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Racheakt

Racheakt

Titel: Racheakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Steinhauer
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aufblasen lassen kann – wenn genug Gewebe vorhanden ist. Ich hebe sie an den Brustwarzen an und ziehe sie so hoch, dass ich sie schon fast mit bloßen Händen abreißen kann und dann setze ich an. Schnitt um Schnitt verliert die Schöne ihre Männerangeln. Ich schneide schräg und tief und verwandle sie in Krater – in Negativtitten! Dann kommt der letzte Schnitt, ich halte sie in der Hand und sie sind nur noch das, was die Natur aus diesem Gewebe gemacht hat: widerlich wabbliger Drüsenkörper umgeben von Körperfett. Warum sehen das die Männer sonst nicht: Es ist nichts weiter als eine lokale Fettansammlung! Wenn sie die Dinger so sehen, müssen sie sich doch ekeln! Keiner würde sie in dem Zustand mehr haben wollen! Keiner, keiner, keiner!
     
    Die jungen Männer um mich herum können ihre Blicke kaum von diesen Schönheiten losreißen – doch die haben kaum einen Blick für die Schwärmer mit ihren triefenden Blicken. Selbst von ihren älteren Geschlechtsgenossinnen werden sie neidvoll beobachtet, diese Makellosen, bei denen bisher weder Zeit noch Lebensenttäuschung Spuren an Gesicht oder Körper hinterlassen haben!
    Es ist ein schier unglaubliches Gefühl zwischen all diesen großbusigen Mädchen umherzugehen und zu wissen, dass es in meiner Hand liegt, was mit ihnen geschehen wird.
    Ich bin die Macht über Leben und Tod, meine Evas! Erwartet meine Entscheidung!

22
    Peter Nachtigall würde seine Tochter und seine Schwester mit deren Sohn erst gegen zehn zu einem Ausflug abholen. Bis dahin war noch viel Zeit. Zeit, in der Jule in Sabines Haus in Sicherheit war. Ein beruhigender Gedanke, den er aber nur zuließ, wenn er mit sich alleine war. Sich vorzustellen, Jule könnte so etwas geschehen … Nachtigall zog den Schal fester um seinen Hals. Väterliche Sorge war nichts, wofür man sich schämen musste, dachte er trotzig und sah auf seine Uhr. Noch zwei Stunden. Der Hauptkommissar beschloss sie zu nutzen, um sich den Tatort noch einmal gründlich anzusehen. Seit vier Tagen war das Mädchen nun schon tot und sie traten immer noch auf der Stelle. Dabei hatte doch die Ermittlung ganz gut angefangen, doch mit jedem Tag, der jetzt verstrich, würde es für die Polizei schwieriger werden.
    Er parkte den Wagen am Madlower Badesee und ging die Strecke zur Straßenbahnhaltestelle ab. Trotz der stark befahrenen Madlower Hauptstraße direkt davor lag sie doch beinahe einsam am Rand des Südfriedhofs. Die Ausläufer des Waldes erstreckten sich bis zur Straße.
    Der Heimweg des Opfers führte am Zaun eines Ehrenmals in Richtung Badesee. Warum bist du nicht auf der Straße geblieben, dachte Peter Nachtigall, da hätte man dich nicht so einfach überwältigen können.
    Der Trampelpfad war von der Spreestraße aus kaum einsehbar. Dichtes Gestrüpp wucherte am Rand und die Anwohner hatten Hügel aus verrottendem Gartenschnitt aufgetürmt. Nicht ein Radfahrer begegnete ihm, nur zwei Hundebesitzer führten ihre Vierbeiner aus. Bei Regen und abends war hier wohl kaum mehr jemand unterwegs. Wahrscheinlich hatte sich das Mädchen gar nichts dabei gedacht. Es war der Weg, den sie immer nahm und nie war ihr etwas passiert. Fremde gingen hier nur im Sommer entlang, wenn der See zum Baden einlud. Jetzt im November und bei Regen ging hier nur, wer unbedingt musste.
    Er fror. Der beißende Novemberwind griff unter seine Jacke und fand seinen Weg unter der Kleidung bis auf die Haut.
    Einer der Bäume war markiert. Hier hatte die Spurensicherung tatsächlich Blutspritzer des Opfers entdeckt. Genau auf Höhe des Kopfes.
    Er blieb stehen und warf einen kritischen Blick in die Runde.
    Dies war die Stelle mit der größten Entfernung zur Straße. Aber unerreichbar wäre sie für ein junges Mädchen auch nicht gewesen.
    »Vor Hansi hast du dich gefürchtet. Wäre er hinter dir hergelaufen, wärst du doch bestimmt einfach quer auf die Straße gerannt. Was hat dich glauben lassen, der Fremde hinter dir sei völlig harmlos? Hast du ihn gekannt?« murmelte er vor sich hin.
    Jens Wilde hatte ein Alibi. Wer kam also noch infrage? Doch Günter Grabert? Vielleicht dachte sie, so ein dicker, unsportlicher Mann könnte ihr unmöglich gefährlich werden, mit dem könne sie es jederzeit aufnehmen.
    »Ein paar Sekunden Angst, und du könntest noch am Leben sein«, seufzte Nachtigall und ging niedergeschlagen weiter. »Ein paar Sekunden!«
    Als er den Badesee fast erreicht hatte, gabelte sich der Weg. Rechts führte er in das Dickicht, in dem sie das

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