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Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Titel: Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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könnte uns jetzt wieder passieren. Wir dürfen nicht blindlings in die Kirche stürmen. Das wäre ein Selbstmordkommando!“
    Dorm brach seinen Countdown ab. Dann herrschte für kurze Zeit Stille. Niemand sagte ein Wort. Niemand regte sich.
    „Verdammt, du hast ja recht“, gab Dorm endlich zu. „Wir überprüfen die Türen zuerst nach möglichen Sprengfallen. Aber das muss schnell gehen. Ruckzuck.“
    Tommy atmete erleichtert durch. „Das wird es. Vertrau mir.“ Er sah einen seiner Kollegen an und deutete auf die Tür. Der Mann trat vor und inspizierte das Holz. Jeden Millimeter unterzog er einer sorgfältigen Überprüfung. Von oben bis unten. Von rechts nach links.
    „Äußerlich ist nichts vorhanden. Kein Draht. Keine sonstige Vorrichtung.“ Der Mann zog eine kleine schwarze Tasche aus seinem Gürtel hervor. Aus dieser schnappte er sich einen winzigen Spiegel und schob ihn unter der Tür hindurch. Der Spalt war gerade groß genug, um bis ins Innere der Kirche zu gelangen.
    „Kannst du etwas sehen? Ist die Tür verkabelt?“, fragte Thomas.
    „Bis jetzt ist alles sauber. Nichts zu erkennen.“ Der Mann bewegte sich entlang der Tür. Die Sekunden verrinnen, ohne dass er etwas Weiteres von sich gab.
    Thomas wurde immer ungehaltener. „Und? Wie sieht es aus?“
    „Es scheint keine Falle zu geben. Nein, ganz sicher nicht. Die Tür ist sauber.“ Nachdem er den Spiegel wieder eingesteckt hatte, erhob der Mann sich und nickte. „Wir können reingehen.“
    „Gut. Macht euch bereit.“ Tommy hob seine Waffe an. „Auf drei geht’s los. Eins … zwei … drei!“
    Der Kommissar trat die Türen auf. Dann rauschte er vor und sah sich in der Kirche um. Er fixierte zuerst den Altar, über dem ein großes Kreuz hing. Dann wanderten seine Augen über die einzelnen Bankreihen. Er konnte Kortmann nirgends sehen. Doch er spürte, dass sein Vorgesetzter hier war. Diesmal nahm der Mörder ihn nicht auf die Schippe. Irgendwo in dieser Kirche befand sich das Schwergewicht.
    Aber wo nur? Wo?!
    Tommy rannte zwischen den Bänken hindurch. Derweil wurden die Türen zu seiner Linken aufgestoßen. Dorm und sein Team stürmten in die Kirche. Auch sie sahen sich sofort in alle Richtungen um.
    „Hast du ihn entdeckt, Scarface?“, rief Dorm.
    Tommy schüttelte den Kopf. „Noch nicht. Aber ich bin mir sicher, dass er hier ist. Wir müssen nur die …“ Tommy hielt abrupt inne. „Meine Güte! Nein!“ Wie in Trance blickte er zu den Beichtstühlen. Die Vorhänge des ersten waren zurückgezogen. Dort konnte Thomas seinen Vorgesetzten sehen. Kortmann saß bewusstlos auf der schmalen Bank. Neben ihm befand sich ein Sprengsatz. Auf der digitalen Anzeige konnte Tommy in roten Ziffern den Countdown ablesen:
    10 … 9 … 8 … 7 ...
    „Raus hier! Raus hier!“, brüllte Thomas aus vollem Hals. Während er schon zur Tür lief, sahen sich seine Kollegen noch verdattert an. Offenbar hatten sie den Sprengsatz noch nicht gesehen. Daher schrie Tommy: „Eine Bombe! Im Beichtstuhl! Wir haben nur noch ein paar Sekunden! Los! Weg hier! Macht schon!“
    Endlich reagierten die Beamten. Sie ließen ihre Waffen sinken und spurteten auf den nächsten Ausgang zu. Dann ertönte auch schon ein ohrenbetäubender Krach. Eine Explosion erschütterte den westlichen Teil der Kirche. Die Beichtstühle wurden zerfetzt. Einige Bänke in der Nähe wurden ebenfalls von der Wucht der Detonation zerstört. Der Feuerball drang bis zur Tür vor. Zum Glück konnten aber alle Polizisten noch rechtzeitig in Sicherheit kommen. Sie sammelten sich vor der Kirche und dankten dem Herrn dafür, dass sie noch lebten.
    Tommy konnte sich kaum noch bewegen. Er starrte durch die Tür ins Innere der Kirche. Dabei sah er die lodernden Flammen. Er nahm den verkohlten Geruch wahr. Er hörte das Knistern des Feuers.
    Das darf nicht sein! Kortmann! Er ist …!
    „Wir hätten ihn noch retten können, wenn wir sofort in die Kirche gestürmt wären!“, brüllte Dorm seinen Kollegen an. „Nur deinetwegen ist Kortmann tot! Du bist schuld daran! Du allein!“
    Thomas rührte sich noch immer nicht. Er konnte es nicht. Der Schock war ihm zu tief in die Glieder gefahren.
    „Wir hätten mindestens noch acht Minuten Zeit haben müssen“, brachte er schließlich hervor. „Das hat der Mörder gesagt. Er gab mir eine halbe Stunde. Das war vor 22 Minuten.“
    „Du kannst einem Irren doch nicht glauben! Wir hätten sofort zu Kortmann rennen sollen, statt erst die Türen zu überprüfen! Jetzt

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