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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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jedoch seit diesen Fotos geändert: Der Altersunterschied zwischen ihr und ihrem Mann war offensichtlicher geworden. Sir Leon war über zwanzig Jahre älter als sie. An seinem Hochzeitstag schien der Unterschied kleiner zu sein. Doch wenn sie jetzt gemeinsam auftraten, hätte man meinen können, sie wären fast ein halbes Jahrhundert auseinander.
    »Will Daddy nicht frühstücken?«, fragte Imogen.
    Lady Kira zuckte die Achseln.
    »Wer weiß? In letzter Zeit störe ich ihn möglichst wenig.«
    Es war Jahre her, dass sie und ihr Mann ein gemeinsames Schlafzimmer gehabt hatten. Eigentlich konnte sich Imogen überhaupt nicht erinnern, dass es je so gewesen war. Als sie alt genug war, um solche Dinge zu registrieren, hatte sie ihren Vater gelegentlich aus seinem Zimmer kommen und in dem seiner Frau verschwinden sehen, um dann kurze Zeit später wieder zurückzugehen. Derlei Exkursionen wurden seltener, je älter sie wurde, und soweit sie wusste, hatten sie längst gänzlich aufgehört.
    Diese Trennung, da war Imogen sich sicher, war nicht auf Frigidität seitens ihrer Mutter zurückzuführen. Tatsächlich war wohl eher das Gegenteil der Fall. Sie war überzeugt, ihre eigene starke Sexualität von Kira geerbt zu haben, und sie vermutete auch, dass ihre Mutter schon als junge Braut von ihrem wesentlich älteren Ehemann nicht befriedigt werden konnte. Dieses Problem zumindest hatte sie selbst nie gehabt, solange Wolf da war, dachte Imogen, aber als er dann immer öfter und länger auf Reisen war, hatte er eine Lücke hinterlassen, die gefüllt werden musste …
    Sie fragte sich manchmal, wie ihre Mutter mit ihren Bedürfnissen umgegangen war, aber irgendwie war trotz der Ähnlichkeiten zwischen ihnen nie eine Nähe entstanden, die es ihr ermöglicht hätte, sie danach zu fragen. Vielleicht war es aber auch die Zuneigung zu ihrem Vater, die sie davon abhielt, es wissen zu wollen. Sie fand, Sir Leon hatte es ohnehin schon schwer genug im Leben getroffen. Eine Frau, die er nicht befriedigen konnte, eine Frau, die seine Freunde nicht besonders mochte und von deren Freunden er nicht viel hielt, eine Frau, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die traditionell entspannte, für den Landadel typische Beziehung zwischen Schloss und Umland in etwas nachgerade Feudales zu verwandeln, eine Frau, die ihm keinen männlichen Erben geschenkt hatte, nur eine Tochter, die ebenso eigensinnig war wie ihre Mutter und sich mit ihrer Heirat dem Willen der Familie widersetzt hatte.
    Er hatte es nicht verdient, dass seine Tochter darin eingeweiht wurde, dass seine Frau ihn betrogen hatte.
    Ihrer Mutter hingegen schienen derlei Hemmungen fremd zu sein.
    Nachdem Kira sich ein ordentliches Stück Würstchen einverleibt hatte, sagte sie: »Tut mir überhaupt nicht leid, dass sie Pasha auf die Schliche gekommen sind. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass mit seinem Geld irgendwas faul war. Und außerdem war er im Bett eine Riesenenttäuschung.«
    Imogens Überraschung grenzte fast an einen Schock.
    In der Hoffnung, diese Wirkung einigermaßen erfolgreich verbergen zu können, antwortete sie: »Und wie kommst du darauf, das könnte mich auch nur im Geringsten interessieren?«
    »Sei nicht so unaufrichtig, Liebes. Du weißt sehr gut, dass ich mir Hoffnungen gemacht hatte, du würdest eines Tages mit ihm zusammenkommen.«
    »Ich hoffe, du erzählst mir jetzt nicht, dass diese Hoffnungen dich bewogen haben, ihn zum Mordversuch an Toby zu animieren.«
    »Sei nicht albern. Mir war doch ohnehin klar, dass das zwischen dir und Toby sich so ziemlich erschöpft hat. Wann hattest du das letzte Mal Sex mit ihm?«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du ehelichen Sex als eine Grundvoraussetzung für eine dauerhafte Ehe ansiehst, Mutter«, sagte Imogen.
    »Bei mir liegt der Fall anders. Ein Titel und ein Schloss sind es wert, daran festzuhalten. Ein verfetteter Anwalt, der dafür bekannt ist, es mit seinen Sekretärinnen zu treiben, ist etwas völlig anderes. Wie dem auch sei, das tut nun nichts mehr zur Sache. Ich wage gar nicht, mir vorzustellen, in welchem Zustand er sein wird, falls er durchkommt. Aber da Pasha ja nun aus dem Rennen ist, müssen wir an deine Zukunft denken. Kein großes Problem. Du bist noch immer in vielerlei Hinsicht eine begehrenswerte Frau. Es wird zahlreiche geeignete Kandidaten geben.«
    Imogen sagte: »Hast du die Absicht, sie alle so gründlich auf Herz und Nieren zu testen, wie du das bei Pasha getan hast?«
    Lady Kira zuckte die

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