Rachels Geheimnis: Glaub an meine Liebe, Kelly (German Edition)
draußen.“
„Stimmt“, bestätigte Matt, der schon zur Scheune und den Ställen gegangen war, um das Vieh zu füttern. Nachdem er kontrolliert hatte, ob die Tränken zugefroren waren, hatte er seinen Nachbarn Mike Kavanaugh angerufen. Schließlich musste er sich von Zeit zu Zeit erkundigen, ob seine eigene Ranch an der Grenze zu Idaho überhaupt noch stand.
Mike hatte schon Andeutungen gemacht, dass er sie kaufen wolle, aber Matt weigerte sich. Er hatte zu lange dafür kämpfen müssen, eine eigene Ranch zu besitzen, und auf der Flying-M-Ranch hielt er sich nur vorübergehend auf. Er wollte nur so lange bleiben, bis Thorne wieder auf den Beinen und Rachel außer Lebensgefahr war. Dann würde er Grand Hope verlassen und keinen Gedanken mehr andie Faszination verschwenden, die Kelly Dillinger auf ihn ausübte.
In diesem Augenblick ertönte das Getrappel kleiner Füße. Thornes Miene wurde weicher, als Nicoles Zwillinge ins Zimmer stürmten. Der Saum ihrer Pyjamahosen schleifte über den Boden.
„Ich habe mich schon gefragt, ob ihr zwei heute überhaupt nicht aufstehen wollt“, grüßte er lachend.
„Das Baby hat geschrien!“ Molly zog die Nase kraus und presste sich die Handflächen auf die Ohren.
Mindy war bereits auf Thornes Schoß geklettert und machte es ihrer Schwester nach. Sie drückte die kleinen Handflächen auf die Ohren und verzog ein Gesicht, als hätte sie in etwas Ekliges gebissen. „Er hat geschrien und geschrien.“
In diesem Moment betrat Nicole mit J. R. im Arm die Küche. Ihre Lider wirkten immer schwer. „Wir sind wach“, grüßte sie gähnend in die Runde. „Ob wir wollen oder nicht.“
Ihr Haar hing ungekämmt herunter, und auf das Makeup hatte sie verzichtet. Trotzdem strahlte sie eine Ruhe und Schönheit aus, die tief aus ihrem Innern kam.
Thorne wirkte wie gebannt. Nie im Leben hätte Matt erwartet, dass sein älterer Bruder sich jemals verlieben und häuslich niederlassen würde. Schließlich war Thorne ein knallharter Geschäftsmann, der sich nie für etwas anderes interessiert hatte, als für seine nächste Million. Aber diese Ärztin mit ihren Zwillingsmädchen hatte sein Herz im Sturm erobert.
„Setz dich und trink einen Kaffee“, bot Matt an und griff nach seinem kleinen Neffen, „ich übernehme ihn.“ Der Junge schaute ihn mit hellen Augen an. „Bloß keine Panik“, befahl er dem Baby, „ganz egal, wie ungeschickt ich mich anstelle, ich tue nur so. In Wirklichkeit bin ich nicht nur ungeschickt, sondern sogar ein kompletter Idiot, wenn es darum geht, sich um ein Baby zu kümmern.“
Während er beobachtete, wie Nicole für alle Pfannkuchen zum Frühstück machte, grübelte Matt darüber nach, wie gut das Zusammenleben von Thorne und seiner Patchworkfamilie klappte. Aber schließlich war Nicole ja auch schön, klug, ehrgeizig und eine verdammt gute Mutter. Ein echter Glücksfall.
Matt seufzte. Unvermittelt tauchte die Erinnerung an Kelly Dillinger in seinem Kopf auf. Sie war auch eine schöne Frau … das nahmMatt jedenfalls an, falls sie jemals ihre Uniform und ihr strikt dienstliches Auftreten ablegte. Ihr Verstand arbeitete schnell und geschmeidig, und sie schien nur selten die Beherrschung zu verlieren. Dummköpfe konnte sie nicht ertragen, und sie war unglaublich sexy.
Leider lebt sie in Grand Hope, viel zu weit von meiner Ranch entfernt, sinnierte er abwesend und riss sich dann zusammen. Was erlaubte er sich eigentlich für Gedanken? Er dachte schließlich nicht im Traum daran, sich zu binden! Und Kinder? Nun, es blieb noch so viel Zeit, bevor er Vater werden wollte.
Und wenn es eines Tages doch so weit war, würde er sich eine häusliche Partnerin suchen, keine Karrierefrau. Jemanden, der mit ihm auf seiner Ranch leben wollte, jemanden, der das Land ebenso liebte wie er. Eine Frau, die das Leben so mit ihm teilen wollte, wie er es zu leben wünschte. Irgendwann einmal. Nicht jetzt. Er war einfach noch nicht bereit für eine Familie.
Matt senkte den Blick und betrachtete das Baby, das sich in seinen Arm geschmiegt hatte. Zum ersten Mal beschlichen ihn Zweifel.
Vielleicht lag er doch falsch mit seinen Plänen.
„Ich glaube, es war einer der Brüder“, behauptete Karla, während sie ihre letzte Kundin an diesem Tag bediente. Sie stand an einem der Waschbecken in ihrem kleinen Schönheitssalon, tunkte den Pinsel in rote Farbe und strich ihn über Nancy Pedersons Haar. Sorgfältig wickelte sie Strähne für Strähne in Folie. Schließlich sah Nancys
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