Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy
Das wird für alle die beste Lösung sein. Und für Sie ist es auf jeden Fall die bequemste.“
„Halten Sie Ihre Klappe!“, fauchte Thomas. Er nahm die Pistole runter und näherte sich Klauser. Mit der linken Hand fischte er ein Paar Handschellen hervor. „Umdrehen! Los!“
Lötsch hielt seine Waffe weiterhin auf Klauser gerichtet.
„Das Bad ist leer“, informierte einer ihrer Kollegen sie, nachdem er die Tür aufgestoßen und jeden Winkel überprüft hatte. Ein weiteres Zimmer gab es in der Wohnung nicht.
„Geht es um die Ermordungen Ihrer Kollegen?“, fragte Klauser belustigt, als Tommy ihm die Hände auf den Rücken drehte.
„Was glauben Sie?!“, zischte der Kommissar sarkastisch.
„Sie denken, dass ich für die Taten verantwortlich bin? Da muss ich Sie enttäuschen. Sie sind auf dem Holzweg.“
„Das sagen alle.“
„Ihr seid eine erbärmliche Truppe. Schon damals hattet ihr nichts auf dem Kasten. Ich war der beste Ermittler bei euch. Ihr habt alle zu mir aufgeblickt. Das könnt ihr ruhig zugeben.“
„Niemand hat zu Ihnen aufgeblickt“, erwiderte Lötsch. „Sie haben einen Unschuldigen im Einsatz getötet.“
„Ich habe einen Fehler gemacht. Das muss ich eingestehen. Ich hätte damals darauf achten müssen, keine Zivilisten zu gefährden. Aber das war noch lange kein Grund, mich zu feuern und somit mein Leben zu verpfuschen.“
„Das hört sich so an, als müssten wir uns nicht mehr länger mit Ihrem Motiv beschäftigen.“ Thomas ließ die Handschellen zuschnappen und riss Klauser herum. „Sollte das vielleicht sogar schon ein Geständnis sein?“
„Geständnis? Quatsch. Ich habe niemanden von euch getötet. Zwar gebe ich zu, jeden Tag darüber nachzudenken, aber ich bin kein Mörder. Ganz sicher nicht. Das schwöre ich.“
„Sparen Sie sich diese Beteuerungen für den Richter auf.“
„Soweit wird es nicht kommen. Was haben Sie denn gegen mich in der Hand? Nichts. Deshalb können Sie mich höchstens für ein paar Stunden in Untersuchungshaft stecken. Dort bin ich aber schneller wieder raus, als Sie gucken können. Ich kenne mich schließlich mit den Gesetzen aus.“ Er grinste Thomas breit an. „Es ist eine Genugtuung für mich, dass dort draußen jemand herumläuft und euch bestraft. Dafür könnt ihr mir aber nichts anhaben. Ich habe mit der ganzen Sache nichts zu schaffen. Sie bereitet mir lediglich eine Menge Spaß. Nach sieben Jahren bekommt ihr endlich das, was ihr verdient.“
Voller Wut schubste Thomas den ehemaligen Kommissar in Richtung Tür. „Die SpuSi wird in dieser Wohnung garantiert etwas finden, das Sie einwandfrei mit den Morden in Verbindung bringt. Und wenn es nur winzige Hautpartikel von einem der Opfer sind. Irgendetwas wird hier sein.“
Klauser grunzte. „Stellen Sie ruhig die ganze Wohnung auf den Kopf. Schon bald werden Sie einsehen, dass Sie mir keinen Mord anhängen können.“ Er blickte Tommy genauer an. Dann fuhr er fort: „Sagen Sie, sind Sie nicht Kommissar Korn? Natürlich! Ich erinnere mich noch an Sie. Wir haben uns ja wirklich lange nicht mehr gesehen. Wie geht es Ihnen denn so? Schlafen Sie immer noch jede Woche mit einer anderen Frau und geben dann damit an? Wie ein pubertierender Jugendlicher?“
Thomas ersparte sich eine Antwort.
„Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, dass ich hinter der Mordserie stecken könnte? Das würde mich brennend interessieren“, gab Klauser von sich.
„Das hätten Sie uns wohl nicht zugetraut, was?“, erwiderte Lötsch, ehe Tommy reagieren konnte. „Offenbar halten Sie uns für dumm und sich selbst für besonders schlau. In Wahrheit sind Sie jedoch nur ein Verlierer, der die Schuld für seinen Abstieg bei anderen Menschen sucht.“
Klausers Gesichtsausdruck nahm einen eisigen Zug an. „Allein für diesen Spruch hoffe ich, dass der Mörder auch Sie noch erwischen wird. Aufgrund Ihrer Überheblichkeit haben Sie nichts anderes verdient.“
„Seltsam. Dasselbe denke ich nämlich über Sie.“ Lötsch schubste Klauser hinaus auf den Flur. „Wir werden jetzt zur Direktion fahren und uns dort genauer unterhalten. Dann werden wir sehen, wer als Letzter lacht.“
„In Anbetracht der ganzen Morde dürfte das schon feststehen.“
Lötsch sah Klauser mit hochgezogenen Brauen an.
„Damit meine ich weder Sie noch mich. Sondern den Mörder.“
35
Hans Laser schritt durch die Eingangstür der Uniklinik. Er sah sich kurz auf dem Flur um und ging dann zielstrebig zu den Fahrstühlen. Mit dem
Weitere Kostenlose Bücher