Rachels Geheimnis: Glaub an meine Liebe, Kelly (German Edition)
der ließ nicht locker. „Ich möchte gern ein paar Worte mit Mr. McCafferty sprechen. Sie sind Matt, stimmt’s?“
Matt starrte ihn mit leerem Blick an. „Ja.“
„Wenn Sie nichts dagegen haben …“
„Doch.“ Matts Stimme klang hart wie Granit.
„Aber es dauert nur ein paar Minuten“, beharrte der Mann.
„Ein andermal.“ Matt erhob sich, sodass er den Reporter um gut einen Kopf überragte. Es sah aus, als wollte er jeden Moment auf ihn losgehen.
Der Reporter achtete nicht darauf. „Erzählen Sie mir etwas über Rachel. Haben Sie eine Ahnung, wer Ihre Schwester umbringen will?“
„Es reicht!“ Kelly sprang auf. „Vielleicht haben Sie nicht zugehört. Aber Mr. McCafferty hat gerade erklärt, dass er nicht belästigt werden möchte. Sie sollten Ihr Interview also besser auf einen Zeitpunkt verschieben, der ihm angenehmer ist.“ Ärgerlich zwängte sie sich zwischen Matt und den Reporter. „Und wenn Sie jetzt nicht Vernunft annehmen, lasse ich Sie vor die Tür begleiten.“
Troy White schien sich in seiner Journalistenehre gekränkt zu fühlen. „Hören Sie, Lady, das amerikanische Volk hat ein Recht, zu erfahren …“, stieß er mit zitterndem Schnurrbart hervor.
„Hören Sie auf mit dem Gerede“, unterbrach ihn Kelly. „Sie werden auf unsere Kommentare noch warten müssen.“
Troy White grinste gezwungen und nickte Kelly und Matt knapp zu. „Dann bis bald.“
„Verlassen Sie sich lieber nicht darauf“, riet Matt. Er schritt so eilig zur Tür, dass Kelly ihn erst beim Empfangsbereich wieder einholte. Doch er schaute sie nicht an. „Vielen Dank, Detective, aber ich brauche niemanden, der meine Schlachten schlägt.“ Er musterte sie von oben bis unten. „Und ganz bestimmt keine Frauen.“
Verärgert betrat sie hinter ihm den Fahrstuhl. Warum nur ließ sie zu, dass seine Bemerkungen ihr unter die Haut gingen? Er schaffte es, sie gnadenlos zu verunsichern. „Ich habe nur meinen Job gemacht, okay? Ich hatte nicht die Absicht, Ihrem zerbrechlichen männlichen Ego zu nahe zu treten, falls Sie mir das unterstellen wollten.“
Er griff nach ihrem Arm. „Ich bin nicht zerbrechlich.“ Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie in seinem Blick pure Gefühle entdeckte. Doch er ließ sie wieder los und wandte sich ab.
Im zweiten Stock wartete Slade immer noch vor den Türen zur Intensivstation. „Ihr Boss sucht Sie“, richtete er Kelly aus.
Inzwischen hatte sie wieder zu ihrer sachlichen Haltung zurückgefunden. Schließlich war sie im Dienst. Sie hatte einen Fall zu lösen.„Ich muss mit Ihnen allen reden.“
„Sie wissen, wo Sie uns finden können“, sagte Matt, und sie spürte seinen Blick in ihrem Rücken, als sie zur Treppe eilte. Kelly atmete tief durch und zwang sich, nicht mehr an ihn zu denken. Keinesfalls wollte sie mehr in ihm sehen als den Bruder eines Opfers … niemals.
Aber sie wollte dieses Verbrechen aufklären. Weil sie den Täter hinter Schloss und Riegel bringen wollte. Weil sie für Rachels Sicherheit garantieren wollte. Und, verdammt noch mal, weil sie Matt McCafferty etwas beweisen wollte.
4. KAPITEL
D ie Polizei hat also nichts in der Hand“, bemerkte Thorne am nächsten Vormittag, während er die Finger an einer Tasse Kaffee wärmte. Das gebrochene Bein hatte er auf einen zweiten Stuhl neben dem verschrammten Küchentisch gelegt. Es war immer noch der Tisch, an dem sie als Kinder gebetet, gegessen und gestritten hatten. Nur John Randall saß nicht länger an seinem Platz am Kopfende.
Nicht, dass Matt darüber besonders bekümmert war. Aber in mancher Hinsicht war es doch seltsam. „Ich glaube, die Polizei hat nicht die geringste Ahnung, wer hinter den Anschlägen steckt.“ Er streckte sich und gähnte. Die ganze Nacht über hatte er sich hin und her gewälzt, hatte sich die schlimmsten Sorgen um seine Schwester und deren Baby gemacht. Und der Gedanke an eine gewisse rothaarige Polizistin hatte ihn verwirrt, war sogar in seine Träume eingedrungen und hatte ihn mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen.
Morgens hatte er sich endlich unter die Dusche stellen können, und er hatte das kalte Wasser extra hart aufgedreht, um sämtliche Erinnerungen an Kelly Dillinger zu verscheuchen … auch aus seinem Körper. Warum fühlte er sich zu ihr hingezogen? Er konnte es nicht sagen. Schließlich war sie Polizistin. Das hieß, sie war ganz bestimmt nicht sein Typ.
Durch die Hintertür stürmte Juanita ins Haus. „ Díos , es ist wirklich kalt
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