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Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Titel: Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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verstanden?“ Es waren diese Sätze, die Tommy seinen Kollegen vor einigen Minuten eingetrichtert hatte. Er hatte sie in der Direktion zusammengetrommelt und sie über den Hinweis des Mörders informiert. Zusätzlich war er mit ihnen das weitere Vorgehen durchgegangen. Gemeinsam hatten sie drei Teams gebildet. Eines wurde von Thomas geleitet, eines von Dorm und eines von Gerhard Lötsch, dem Kollegen aus der Einbruch- und Diebstahlabteilung, der bereits seit einiger Zeit auf Abruf bereit stand.
    Die Teams bestanden aus jeweils vier Männern und näherten sich aus verschiedenen Richtungen der Kirche. Sollte jemand etwas Ungewöhnliches wahrnehmen, würde er umgehend eine Meldung per Funk absetzen.
    Ich weiß, dass der Mörder wieder etwas Bestimmtes geplant hat. Die Frage ist nur, von welcher Art die Falle diesmal sein wird.
    Diese Überlegung veranlasste Tommy zu höchster Achtsamkeit. Er befand sich mit seinem Team an der Südseite der Kirche und nahm deren Doppeltür in Augenschein. Da es spät am Abend war und der Regen in Strömen hinabprasselte, waren weit und breit keine Zivilisten zu sehen. Die Beamten konnten sich der Kirche ungehindert nähern und die Umgebung sichern.
    Zwanzig Meter vor dem Eingang blieben sie stehen. Sie hielten sich bei einem verwinkelten Wohngebäude auf; die Kirche stand auf einem runden Platz, der von mehreren Häusern umgeben wurde. Es handelte sich ausschließlich um Wohnhäuser. Erst in der zweiten Reihe befanden sich einige Geschäfte und öffentliche Gebäude.
    Thomas sah sich um. Er überprüfte die Lage mit Argusaugen. Beobachtete der Mörder sie bereits? Versteckte er sich in einem der Häuser? Oder hielt er sich in einer Gasse dazwischen auf? Da Tommy auf keinen Fall einen falschen Zug unternehmen wollte, wartete er noch einige Augenblicke. Er ließ den Blick immer wieder von Haus zu Haus schweifen. Jeden Winkel nahm er unter die Lupe.
    Erst als er sich absolut sicher war, dass der Täter nirgendwo lauerte, gab er seinen Männern ein Zeichen. Daraufhin liefen die vier Beamten auf die Kirchentüren zu, die in einem überdachten Eingangsbereich lagen. In diesem bezogen die Polizisten Position und warfen prüfende Blicke zurück in den Regen. Niemand war ihnen gefolgt. Keine Menschenseele war zu sehen. Alles blieb ruhig.
    Doch es war genau diese Ruhe, die Tommy so nervös werden ließ. Das gesamte Unterfangen lief viel zu reibungslos ab. Irgendwann musste sich ein Haken offenbaren. Spätestens in der Kirche würde eine Falle auf sie warten. Anders konnte es kaum sein.
    Das würde sonst nicht zum Täter passen.
    Tommy nahm sein Funkgerät aus dem Gürtel und sprach hinein: „Team Eins auf Position. Bislang keine Schwierigkeiten. Team zwei und drei, Statusmeldung.“
    Es rauschte. Dann meldete sich Dorm: „Team zwei ist ebenfalls auf Position. Nichts Ungewöhnliches. Wir sind bereit.“
    „Team drei soeben auf Position angekommen. Alles ruhig. Erwarten weitere Anweisungen.“ Das war die Stimme von Lötsch.
    Tommy warf einen weiteren Blick zurück in den Regen. Bei einem Haus, das in einiger Entfernung stand, wurden soeben die Rollladen heruntergelassen. In der Ferne ertönten ein paar Rufe. Zudem konnte der Kommissar verschiedene Autogeräusche wahrnehmen.
    Vom Mörder ist aber nichts zu sehen.
    Nach einigen Sekunden wollte er einen Befehl erteilen. Doch gleichzeitig sprach Dorm in sein Funkgerät: „Wir stürmen in zwanzig Sekunden. Macht euch bereit. Achtet auf jede Kleinigkeit.“
    „Negativ“, widersprach Tommy. „Wir müssen zunächst die Türen überprüfen. Vielleicht hat der Mörder dort einen Sprengsatz platziert.“
    „Wir haben keine Zeit dafür“, dröhnte Dorms Stimme durch das Funkgerät. „Wir müssen jetzt handeln. Der Kerl hat dir doch gesagt, dass wir nur eine halbe Stunde haben, ehe Kortmann in die Luft fliegt. Vermutlich sitzt das Schwergewicht dort in der Kirche und ist an eine Bombe gefesselt. Also, noch fünfzehn Sekunden.“
    „Nein!“, rief Tommy. „Das ist Wahnsinn. Von der halben Stunde bleiben noch mindestens zehn Minuten übrig. Genau das gibt mir zu denken. Wir wissen nicht, was uns in der Kirche erwartet. Der Mörder will uns wieder zu einem Schnellschuss provozieren.“
    „Kannst du das beschwören?“
    „Nein, aber willst du das Risiko eingehen?“
    „Ja, das will ich. Es geht hier um Kortmanns Leben! Zehn, neun, acht …“
    „Lass den Blödsinn! Denk doch mal nach. Nora liegt im Krankenhaus, weil wir zu sorglos waren. Das

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