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Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Titel: Rache - 01 - Im Herzen die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Miles
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Weihnachtsferien, um Zachs tragbare Basketballkörbe aufzubauen. Vorausgesetzt, das Eis war dick genug, lieferten sie sich halb schlitternd, halb laufend ein paar ungelenke Punktspiele. Diesen sportlichen Begegnungen verdankten sie über die Jahre mehr als nur ein paar fiese blaue Flecken, aber sie waren es wert. Nicht zuletzt half ihnen das Korbwerfen auf dem Eis, die langen Winter in Ascension etwas erträglicher zu machen.
    Der kleine See lag in einiger Entfernung von der Straße hinter einem Saum aus Bäumen im Galvin Naturschutzgebiet. Auf der anderen Seite des Areals befand sich der älteste Friedhof von Ascension, eins der historischen Überbleibsel, auf dem nur noch ein paar verwitterte Grabsteine zu finden waren. Jedes Jahr an Halloween gab es in dieser Gegend eine Gruselfahrt auf einem Heuwagen, mit Moorgeistern, die aus dem Wasser auftauchten, und Zombies, die hinter Bäumen hervorsprangen. Chase mochte die Gruselfahrt – sie lockte immer Mädchen an; die schienen es gut zu finden, einen auf erschrocken zu machen und sich an einen zu schmiegen. Voriges Jahr hatte Kelly van Doren ihm doch tatsächlich »Mensch, bist du mutig« ins Ohr geflüstert, als sie den steinigen Weg entlanggeholpert waren. Während der Sommermonate verwandelte der Galvin’s Pond sich in eine überfüllte Badestelle, an der es von Teenagern nur so wimmelte, die die kurze Phase warmen Wetters in Maine genießen wollten und zu faul waren, an den Strand zu fahren.
    Doch Chase verband auch traurigere Erinnerungen damit. Am Tag der Beerdigung von Zachs Dad waren sie beide nach der Trauerfeier hier gelandet, während die anderen bei den McCords Small Talk machten. Zu Hause war Zach noch ruhig und gefasst gewesen, aber am See war er dann in Tränen ausgebrochen und hatte wütend Steine ins Wasser geworfen. Chase hatte schweigend daneben gesessen und darüber nachgedacht, wie verschieden ihre Väter doch gewesen waren. Und dass er Zach beinah um seine Trauer beneidete – Zach, der einen richtigen Vater verloren hatte, einen Freund und Vertrauten. Nach einer Weile hatte Chase eine Flasche Bourbon aus seiner Manteltasche gezogen. »Hier, trink einen Schluck«, hatte er gesagt. Und Zach hatte gern angenommen. »Danke«, hatte er gemurmelt. »Du verstehst mich wenigstens.« Dann hatten sie Ball und Schläger zum Baseballspielen aus Zachs Auto geholt. Und Chase hatte Zach ein paar einfache Würfe vorgegeben, damit er sich darüber freuen konnte, wie der Ball dank der Wucht seiner Schläge hoch durch die Luft flog, fast bis zu den Bäumen.
    Heute war Galvin beinahe menschenleer. Es standen nur drei Autos auf dem Parkplatz, als Chase anhielt, allesamt mit Ascension-Aufklebern bestückt.
    Der Wintereinbruch war in diesem Jahr früh und heftig gewesen. Der See musste auf jeden Fall fest zugefroren sein. Als Chase über den eisigen Untergrund zum »Spielfeld« knirschte, hörte er die Jungs rufen, dumme Sprüche klopfen, lachen. Sechs oder sieben von ihnen sah er auf dem Eis und dem Schnee herumspringen. Er rieb die Hände aneinander und zog sich die Mütze über die Ohren. Der Wetterbericht hatte für heute keinen weiteren Schneefall angekündigt, allerdings wehte ein ziemlich starker Wind. Seine Nase hörte nicht auf zu laufen, wie oft er auch mit dem Ärmel darüberfuhr.
    Eigentlich hatte er keine Lust gehabt, sich heute hier blicken zu lassen. Seit der Streich- und Fotografieraktion dachte er ununterbrochen an Ty: Er hatte nur noch einen einzigen Wunsch, nämlich sie wiederzusehen. Doch dann rief Zach an, um ihn an das Spiel zu erinnern, und da hatte es ihm leidgetan. Er hatte in letzter Zeit wirklich kaum etwas mit ihm unternommen.
    »Was für ’ne Überraschung, dich hier zu sehen, Singer«, schallte Bartons Stimme kristallklar über das Eis. »Ich dachte, du wärst noch mit Betteln beschäftigt.«
    Super. Das schon wieder. Diesen blöden Scherz hatte Chase in den letzten Tagen fast schon vergessen. »Und ich dachte, du hättest inzwischen mal was Neues zum Ablästern auf Lager«, warf er über die Schulter zurück, während er Zach zur Begrüßung abklatschte. »Wagner, heb dir dein dummes Gequatsche für den Platz auf.«
    Er trabte auf dem Eis hin und her und versuchte, sich für das Spiel fit zu machen.
    Zach schnappte sich den Ball aus Bartons Händen und versenkte ihn mit einem Sprungwurf im Korb.
    »Voll eingesackt, Baby.« Er vollführte einen kleinen Siegestanz. »Ich bin ja so gut.« Netter Wurf, das musste Chase zugeben.
    »Von

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