Rache an Johnny Fry
sagten, was ich tun sollte und was nicht.
Als ich aufwachte, schien die Sonne auf mein Bett, allerdings nicht direkt auf mich – wie eine körperlose, heilige Liebhaberin lag sie neben mir, eine Göttin, die mich für ein paar Momente mit ihrer Anwesenheit beehrte, während ich schlief.
Es war früher Nachmittag. Ich nahm Brads Fax und rief ein halbes Dutzend Galerien an. Ich stellte mich als Cordell Carmel vor, einen Kollegen von Brad Mettleman. Ich sagte, ich arbeitete bereits seit einigen Jahren für Brad, aber jetzt ginge ich mit einer Gruppe außergewöhnlich talentierter junger Künstler selbst an die Öffentlichkeit.
Bis 14 Uhr hatte ich vier Termine vereinbart, um Lucys Bilder vorzuführen.
Ich fuhr mit der U-Bahn die Westside hinauf zu Jo. Als ich das Gebäude betrat, sah ich auf die Uhr. Es war 14.58 Uhr. Ich war immer pünktlich, nie auch nur eine Minute zu spät, bis auf den Tag, an dem ich nicht nach Philadelphia gefahren war. Vielleicht war die Pünktlichkeit Teil meines Problems, dachte ich. Vielleicht fühlte ich mich von den Wünschen der anderen unterdrückt und musste nur anfangen, nach meinem eigenen Zeitplan zu leben. Vielleicht hätten die Leute, mit denen ich zusammenarbeitete, und auch Menschen wie Jo dann nicht mehr das Gefühl, sie könnten auf mir herumtrampeln.
Robert, der Portier, saß hinter seinem Tisch.
»Ja?«, fragte er.
»Kennen Sie mich nicht mehr, Robert?«
»Sie wollen zu… Miss Joelle?«
»Ja«, sagte ich und lief den Gang zur dritten Reihe Aufzüge hinunter.
»Warten Sie«, rief Robert.
»Worauf? Ich fahre immer gleich nach oben. Das wissen Sie doch.«
»Ich muss anrufen.«
»Vergiss es«, sagte ich und ging zu den Aufzügen.
Ich hörte, wie er hinter mir die Sprechanlage betätigte. Er murmelte etwas. Ich war sicher, dass er Joelle warnte, die Johnny Fry offenbar wochentags häufig zu Besuch hatte.
Aber nicht einmal das berührte mich. Ich ärgerte mich nur über Robert, weil er Jos Taktlosigkeit outete. Er hätte mich passieren lassen und unbemerkt anrufen sollen, damit sich Jo und Johnny eine Ausrede überlegen konnten.
Ich stand im Aufzug und fragte mich, wer ich sein würde, wenn sie die Tür öffnete, und natürlich auch, zu wem sie geworden war. Mit jedem neuen Treffen schienen wir uns zu ändern. Ich war aufgeregt, mein Herz vollführte einen Stepptanz. Wer wusste, was als Nächstes geschah?
Jo kam zur Tür und trug ein durchsichtiges weißes Kleid mit nichts darunter. Ihr Schamhaar und die großen braunen Brustwarzen waren gut zu sehen.
»Hi«, sagte sie und neigte leicht den Kopf.
»Zieh es aus«, antwortete ich.
Ohne zu zögern, zog sie das Kleid hoch und über ihren Kopf, während ich die Tür hinter mir schloss.
Sie griff nach mir, aber ich sagte: »Nimm die Hände herunter.«
Als sie zögerte, sagte ich: »Nimm die verdammten Hände herunter und lass mich dich ansehen.«
Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, wie die Sonne, die an einem wolkigen Tag durch die blauen Lücken scheint.
Ich starrte ihren schönen Körper an, und sie fing an zu zittern.
Mein Schwanz drückte gegen den Stoff meiner Hose. Ich spürte, wie meine Nasenflügel bebten.
»Ziehst du dich auch aus?«, fragte sie.
»Nein.«
»Können wir ins Wohnzimmer gehen?«
»Nein.«
»Du willst nur, dass ich hier stehen bleibe?«, fragte sie.
»Dreh dich um. Ich will deinen Arsch sehen.«
»Rede nicht so mit mir«, sagte sie, und ich schlug sie.
Ich schlug nicht fest zu. Es konnte nicht wehtun. Nur die Geste war gewalttätig gewesen, aber sie riss die Augen weit auf, drehte sich um und hielt mir ihren Hintern zur Begutachtung hin.
Nach einer Minute sagte sie: »L.«
»Halt den Mund und heb den Arsch höher.«
Als sie tat, was ich sagte, musste ich grinsen. In meiner Vorstellung sah ich aus wie eine hungrige Hyäne, die nur darauf wartete, einer sterbenden Kreatur das Fleisch herauszureißen.
Der Gedanke machte mir Angst. Zu was wurde ich da? Einen Moment lang überlegte ich, ob ich mich umdrehen, gehen und Joelle nie wiedersehen sollte.
Da geschah etwas Unerklärliches mit mir. Ein Gefühl brach sich Bahn und ließ mich Dinge tun, die außerhalb meiner Kontrolle lagen.
»Spreiz den Arsch«, sagte jemand. Erst nach einer Weile begriff ich, dass ich dieser Jemand war.
Jo packte ihre Hinterbacken und zog sie leicht auseinander.
Ich schlug sie auf den Hintern und sagte: »Ich will ihn weit offen. Ganz weit.«
Sie stöhnte und zog die Backen so weit
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