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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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meine Sache.«
    Hast du eine Vorstellung davon, was du getan hast?,
schrie Al, und ich verzog das Gesicht.
Bitte sag mir, dass du ihm nichts beigebracht hast.
Al zögerte.
Hast du?
    Ich schüttelte den Kopf, obwohl Al das nicht sehen konnte. »Ich habe Trent gar nichts beigebracht. Nicht mal Respekt«, sagte ich und fühlte, wie Al erleichtert aufseufzte.
    Krätzihexi,
dachte Al, und seine finsteren Gedanken schienen direkt in meinem Kopf aufzutauchen.
Es gibt Gründe dafür, dass wir Vertraute töten, wenn wir mit ihnen fertig sind. Er hat ein neues Mal, oder?
    »Sein Vertrautenmal hat sich in einen Smiley verwandelt«, sagte ich und spürte, wie mein Gesicht heiß wurde.
    Auf dem Rücksitz rief Jenks: »Ehrlich? Zeig her!«, gefolgt von Trents ablehnendem Knurren.
    Mein liebes Frauenzimmer,
dachte Al und ließ sich in Ceris bequemen Stuhl neben dem kleinen Kamin in seiner Küche fallen, wenn ich seine Gefühle richtig deutete.
Du hast es richtig gemacht. Nicht schlecht, Herr Specht.
    »Hey, du bist derjenige, der mir das Rezept gegeben hat«, schoss ich zurück und dachte kurz darüber nach, wie seltsam die moderne Sprache bei einem so altmodisch-europäischen Dämon wie ihm wirkte.
    Ich habe ihn dir gegeben, weil er völlig unmöglich ist und ich dachte, das würdest du nie schaffen!,
rief er laut genug, um mir Kopfweh zu verursachen.
Du hast Trent gerade dazu befähigt, Dämonen zu rufen, ohne gefangen zu werden. Nicht schlecht.
    Ich hielt die Finger weiter auf dem Glas, um die Verbindung aufrechtzuerhalten, sah mich aber nach Trent um.
Und? Ihr könnt ihn doch immer noch rumschubsen, oder?,
fragte ich. Der Dämon lachte leise, was mir einen Schauder über den Rücken jagte.
    Technisch gesehen nicht, aber das ist Auslegungssache.
    Ich legte meine freie Hand an die Stirn. Ich war es leid. Dämonen. Die Regeln ihrer Gesellschaft waren nicht das Blut wert, mit dem sie geschrieben waren, außer man hatte die persönliche Macht, jeden zu zwingen, sich daran zu halten. Aber die Sache mit dem Nicht-ins-Jenseitsgezerrt-Werden war wahrscheinlich unanfechtbar.
    »Was hast du gesagt?«, fragte Jenks angriffslustig. »Hey! Du redest, aber du sagst nichts. Das ist unhöflich, Rache.«
    »Ich erzähle es euch später«, sagte ich und drehte mich zu Ivy um, die mit den Händen auf dem Lenkrad wartete. Sie wirkte besorgt. Zur Hölle, ich war auf jeden Fall besorgt.
    »Ich hatte nicht vor, ihn als meinen Vertrauten zu benutzen«, sagte ich zu Al. »Und jetzt hilft er mir dabei, meine Bannung rückgängig zu machen.« Die Sache, dass die Westküstenelfen versuchten, ihn umzubringen, behielt ich lieber für mich. Nicht, weil es dann gefährlicher aussah, sondern weil es Al egal wäre. Er hätte nichts dagegen, wenn ich versagte. Wenn ich unsere Wette verlor, musste ich zu ihm ins Jenseits ziehen — deswegen hatte er sich auch geweigert, mich einfach mit einem Kraftliniensprung an der Westküste abzusetzen.
    Trenton Aloysius Kalamack?,
dachte Al, und eine winzige Menge Magie durchfloss mich, als er eine Kerze entzündete.
Warum? Willst du im Gegenzug dafür, dass er deinen herausragenden Charakter lobt, sein kleiner Dämon werden, Täubchen?
    »Auf keinen Fall«, erklärte ich beleidigt. »Trent ist auf irgendeiner Elfenqueste. Ich habe ihm einfach nur versprochen, ihn an die Westküste zu bringen. Ich bin sein Spiegel, Schwert und Schild in einem. Es war eine Abmachung, Al. Nur weil du so was straffrei brichst, bedeutet das nicht, dass ich es auch tun werde.«
    »Du bist auf einer Elfenqueste?«, fragte Jenks laut und Trent seufzte. »Machst du Witze?«
    Du machst sehr interessante Fehler, mein Krätzihexi,
dachte Al, und mir war vollkommen egal, ob er spüren konnte, wie ich erleichtert in mich zusammensackte.
Bring ihm nichts bei,
sagte er noch.
Gar nichts.
    »Kein Problem«, erklärte ich und hob die Hand, um die Verbindung zu brechen, bevor Algaliarept die ersten Ansätze von Besorgnis spüren konnte.
    Bring ihm nichts bei,
hatte Al gesagt. Zum Beispiel, wie man einen Vertrauten befreit?
Zu spät.

8
    Das Brummen des Motors veränderte sich und wurde tiefer. Es drängte sich in mein Unterbewusstsein und weckte mich sicherer auf als die Sonne, die versuchte, sich einen Weg durch meine Lider zu bahnen. Jenseits des Mantels, den ich über mich gebreitet hatte, war es kalt, also bewegte ich mich nicht. Irgendwo zwischen Ohio und Texas hatte sich der Zimt-und-Wein-Geruch nach Elf mit dem vertrauten Geruch von Vampir und Hexe und

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