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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sie sich vor Ekel und musste dem starken Bedürfnis widerstehen, ihren Körper zu bedecken.
    »Du musst dich duschen«, sagte Toby.
    Sherry blickte auf seinen schweißnassen, blutverschmierten Bauch. »Das müssen wir beide.«
    Toby kletterte von ihr herunter, ging in die Hocke und hob seine Messer auf. Dann richtete er sich auf und sagte: »Steh auf und komm her.«
    Sherry stand auf, blieb aber, wo sie war.
    »Was machen wir jetzt?«
    »Alles, was ich sage.«
    Auf einmal verspürte sie das Bedürfnis, sich umzudrehen und nachzusehen, ob Duanes Kopf tatsächlich auf dem Kissen lag. Und hatte ihm wirklich jemand etwas abgebissen ?
    Das will ich nicht sehen.
    Sie hielt den Kopf nach vorne gerichtet, schaute aber an Toby vorbei auf den reglos daliegenden Jim.
    Lebt er noch?
    Sie zog sich die Bluse zu, holte tief Luft und sagte: »Ich tue alles, was du willst, aber erst, wenn ich weiß, dass ein Krankenwagen auf dem Weg hierher ist. Bitte, lass mich anrufen. Er hat das nicht verdient. Er wollte mir bloß helfen. «
    Toby machte einen Schritt auf Jim zu und trat ihm voll in den Rücken.
    Jim ließ ein lautes Stöhnen hören.
    »Sieht so aus, als würde er noch leben«, sagte Toby grinsend zu Sherry. Dann ging er neben Jim in die Hocke und holte mit einem seiner Messer aus.
    Sherry kreischte auf.
    Der Schrei war so laut, dass er ihr selber in den Ohren wehtat, aber er stoppte Toby. Mit weit geöffnetem Mund glotzte er sie an und schrie: »Halts Maul!«
    Sherry hielt sich die Ohren zu und schrie noch einmal.
    Toby sprang auf und rannte auf sie zu.
    Mit einem Messer in jeder Hand.
    Sherry wirbelte herum und rannte ins Schlafzimmer. Als sie aufs Bett sprang, rollte Duanes Kopf vom Kissen auf sie zu.
    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Toby mit einem Sprung versuchte, nach ihren Beinen zu greifen.
    Sie wirbelte herum und trat ihm mitten ins Gesicht.
    Der Tritt schleuderte seinen Kopf zur Seite, konnte Toby aber nicht aufhalten. Mit der Wucht des Sprungs krachte er gegen Sherrys Unterschenkel. Sie verlor das Gleichgewicht, klappte über Toby zusammen und rollte über seine schweißnassen Gesäßbacken hinunter auf den Boden vor dem Bett.
    Während sie auf dem Rücken liegend nach Luft schnappte, hörte sie auf einmal ein lautes Klopfen.
    Es kam von außerhalb des Schlafzimmers.
    Von irgendwo draußen auf dem Gang.
    Aus der Richtung des Wohnzimmers vielleicht.
    Jemand klopfte an Duanes Wohnungstür!

17
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    Sherry wälzte sich zur Seite, rappelte sich auf und rannte aus dem Zimmer.
    Über die Schulter blickend sah sie, wie Toby sich vom Bett hochwuchtete.
    Von draußen wurde heftig an die Tür geklopft.
    Nachdem Sherry im Flur vorsichtig über Jim gestiegen war, spurtete sie am Badezimmer vorbei ins Wohnzimmer.
    Hinter sich konnte sie das schwere Patschen von Tobys nackten Füßen hören.
    Vor ihr trommelte jemand mit beiden Fäusten an die Tür.
    Sherry flitzte durchs Wohnzimmer auf den Eingang zu.
    »Was ist da drinnen los?«
    Es war eine Frauenstimme.
    Sherry bremste rutschend auf dem Teppichboden, drehte den Türknauf und riss die Tür weit auf. Vor ihr stand eine schlanke Frau im rosa Bademantel, die kaum älter war als Sherry selbst. Die Frau sah sie zunächst verärgert und dann zutiefst besorgt an.
    Sherry schlug ihr die Tür vor der Nase zu.
    »Holen Sie Hilfe!«, schrie sie. »Hier drinnen ist ein Verrück…«
    Toby hatte sie eingeholt. Er packte sie an den Haaren, riss sie von der Tür weg und schleuderte sie zur Seite. Verzweifelt versuchte Sherry, sich auf den Füßen zu halten, aber dabei kam ihr der Tisch mit der Lampe in die Quere. Als sie ihn umwarf, fiel die Lampe zu Boden und erlosch, sodass in dem Raum nur noch ein düsteres Halbdunkel herrschte. Sherry stürzte über den Tisch hinweg zuerst gegen die gepolsterte Lehne der Couch und von dort zu Boden.
    Durch die melancholischen Klänge des Titanic -Soundtracks hörte sie, wie die Frau draußen auf dem Flur an Türen klopfte und um Hilfe rief. Noch ganz benommen setzte sie sich auf.
    »Hört mich denn keiner? Bitte, mach doch einer auf!«
    Die Wohnungstür stand weit offen.
    Die Lehne des Sofas und den Couchtisch zu Hilfe nehmend, richtete Sherry sich mühsam auf und stapfte, noch immer ziemlich wackelig auf den Beinen, hinaus in den Gang.
    Die Frau war nicht weit gekommen. Ein paar Meter hinter Duanes Wohnungstür hatte Toby sie eingeholt.
    Mit dem Rücken zu Sherry hockte er auf ihr und stach mit seinen Messern wie ein Besessener auf sie ein. Rechts, links,

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