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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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Soapstars und Standup-Komiker in ernsthaften Filmen unterzubringen. Die Kritiker zerrissen ihn dafür, die Zuschauer liebten es.
    Die schlichte Wahrheit war, dass Leo eine fast seherische Gabe besaß, wenn es darum ging zu beurteilen, was das Mainstream-Publikum sehen wollte und wie man es ihm präsentierte. Niemand konnte es so gut einschätzen wie er. Und er war gewillt, alles zu tun, was nötig war, um das zu bekommen, was er haben wollte – er hatte überhaupt keine Skrupel, Leute, die ihm im Weg standen, niederzutrampeln. In seiner Branche hasste man ihn für seinen Erfolg, doch die Filmbosse vergötterten ihn. Er lieferte Resultate, und das war alles, was zählte.
    Leo hatte die Regeln und Einschränkungen, die die Arbeit für die BBC mit sich brachte, rasch satt, und als er alles gelernt hatte, was er wissen musste, und die nötigen Kontakte besaß, gründete er seine eigene Produktionsfirma, verkaufte seine Ideen an den Sender zurück und verdiente sich eine goldene Nase damit. Vor allem reichte es aus, um einen Schritt weiterzugehen und sich an einem großen Kinofilm zu versuchen, und er besaß ein erstklassiges Drehbuch dafür – eine romantische Komödie um eine Engländerin und einen Amerikaner, die sich in London begegnen und verlieben. Und damit sollte er sich wirklich ganz weit hinaufkatapultieren.
    Als Jimmy & Jenny Anfang der Neunziger in die Kinos kam, war der Film weltweit ein derart großer Erfolg, dass manch ein missgünstiger Kritiker in der Presse schrieb, dass es sich nur um ein einmaliges Wunder handeln könne und dieser Emporkömmling von Fernsehproduzent bloß großes Glück gehabt habe. Er habe einen berühmten US-Star und eine bezaubernde britische Unschuld gecastet und die übliche Mischung guter Charakterrollen und Klischees hinzugefügt. Standard, aber es habe eben funktioniert. Dieses eine Mal zumindest.
    Leo ignorierte sie, stieg in ein Flugzeug nach L. A. und bewegte sich im Laufe der nächsten fünf Jahre ausschließlich von einem Erfolg zum nächstgrößeren. Er konzentrierte sich hauptsächlich auf leichte romantische Komödien, die die Kassen klingeln ließen, und besetzte die Hauptrolle grundsätzlich mit einem Star, den Männer wie Frauen gleichermaßen bewunderten. Er engagierte britische Talente, wann immer er konnte, und verschaffte britischen Wohltätigkeitsorganisationen Unmengen an Spenden. All das, kombiniert mit der Tatsache, dass die Menschen an der Spitze ihn immer noch liebten, brachte ihm einige wenige Jahre später den Ritterschlag ein.
    Leo war auch nicht jemand, der eine schwierige Vergangenheit aufzuarbeiten hatte. Er war nicht in bitterer Armut aufgewachsen und hatte auch keinen Alkoholiker als Vater gehabt, der ihn täglich verprügelte. Nein, er kam aus einem ruhigen, langweiligen Reihenhäuschen in einer ruhigen, langweiligen Straße in Watford. Seine Eltern lebten noch, aber er hatte sie längst ausgezahlt. Ein schlechtes Gewissen hatte er deswegen nicht: Zwischen ihnen gab es schon lange nichts mehr zu sagen, sie hätten sich miteinander nur gelangweilt. War es da nicht viel schlauer, sein Geld zu nehmen?
    Für Leo war Geld alles. Und alles in seinem Leben drehte sich darum. Geld bedeutete Macht. Er kam aus der Mittelmäßigkeit und wollte nie wieder dorthin zurück. Geld hieß, dass man die Kontrolle hatte, dass man am Steuer saß. Man konnte sich das Beste leisten, und er wollte das Beste, da er damit zeigen konnte, wie mächtig er war: der Mächtigste weit und breit, der General, der seine Fußsoldaten befehligte. Seine Dealer besorgten ihm für seine Partys nur reinstes Koks, nichts von dem Mist, der auf dem Sunset verscherbelt wurde. Und obwohl er, wenn er ehrlich war, zwischen billigem Schaumwein und Champagner kaum einen Unterschied schmecken konnte, kam ihm nur das Beste ins Glas, denn es spielte keine Rolle. Tatsache war, weil der eine Champagner mehrere hundert Dollar kostete, konnte er sich damit den Respekt anderer Männer verschaffen, und die Mädchen wollten sich von ihm vögeln lassen. Leo vögelte sie. Nicht sie ihn.

    Und all das war der Grund, warum er Amber wollte – unbedingt sogar. Es war nicht die Hauptrolle in Prom Night, die er ihr geben wollte. Er wollte sie als Teaser einsetzen, als Anreiz, mit einer Sing-und-Tanz-Nummer, die ihr Talent optimal zur Schau stellte.
    Leo war fasziniert von diesem Mädchen. Er erkannte Potenzial, wenn es ihm begegnete. Es gab einen Mangel an frischen, jungen Stars in diesem Geschäft. Mit

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