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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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drehte. Funken sprühten innerhalb des kleinen Autos und der Lastwagenfahrer trat auf die Bremse. Autos holperten auf den Seitenstreifen, als aus drei Spuren plötzlich fünf wurden, weil jeder versuchte, einen Unfall zu vermeiden. Das kleine Auto überschlug sich, und ein Schutzkreis bildete sich darum. Ich versteifte die Arme und suchte nach einem Ausweg. Der Anhänger des Lastwagens würde ausschlagen. Er war nur noch sechzig Zentimeter entfernt und kam schnell so nahe, dass er uns fast schon berührte.
    Hinter uns erklang das hässliche Geräusch von quietschenden Reifen und brechendem Plastik. Ich wagte es nicht, mich umzuschauen, als wir weiterschossen. Der Truck nahm inzwischen drei Spuren ein und kippte langsam zur Seite. Der Käfer war gegen die Leitplanke geknallt, und ich scherte in den Weg des Lastwagens aus, um ihm auszuweichen. Dann ertönte ein lautes Krachen und das Kreischen von Metall. Ich warf einen Blick über die Schulter und sah, dass der Lastwagen umgefallen war und weitere Wagen von hinten auf ihn aufgefahren waren. Drei Autos hatten es geschafft: wir, ein Kombi mit einer bleichen Frau am Steuer und der goldfarbene Cadillac.
Mein Gott. Was haben sie getan?
    »Los, los, los!«, kreischte Jenks, der am hinteren Fenster klebte. »Sie haben es geschafft. Gib Gas!«
    Ich trat das Gaspedal bis auf den Boden durch und schlängelte mich durch die Autos vor uns. Die meisten Fahrer bemerkten erst jetzt den querliegenden Truck, der langsam zum Stillstand kam. Bremslichter leuchteten auf, und ich packte das Lenkrad mit schwitzenden Händen fester.
Wie sind sie durchgekommen?,
fragte ich mich. Sie hatten eine Stoßstange verloren, aber ihr Auto fuhr noch. Der Käfer war nur noch ein kleiner Punkt im Rückspiegel. Mir war schlecht, als ich mich wieder auf die Straße vor uns konzentrierte. Niemand verübte einen Mordanschlag auf einer viel befahrenen Straße. Niemand. Für wen zur Hölle hielten sich diese Kerle? Oder vielleicht sollte die Frage besser lauten: Wofür hielten diese Kerle
uns,
dass sie so etwas taten?
    »Wir müssen von dieser Straße runter!«, rief Trent, als ich an einem langsamen Jaguar vorbeiraste.
    »Ach, wirklich?«, sagte ich und bemerkte, dass der Cadillac ein weiteres Auto rammte, als er versuchte, uns einzuholen.
    »Wo ist die Karte?«, murmelte Trent und lehnte sich nach hinten.
    Jenks wirkte verängstigt. Er war nach vorne geflogen, um sich auf den Rückspiegel zu stellen und sich dort mit aller Kraft festzuklammern. »Nach rechts!«, schrie er, und ich riss das Lenkrad herum. Ein kurzer Schulterblick zeigte mir, dass der nächste Ball von Was-weiß-ich-was auf uns zuflog.
    Trent jaulte auf, als das Auto schlingerte. Sein Hintern knallte gegen meine Schulter und ein Fuß trat gegen das Lenkrad. »Trent!«, schrie ich und schob ihn von mir runter. »Würdest du dich setzen? Ich versuche hier, nicht pulverisiert zu werden, und dein Arsch in meinem Gesicht hilft nicht gerade!«
    Der orangefarbene Batzen traf den Asphalt hinter uns, und der Jaguar, den ich gerade erst überholt hatte, fuhr direkt hinein. Das Auto wurde zur Seite geschleudert, und ich bekam langsam wirklich Angst. Was zur Hölle benutzten die, um ihre Magie zu lenken? Einen Granatwerfer?
    Scheinbar unbeeindruckt rutschte Trent mit der Karte in der Hand wieder auf seinen Sitz.
    »Jenks, irgendwelche Ideen?«, fragte ich, als Trent sich wieder anschnallte. Jenks' Flügel standen still, aber er verlor grünen Staub.
    »Vielleicht hätte Trent dieses Flittchen einfach heiraten sollen«, presste er hervor, und ich wechselte auf die linke Spur, um einen Bus zu überholen. Und natürlich blieben sie hinter mir. Mein Herz raste. Ich konnte nicht zur selben Zeit zaubern und fahren. Wo zur Hölle war Pierce, wenn ich ihn brauchte? Aber ne-e-ein, wenn ich einmal nicht gewerkschaftlich organisierte Meuchelmörder auf den Fersen hatte, saß ein
Geschäftsmann
neben mir und versuchte, die Antworten aus einer verdammten Straßenkarte zu lesen.
    »Da ist unsere Ausfahrt«, sagte Trent. Er bemühte sich, ruhig zu wirken, aber seine Finger umklammerten die Karte. »Auf der Schnellstraße sitzen wir auf dem Präsentierteller.«
    »Oh, vielen Dank auch für diese kluge Beobachtung, Kalamack«, ätzte ich. »Du findest, wir sollten von der Schnellstraße runter. Und dann?«
    »Nimm einfach die South Memorial«, sagte er, die Augen auf die Karte gerichtet, während er von meinen abrupten Spurwechseln hin und her geworfen wurde, die uns

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