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Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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im Schmutz.«
    »Dann krieg ich geschimpft.«
    »Besser hierfür Schimpfe kriegen als dafür, dass du in den Lilienbeeten rumgeschlichen bist.«
    »Da hast du recht.« Tucker wälzte sich.
    Als sie durch das Tiertürchen schlüpften, nahm niemand von ihnen Notiz, weil alle Marcy Wiggins beistanden.
    Tucker kroch unter einen Postkarren. Mrs Murphy sprang hinein und landete auf der ruhenden Pewter, die fauchend und zischend aufsprang.
    »Pewts, Pewts, entschuldige«, sagte Murphy lachend. Pewter, die noch nicht in verzeihender Stimmung war, schoss heraus und schlug Mrs Murphy auf die Backe.
    Mrs Murphy revanchierte sich, und bald hatte sich der Postkarren dank ihrer Heftigkeit in Bewegung gesetzt. Tuckers Hinterteil lugte hinter dem Karren hervor.
    »He, ihr zwei!« Harry klatschte über dem Postkarren in die Hände, was die Katzen ablenkte. Dann fiel ihr Blick auf den schmutzigen Corgi. »Was hast du denn angestellt?«
    »Nichts«, lautete die lammfromme Antwort.
    »Flöhe«, erklärte Mrs Hogendobber. »Sie hat sich im Dreck gewälzt, weil sie Flöhe hat.«
    »Das heißt, ein Bad und Flohpulver, wenn wir nach Hause kommen.«
    »Vielen Dank, Murphy«, knurrte Tucker.
    »Wie konnte ich das wissen?«, sagte sie, dann berichtete sie Pewter flüsternd, was geschehen war. Pewter kicherte.
    »Das ist, als hätte man Kinder«, meinte Chris lachend.
    »Marcy, geht’s Ihnen besser?« Mrs Hogendobber bot ihr noch einen Eistee an.
    »Ja, danke.« Sie nickte, wandte sich dann an Harry. »Ich habe Boom Boom und Chris gesagt, dass ich nicht mehr bei eurem Jubiläum mithelfe. Wer weiß, was als Nächstes passiert?«
    »Ich verstehe.« Harry hielt nichts davon, Leute zu etwas überreden zu wollen, was sie nicht wollten.
    »Und ich wäre euch allen dankbar, wenn ihr aufhören würdet, über mich zu reden.«
    »Wir reden nicht über dich.« Harry runzelte verwundert die Stirn.
    »Alle reden über mich. Ihr denkt wohl, ich weiß das nicht.« Sie stand auf und drehte sich zu Boom Boom herum. »Und sag mir bloß nicht, ich muss Kamillentee trinken oder ein anderes bescheuertes Kräuterheilmittel nehmen! Ihr denkt alle, ich habe Eheprobleme. Ihr denkt, ich habe mit Charlie Ashcraft geschlafen und …«
    »Marcy, du solltest nach Hause gehen.« Chris packte ihre Freundin am Arm und schob sie zum Hintereingang hinaus. Marcy plapperte unentwegt weiter.
    »Paranoid«, sagte Boom Boom tonlos.
    »Das ist ein ziemlich scharfes Urteil«, entgegnete Harry.
    »Nenn’s, wie du willst.«
    »Boom Boom, versuch es doch mal aus ihrer Sicht zu betrachten. Sie hat nicht den Vorteil, eine von uns zu sein«, sagte Harry.
    »Also im Augenblick würde ich sagen, das ist kein so großer Vorteil«, rief Pewter aus dem Postkarren.
    »Boom, Sie haben wohl heute keinen guten Tag.« Miranda versuchte die Wogen zu glätten.
    »Stimmt.« Sie funkelte Harry wütend an. »Cynthia Cooper hat mich heute Morgen angerufen, bevor ich zum Golfen ging, und weißt du, was sie mich gefragt hat? Ob ich uneheliche Kinder mit Charlie Ashcraft habe oder irgendwelche durch Geschlechtsverkehr übertragbare Krankheiten!«
    »Warum schreist du mich so an?«
    »Weil du ihr diesen Floh ins Ohr gesetzt hast.«
    »Boom, ich weiß nichts von solchen … Sachen.«
    »Du denkst doch, mein Leben ist ein einziges Bumsvergnügen!«
    »Mädels.« Miranda hob die Hände. »Ich wollte, Sie beide würden endlich Frieden schließen.«
    »Frieden? Sie springt mich an wie ein Jack-Russell-Terrier. Sex. Immer Sex. Richtig, Harry?«
    »Falsch.« Die Tiere beobachteten fasziniert, wie Harrys Gesicht dunkelrot anlief. »Ich habe kein Wort zu Cynthia gesagt, und wieso sollte ich auf Geschlechtskrankheiten kommen? Guter Gott, Boom Boom.«
    »Wer war es dann?«
    Miranda schaute gen Himmel. »Bitte, lieber Gott, schicke vorläufig niemanden ins Postamt.« Sie wandte sich wieder den Streitenden zu. »Schluss jetzt. Setzen Sie sich hin und besprechen Sie dies wie zivilisierte Menschen, oder ich werfe Sie beide hinaus. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja, Ma’am«, sagten beide, erschrocken über Mirandas Ausbruch.
    »Setzen Sie sich.« Sie wies zum Tisch. Sie setzten sich. »Hören Sie, Fragen, wie Boom Boom sie stellt, kommen nicht aus heiterem Himmel. Statt Harry zu beschuldigen, warum denken Sie nicht beide zurück? Denken Sie zurück, so weit Sie können.«
    Sie saßen stumm da.
    Harry fuhr mit dem Finger über die Maserung des alten Tisches. »Weißt du noch, als wir in der elften Klasse waren, wurde

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