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Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Titel: Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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„Aber es war niemand hier, um sich nach der Kommissarin zu erkundigen oder um die Lage zu prüfen. Wir haben alles im Griff.“
    „Sehr gut. Mehr wollte ich nicht wissen. Denn es wäre nicht auszudenken, wenn der Kerl doch an Ihnen vorbeikommen sollte.“
    „Keine Bange. Das schafft er nicht.“
    Hans lächelte und ließ seine Hand in die Tasche gleiten.
    „Gut zu wissen.“
    Als Tommy und Lötsch am Nachmittag den Verhörraum der Polizeidirektion betraten, würdigte Ruprecht Klauser sie keines Blickes. Er saß stocksteif auf seinem Stuhl und hatte die Hände auf den Tisch vor sich gelegt. Mit dem Daumen der rechten Hand strich er über die Handschellen.
    Die Ermittler schlossen die Tür hinter sich und ließen sich Klauser gegenüber nieder. Noch immer sah der Mann sie nicht an. Er regte sich nicht einmal.
    „Wollen Sie den leichten oder den schweren Weg gehen?“, fragte Thomas.
    Da Klauser weiterhin keine Reaktion zeigte, fuhr Tommy fort: „Also den schweren Weg. Wie Sie wollen. Sie wissen, warum Sie hier sind. In den letzten beiden Tagen wurden vier unserer Kolleginnen und Kollegen ermordet. Alles deutet darauf hin, dass Sie der Täter sind.“
    Endlich sah Klauser auf. „Ich bin kein Mörder. Daher komme ich hier in ein paar Stunden schon wieder raus. Das verspreche ich Ihnen. Entweder legen Sie mir jetzt einen Beweis meiner angeblichen Schuld vor oder ich kann mich nicht …“
    „Kein Problem“, fiel Lötsch dem Verdächtigen ins Wort. Er griff in seine Hosentasche und holte einen Beweismittelbeutel hervor. Diesen warf er vor Klauser auf den Tisch.
    „Was ist das?“, fragte der Ex-Kommissar.
    „Erkennen Sie es nicht? Das ist merkwürdig. Es stammt schließlich aus Ihrem Besitz.“
    Klauser sah, dass sich mehrere Fotos in dem Beutel befanden. Das oberste zeigte Judith Breims Leichnam in Großaufnahme.
    „Wollen Sie mich verscheißern? Ich habe diese Fotos noch nie in meinem Leben gesehen.“
    „Es ist jämmerlich, wenn ein erwachsener Mann mit letzter Kraft versucht, das Offensichtliche zu leugnen.“
    „Nichts ist offensichtlich.“
    „Dann erklären Sie uns mal“, ergriff Thomas das Wort, „wie diese Fotos in Ihre Wohnung gekommen sind.“
    „In meine Wohnung?“
    „Tun Sie nicht so. Die Bilder lagen in einer Schrankschublade in Ihrem Wohnzimmer. Die SpuSi hat sie dort entdeckt.“
    „Das ist unmöglich. Ich habe die Fotos weder geschossen noch in meine Wohnung gebracht. Was spielen Sie hier für ein Spielchen?“
    „ Sie sind es, der so gerne spielt.“
    „Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass ich die Fotos noch nie gesehen habe. Jemand will mir etwas anhängen.“ Er sah argwöhnisch von Tommy zu Lötsch. „ Ihr wollt mir etwas anhängen. Na klar! Das ergibt alles einen Sinn. Ihr wollt mich jetzt komplett zerstören. Darum geht es. Wer von euch hat mir die Bilder untergejubelt?“
    Thomas seufzte. „Die Beweislage ist eindeutig. Sie wurden damals von unserer Abteilung gefeuert. Daraufhin haben Sie keinen neuen Job gefunden, standen finanziell überaus schlecht dar und haben deshalb Ihre Frau verloren. Sie wollte wohl einen Mann mit mehr Geld haben. Aus diesem Grund haben Sie Rache geschworen.“
    „Unsinn!“ Klauser schlug auf den Tisch. „Ich habe oft mit dem Gedanken gespielt, euch Mistkerlen alles heimzuzahlen. Ihr solltet dafür büßen, dass ihr mich wie Dreck behandelt habt. Keiner von euch hat mir Rückendeckung gegeben, als ich damals gefeuert wurde. Ihr habt euch nur um euch selbst gekümmert. Mein Schicksal war euch gleichgültig. Für diese Ignoranz habe ich euch hassen gelernt. Aber ich hätte niemals den äußersten Schritt gewagt und jemanden von euch umgebracht. Ich bin kein Psychopath.“
    „Wie erklären Sie sich dann die Fotos?“
    „Jemand muss eine Kopie meines Wohnungsschlüssels gemacht und die Bilder bei mir versteckt haben, um mich damit zu belasten.“
    „Das klingt sehr weit hergeholt.“
    „Eine andere Möglichkeit sehe ich aber nicht.“
    „Natürlich nicht. Weil es keine andere Möglichkeit gibt.“ Lötsch erhob sich und schritt zum Einwegspiegel. Nachdem er sich mit dem Rücken dagegen gelehnt hatte, fuhr er fort: „Sie können nicht ernsthaft verlangen, dass wir Ihnen diese lächerliche Geschichte glauben.“
    „Haben Sie meine Fingerabdrücke auf den Fotos gefunden? Oder den Fotoapparat, mit dem ich die Bilder aufgenommen haben soll?“
    „Nein, aber das ist auch nicht nötig. Den Apparat werden Sie vorher entsorgt haben. Und die Fotos

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