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Rachekind: Thriller (German Edition)

Rachekind: Thriller (German Edition)

Titel: Rachekind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Clark
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es sofort. Die Räder des Rollstuhls. Der Alte!
    »Vielleicht übernachten sie zufällig hier.« Wieder Linus.
    »Zufällig?« Der Alte stöhnte auf. »Warum bin ich nur mit so einem Volltrottel als Sohn gestraft worden?«
    Sohn des Heimleiters! Daher also kannte Linus Tom. Hanna bekämpfte das Zittern, das ihren Körper ergriff.
    »Ich habe im Krankenhaus angerufen. Die Kleine hat kein Blut gespuckt. Das war eine Show. Die haben das für uns abgezogen, um uns zu drohen. Das mit dem Blut steht unter Garantie in Toms verfluchtem Tagebuch drin. Und sie hat es.«
    Tom! In dem Tagebuch stand nichts von Blut. Linus musste das wissen, er hatte es ihr selbst gegeben. Dann sprach Linus weiter. In seiner Stimme lag Trotz.
    »Ich habe ihre Wohnung viermal durchsucht. Jede Schublade habe ich umgedreht. Mehrmals. Und ich hatte eine Kamera installiert. Sie hat es nicht. Und wenn sie es hat, warum geht sie dann nicht zu den Bullen? Was will sie hier damit?«
    Hanna versteifte. Linus hatte die Kamera in ihrer Wohnung installiert! Er hatte die Schubladen in ihrer Wohnung durchwühlt – er hatte Toms Schlüssel, nicht Rob.
    Wieder stöhnte der Alte. Dann äffte er Linus’ Stimme nach »Was will sie hier damit? Das Gleiche wie Tom, du Trottel! Uns erpressen natürlich. Auch wenn sie das nicht so pathetisch verbrämen wird, von wegen Sühne für unsere Schuld und all der Mist.«
    »Aber sie weiß doch von nichts. Sie wusste nicht mal, dass ihr Mann Tom Baker hieß. Außerdem waren Toms Drohungen nur dummes Geschwätz. Er hat uns erpresst, weil er selbst erpresst wurde. Wenn er sich wirklich rächen wollte, warum hat er dann zwanzig Jahre gewartet?«
    »Ich weiß nicht, warum du so eine dämliche Frage stellst. Ich habe dir gleich gesagt, dass es ein Fehler war, ihm überhaupt Geld zu geben. Er wäre nicht zur Polizei gegangen. Und selbst wenn, wer hätte ihm schon geglaubt? Einem gesuchten Kleinkriminellen, der unter falschem Namen lebt … Wenn du nicht wie Rambo im Alleingang losgestiefelt wärst, säßen wir jetzt nicht mit dem Arsch auf Grundeis.«
    »Du warst nicht dabei, als ich ihn am North Cliff View getroffen habe«, verteidigte sich Linus. »Tom war kein Kind mehr, das man mit einem Stock oder einer haltlosen Drohung beeindrucken konnte. Der hat sich nicht einschüchtern lassen. Er hatte eine Liste von Damaligen, die er zu einer Aussage überreden wollte. Er hat gesagt, wenn er untergeht, dann gehen wir mit unter. Und das hat er so gemeint. Er hat sich verändert. Ich hab lange drüber nachgedacht, warum er so unter Druck stand. Ich glaube, er hatte das erste Mal in seinem Leben wirklich was zu verlieren. Er hätte alles getan, um sein falsches Familienidyll zu schützen. Ich musste Zeit gewinnen.«
    »Zeit gewinnen! Für zwanzigtausend Pfund! Was hätten die Heimis denn aussagen sollen? Die wissen doch nichts!« Die Stimme sprach weiter. »Wenn die Frau so ahnungslos ist, warum schleppt sie dann diesen Schnüffler hier an? Als ich den Ausweis gesehen habe, ist mir der Name gleich ins Auge gefallen. Vanderhoven. Du musst dich doch daran erinnern.«
    »Vage.«
    Eine kurze Pause. Ein Rascheln, als ob er ihren Koffer durchwühlte. Dann wieder Linus. »Ich hätte im Sommer den Stein direkt in die Autoscheibe werfen sollen, dann wären wir sie für immer los gewesen.«
    Etwas fiel zu Boden.
    »Wenigstens müssen wir uns um den Vanderhoven nicht mehr sorgen.«
    Hanna schnappte nach Luft. Marten! Unwillkürlich verstärkte sie ihren Griff um Lilou.
    »Und wenn du nicht so hirnlos vorgeprescht wärst, müssten wir uns um die Frau und ihr Gör auch keine Gedanken mehr machen. Verdammt, Linus, wie konntest du nur so bescheuert sein?«
    »Ich hatte keine andere Wahl. Ich dachte, du freust dich, wenn ich uns das Problem vom Hals schaffe. Du motzt doch immer an mir rum und sagst, dass ich Probleme wie ein Mann angehen soll. Aber, was wundere ich mich, ich werde es dir nie recht machen können.«
    »Ja. Wie ein Mann. Nicht wie ein Idiot.« Ein Knirschen zeigte an, dass der Alte sich durch das Zimmer bewegte. »Deinetwegen haben wir überhaupt erst ein Problem. Tom hätte nichts in der Hand gehabt, wenn du damals die Eier gehabt hättest, mir zu sagen, dass du Zara zertrampelt hast. Aber du musstest ja Steve die Treppe runterstoßen, damit er dich nicht verrät. Glaubst du, du kannst beliebig viele Leichen irgendwo unentdeckt vergammeln lassen?«
    Hanna wurde von Panik gepackt. Sie blickte den Flur entlang, spürte, wie ihre Beine

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