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Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Titel: Rachel im Wunderland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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aufleben zu lassen. »Du bist schließlich mein Freund.«
    Er sah mich lange und unnachgiebig an.
    »Nicht mehr«, sagte er schließlich.
    »Wa...was?«, fragte ich. Mir war vor Schreck eiskalt. Er war schon öfter böse auf mich gewesen, aber nie hatte er unsere Beziehung in Frage gestellt.
    »Es ist vorbei«, sagte er. »Du bist in einem schlimmen Zustand, und ich wünschte wahrhaftig, dass du dich in den Griff kriegen würdest.«
    »Hast du eine andere kennengelernt?«, fragte ich entgeistert.
    »Wie kannst du so was Blödes fragen«, herrschte er mich an.
    »Warum denn dann?«, fragte ich. Mein Verstand weigerte sich zu glauben, dass wir dieses Gespräch tatsächlich führten.
    »Weil du nicht die bist, für die ich dich gehalten habe«, sagte er.
    »Hat es damit zu tun, dass ich am Sonntagabend gekokst habe?« Ich zwang mich, den Stier bei den Hörnern zu packen und die unaussprechliche Frage zu stellen.
    »Sonntagabend?«, höhnte er. »Warum sollten wir Sonntagabend herausgreifen? Aber es geht um Drogen«, fuhr er fort. »Du hast ein großes Drogenproblem und brauchst Hilfe. Ich habe alles getan, was ich konnte – ich habe dich überredet, nichts zu nehmen, ich habe dich gezwungen – und jetzt kann ich nicht mehr.«
    Einen Moment lang sah er tatsächlich erschöpft aus. Leer, unglücklich.
    »Du bist eine tolle Frau, das meine ich ganz ernst, aber du machst einem mehr Ärger, als ich verkraften kann. Du hast dich nicht mehr unter Kontrolle, und ich komme mit dir nicht mehr klar.«
    »O nein, mein Lieber.« So leicht würde ich nicht klein beigeben. »Wenn du mit mir Schluss machen willst, bitte, aber gib mir nicht die Schuld.«
    »Himmel«, sagte er wütend. »Du willst einfach nicht verstehen.«
    Er stand auf und ging zur Tür.
    »Du übertreibst einfach, Luke«, sagte ich eindringlich und wollte seine Hand packen. Ich wusste, dass er mich begehrte, ich hatte ihn immer so herumkriegen können.
    »Lass mich los, Rachel.« Wütend schlug er meine Hand weg.
    »Du widerst mich an. Du bist ein Wrack, ein komplettes Wrack.«
    Dann ging er in den Flur.
    »Wie kannst du so grausam sein?«, wimmerte ich und rannte ihm nach.
    »Wiedersehen, Rachel«, sagte er und schlug die Wohnungstür zu.

70
    J edes Mal, wenn ich in der Vorweihnachtszeit ins Stadtzentrum fuhr, war ich sehr angespannt. Luke und Brigit waren wahrscheinlich in Dublin, und ein Teil von mir hoffte, ihnen zu begegnen. Ständig suchte ich unter den Lichtergirlanden und in den Menschenmassen, die ihre Weihnachtseinkäufe machten, nach ihren Gesichtern. Einmal entdeckte ich Luke in der Grafton Street. Ein großer Mann mit längerem dunklem Haar, der vor uns ging. »Warte mal einen Moment«, sagte ich zu Mum und rannte ihm nach. Aber als ich ihn einholte, nachdem ich beinahe eine Gruppe von Weihnachtsliedersängern umgerempelt hatte, sah ich, dass er es gar nicht war. Dieser Mann hatte das falsche Gesicht und den falschen Po, kein Vergleich mit Luke. Wahrscheinlich konnte ich von Glück reden, dass er es nicht war, denn ich weiß nicht, was ich gesagt hätte, wenn er es gewesen wäre.

    Am Neujahrstag hatten sich ungefähr zwanzig Familienmitglieder und eine Gefolgschaft von Liebhabern und Kindern in unser Wohnzimmer gezwängt und sahen sich Indiana Jones an. Jedes Mal, wenn Harrison Ford zu sehen war, riefen alle: »Zeig uns deine Peitsche.« Auch Mum machte mit, aber sie wusste nicht, was damit gemeint war. Helen trank einen Gin Tonic und schilderte mir, wie sich das anfühlte.
    »Zuerst hat man so ein schönes warmes Gefühl in der Kehle«, sagte sie nachdenklich.
    »Hör auf!« Mum versuchte, Helen zu schlagen. »Hör auf, Rachel zu ärgern!«
    »Nein, ich habe sie gebeten, es mir zu erzählen«, protestierte ich.
    »Dann kommt dieses feurige Gefühl in deinem Magen an«, fuhr Helen fort, »und dann spürt man richtig, wie es ins Blut geht ...«
    »Kööst-lich«, stöhnte ich.
    Mum, Anna und Claire arbeiteten sich systematisch durch eine große Schachtel Kimberleys Pralinen, und jedes Mal, wenn sie eine neue nahmen, sagten sie: »Ich kann jederzeit aufhören. Wann immer ich will.«
    Während die Familie sich so vergnügte, klingelte es an der Tür.
    »Ich gehe nicht«, rief ich.
    »Ich auch nicht«, rief Mum.
    »Ich auch nicht«, rief Claire.
    »Ich auch nicht«, rief Adam.
    »Ich auch nicht«, sagte Anna, so laut sie konnte, was nicht sehr laut war, aber immerhin, sie hatte es versucht.
    »Du musst gehen«, sagte Helen zu Shane, der jetzt inoffiziell

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