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Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Titel: Rache - 01 - Im Herzen die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Miles
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türkisfarbene BH, den sie darunter trug, ihn völlig kaltließ. Bei einer ziemlich heißen Fummel-Session im vorigen Jahr allerdings hatte sie Steve Sawyer weniger deshalb davon abgehalten, ihr die Hose auszuziehen, weil sie so keusch war, sondern vielmehr, weil sie sich wegen ihres schlichten weißen Bikinislips schämte.
    Und es war ja nicht so, dass sie mit Zach mehr vorgehabt hätte … Es war einfach nur mal an der Zeit, ein paar richtige Dessous zu besitzen.
    »Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«, fragte eine weibliche Stimme.
    Em wirbelte herum und stand einer Verkäuferin gegenüber, die sie aufmerksam beäugte – als wüsste sie über Ems Geheimnis Bescheid.
    »Ähm, ich weiß nicht«, erwiderte Em und runzelte nervös die Stirn.
    »Der scheint mir doch ein bisschen groß für dich, Schätzchen«, fuhr die Frau fort und deutete auf den lila Büstenhalter.
    »Lass uns mal deine Maße nehmen.«
    Em stieß einen nervösen Lacher aus. Offensichtlich war sie paranoider, als sie geglaubt hatte. Diese Erkenntnis hielt sie jedoch nicht davon ab, den BH zusammen mit der passenden Unterwäsche und einem schwarzen Spitzenpanty zu kaufen und die komplette Victoria’s-Secret-Tüte anschließend in eine größere zu stopfen, die bereits einen Pulli und eine Jeans enthielt.
     
    JD wartete schon geduldig mit zwei Eintrittskarten für den neuesten Katastrophenfilm, als sie mit ein paar Minuten Verspätung angetrabt kam. In seinem gelb-schwarz karierten Holzfällerhemd sah er aus der Entfernung aus wie eine Hummel.
    »Sonst hast du nichts gekauft?«, fragte er und begutachtete ihre Einkaufstüten.
    »Nö«, erwiderte Em und war froh, dass ihre Ohren von den Haaren verdeckt waren. »Hab mir bloß noch die Schaufenster angeguckt.«
    Sie gingen zur Getränketheke und Em war nicht überrascht, dort, brummelig wie immer, Drea Feiffer anzutreffen. Ihr Outfit unterschied sich heute nur dadurch von ihrer sonstigen Aufmachung, dass es halb von einer Arbeitsweste verdeckt wurde, die sie offenbar hasste. Sie passte weder zu der engen Jeans, die sie in einem scheußlichen Lila gefärbt hatte, noch zu den Converse High Tops, die mit riesigen Sicherheitsnadeln »geschnürt« waren. Um sich auf keinen Fall dem Einheitslook zu beugen, zierte ihre Weste jedoch eine gigantische Brosche, die sie anscheinend selbst beim Schlafen nicht ablegte – ohne den silbernen Anstecker, der die Form einer riesigen Schlange hatte, die sich um ein geöffnetes Auge wand, sah man sie nie. Das Ganze wirkte ziemlich unvorteilhaft. Trotzdem lächelte Em ihr zu. Sie hatte Mitleid mit Drea. Man munkelte, dass sie Sasha jeden Tag im Krankenhaus besuchte. Sie hatte zwar noch mehr Freunde – andere Gruftis, die ebenfalls ihre Zeit mit Rumhängen auf dem Schulparkplatz verbrachten –, doch jeder wusste, dass Sasha ihre engste Vertraute gewesen war. Es musste schrecklich sein, seine beste Freundin so zu sehen. Em konnte sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn Gabby …
    Da überkam sie plötzlich das schlechte Gewissen, durchfuhr sie wie ein Stromschlag. Allein schon bei dem bloßen Gedanken an Gabby.
    »Hey, Drea«, begrüßte JD Drea genauso nett wie jeden anderen. »Wie war’s bei dir an Weihnachten?«
    Dreas Blick zuckte zu Em und wieder zurück zu JD. »Hey. Ziemlich anstrengend. Ich musste …« Ihre Stimme hob sich, als wollte sie etwas Wichtiges sagen. Em versuchte, nicht die Ringe unter ihren Augen anzustarren. Dreas beste Freundin hatte gerade versucht, sich umzubringen, und die Ärmste musste den ganzen Tag lang Süßigkeiten verkaufen. Em verspürte einen kurzen Moment lang den Drang, sie über die Theke hinweg in den Arm zu nehmen. Doch wahrscheinlich würde Drea sie dann für verrückt halten. Drea räusperte sich und ihre heisere Stimme kehrte zurück. »Ich musste aber wenigstens ein paar Tage lang diese verdammte Weste nicht anziehen.«
    »Die ist doch gar nicht so übel, bringt das Rot des Schlangenauges da gut zur Geltung«, versuchte JD die Stimmung aufzulockern und grinste. »Hast du den Film schon gesehen?«, fragte er und legte die Karten auf die Theke.
    »Ja, er ist ganz gut. Wenn ich allerdings noch einen einzigen Katastrophenfilm sehe, in dem die Hauptdarstellerin am Schluss immer noch super aussieht, dann werde ich in Zukunft das moderne Kino boykottieren.«
    »Einer von der Sorte also?« JD zeigte auf Em und sagte: »Sie kann das auch nicht leiden.«
    »Ach ja? Na, dann haben wir wohl was gemeinsam.« Drea griff nach

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