher Größe und Stärke, den energiegeladenen Perimeter frontal zu durchbrechen, sowie einer letzten Anstrengung, sich darunter durchzugraben. Die Wesen, die zu den letzten beiden Mitteln griffen, entgingen den tödlichen Effekten des Zauns nicht. Was die Luftraubtiere betraf, so brachten ihnen ihre wiederholten und missglückten Vorstöße, mit denen sie das konvexe Plexialloy- und Nanofiberdach des Lagers attackierten, nichts als abgebrochene Zähne, gesplitterte Klauen und angeknackste Egos ein. Im schlimmsten Fall war das Pochen und Kratzen, das sie verursachten, gerade mal störend.
    Ich muss zusammen mit Araza einige bewegungssensitive Abschreckungslampen oder etwas Ähnliches aufstellen, beschloss Boylan. Es konnte nicht angehen, dass ständig große Raubtiere gegen die Dächer prallten. Der ständige Krach würde auf jeden Fall die Arbeit im Labormodul stören.
    Am Abend stieg Nebel auf und verhüllte den sie umgebenden Wald in graue Spinnweben. Jetzt fand er endlich die Zeit, um im Hauptlager nach den Komponenten zu suchen, aus denen er das einfache Äquivalent einer Alien-Vogelscheuche basteln wollte. Die große Kammer befand sich im hinteren Teil des Labormoduls und enthielt Ausrüstungsgegenstände und Vorräte, die sie mit dem Shuttle auf den Planeten gebracht hatten, die aber noch sortiert und an den richtigen Ort gebracht werden mussten. Die Tür war weder mit einem Schloss noch mit einem Sicherheitssiegel verschlossen. Niemand würde Vorräte stehlen, zu denen er sowieso uneingeschränkt Zugang hatte, und Einheimische konnten nicht ins Lager gelangen. Daher war Boylan mehr als nur ein wenig überrascht, dass in dem kleinen Raum das totale Chaos herrschte.
    Alles hätte nach Abteilung, einzelnem Forscher, vorherbestimmten Experimenten sortiert und ordentlich auf dem Boden gestapelt oder auf den in die

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