Rachel Morgan (9) - Blutdämon
erste Oberflächendämon hob mit einem Schrei seinen Stock und rannte auf mich zu.
»Vielleicht auch nicht«, flüsterte ich mit weit aufgerissenen Augen und zerrte wieder an der Kraftlinie, um meinen wackeligen Schutzkreis zu verstärken. »Al!«, schrie ich und fragte mich, wo er war. Ich hatte mich nicht geschlagen geben wollen, aber jetzt brauchte ich ein wenig Hilfe.
Die Oberflächendämonen hielten plötzlich schlitternd an und starrten mit weiten schwarzen Augen in die Nacht hinaus. »Jetzt erwischt es euch«, sagte ich, weil ich davon ausging, dass Al unterwegs war. Die in den hinteren Reihen rannten weg. »Ihr hättet netter sein sollen.«
Mit einem seltsamen Schrei wich der nächststehende Oberflächendämon zurück, aber es war zu spät. Ein roter Blitz explodierte über uns und riss die Gebäude um, als stünde ich im Zentrum einer Atomexplosion. Die Oberflächendämonen stoben auseinander wie braune Blätter und ließen nur zitternde Reste ihrer Kleidung und Auren zurück. Es war Al, und er erschien mit großartiger Laune, eine altmodische Laterne in der einen und einen Spazierstock in der anderen Hand.
»Rachel Mariana Morgan!«, schrie er begeistert und hob die Laterne. Mühsam richtete ich mich auf und brach mit einem kurzen Gedanken den Schutzkreis. »Ich bin gekommen, dich zu retten, Liebes!«
Ich zog eine Grimasse, auch wenn ich froh war, ihn zu sehen. Er hatte gewonnen. Mit ekelhaft guter Laune stiefelte er über das Geröll zwischen uns und trat Steine aus seinem Weg. Mir fiel auf, dass die Gebäude, die er mit seinem Auftritt zerstört hatte, wieder existierten. Es war irreal. Kein Wunder, dass die Oberflächendämonen verrückt waren.
»Schon fertig?«, fragte er gut gelaunt. »Von Hexe zu Dämon in weniger als einer Stunde. Das muss ein Rekord sein. Und was tust du hier im Ödland? Es ist ein wenig ... beunruhigend, oder? Besonders im Moment.«
Ich musterte den Horizont und suchte nach Köpfen, Stöcken, Steinen, was auch immer. »Ja. Ich bin fertig. Du hast Recht gehabt. Oliver hat gelogen. Pierce ist ein Idiot. Sie sollen alle Kröten fressen und sterben. Können wir jetzt nach Hause gehen?«
Oh Gott. Das Jenseits war mein Zuhause.
Al blinzelte, schob sich den Stock unter den Arm und drehte mit einer weiß behandschuhten Hand mein Kinn zu sich, um mir in die Augen zu sehen. »Rachel, Liebes, was haben sie dir angetan?«
Ich blinzelte, schockiert, dass mir plötzlich Tränen in den Augen standen. »Nichts.«
»Sie haben dich verflucht ...«, flüsterte er und warf seinen Spazierstock auf einen Oberflächendämon. Die Kreatur kreischte, und eine stinkende Wolke aus grünem Rauch wurde von dem ekelhaften Wind zerrissen. »Es war dieser Elf, oder?«, fragte Al. »Ich rieche den Gestank wilder Magie an dir. Du kannst nicht zurück, außer du wirst beschworen.«
»Nein, kann ich nicht«, gab ich zu und fühlte mich unglaublich dumm. »Aber Trent hat einen Plan ...« Ich brach ab und fühlte mich noch dümmer. Was sollte das? Ich war hier. Selbst wenn ich Ku'Sox besiegte, war ich immer noch gebannt und im Exil.
»Ich habe dir doch gesagt, dass du dieses Stück Elfenscheiße fest an die Kandare nehmen solltest«, sagte Al, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sah streng auf mich herab. »Jetzt schau dir an, was er getan hat. Du warst ein Dämon, der unter der Sonne wandelt, frei, zu kommen und zu gehen, und jetzt bist du gefesselt wie der Rest von uns auch. Was für eine Verschwendung. Dummes Mädchen.«
Ich schwieg, und Al trat zurück. Seine Laterne erzeugte einen goldenen Schimmer um uns herum. »Er hat einen Plan, hm?«, spottete er.
Gesegnet bis zurück zum
Wandel. »Ja«, sagte ich und zog mir eine Strähne aus dem Mund. »Aber es spielt keine Rolle mehr. Können wir von hier verschwinden? Es stinkt, und meine Knie tun weh.«
Al schüttelte mit einem missbilligenden
Tss-tss
den Kopf und sorgte damit dafür, dass ich rot wurde. Plötzlich fühlte ich mich neben ihm klein. Ich schüttelte seinen Arm ab, den er mir freundschaftlich über die Schulter legen wollte. »Deswegen leben wir nicht an der Oberfläche«, erklärte er und versuchte, meine Zurückweisung zu überspielen, indem er seinen Anzug glatt strich. »Ich habe es allerdings noch nie so schlimm gesehen. Gewöhnlich stürzen Gebäude nicht so ein.« Er schnüffelte und rückte seine getönte Brille zurecht. »Sollen wir gehen?«
Zitternd humpelte ich an seine Seite und fühlte seine Wärme. Langsam wurde ich
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