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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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würden einige Männer miteinander streiten. Ich lauschte noch eine kurze Weile, dann war ich sicher, Malcolm erkannt zu haben, der mittlerweile wütend brüllte. Auch die anderen Stimmen kamen mir bekannt vor, doch ich konnte nicht recht zuordnen, zu wem sie gehörten. Ich stand auf, ging zur Tür und öffnete diese. Sofort verstummten die Streithähne und ich blickte in drei peinlich berührte Gesichter.
    Wie ich richtig vermutet hatte, handelte es sich bei einem von ihnen um meinen Wachmann Malcolm, dessen Kopf eine bedrohlich rote Färbung aufwies. Neben ihm stand Kenneth, der zweite Krieger, den Caleb zu meinem Schutz abgestellt hatte. Auch er sah aus als habe er zu viel Zeit in der Sonne verbracht, denn sein Gesicht leuchtete förmlich. Mein Blick schweifte zu seinem Gegenüber und ich blickte in die durchdringenden grünen Augen von Duncan.
    »Was ist hier los?«, wollte ich wissen und musterte die drei Männer argwöhnisch. Malcolm warf Duncan einen hasserfüllten Blick zu, dann schenkte er mir seine ganze Aufmerksamkeit.
    »Wir haben eine kleine Meinungsverschiedenheit«, erklärte er leichthin. Kenneth nickte zustimmend und Duncan schnaubte laut auf.
    »Und um was geht es, wenn ich fragen darf?«, hakte ich nach. Malcolm kratzte sich unbeholfen am Kinn, während er nach den passenden Worten suchte. Doch Duncan war schneller.
    »Deine sogenannten Leibwachen widersetzen sich Calebs Befehl«, erklärte er, woraufhin Malcolm ihn mit zusammengekniffenen Augen anblitzte und Kenneths Hand an den Griff seines Schwertes fuhr.
    »Wir führen nur jene Befehle aus, die unser Chief uns persönlich gibt. Es ist doch recht merkwürdig, dass er ausgerechnet uns nicht in diese angeblichen Pläne eingeweiht hat.«
    »Willst du etwa behaupten, ich sage nicht die Wahrheit?«, zischte Duncan und macht einen Schritt auf Malcolm zu, der jedoch keinen Millimeter zurückwich. Stattdessen verschränkte er die Arme vor der Brust und warf seinem gegenüber einen herausfordernden Blick zu. Kenneth trat näher an seine Seite, um Duncan bildlich zu vermitteln, dass, sollte er es wagen sich mit Malcolm anzulegen, er es auch mit ihm zu tun bekäme.
    »Ich behaupte gar nichts, sondern bilde mir nur aus den Tatsachen eine eigene Meinung«, gab er zurück. Gerade als Duncan erneut den Mund öffnete, um etwas zu erwidern, hob ich die Hand.
    »Hört auf!«, schrie ich und sah von einem Krieger zum anderen. Anschließend wandte ich mich an Duncan. »Um was geht es hier genau? Was meinst du damit, dass Malcolm und Kenneth Calebs Befehl nicht befolgen? Und weshalb bist du eigentlich hier und nicht bei Caleb?«, wollte ich wissen. Ich war mir hundertprozentig sicher, dass er mit den anderen aufgebrochen war, und wunderte mich jetzt sehr, weshalb er plötzlich wieder auf der Burg war. Ein Lächeln umspielte Duncans Lippen, als er mir schließlich antwortete:
    »Caleb hat mich gebeten umzukehren, um dir den bestmöglichsten Schutz zu bieten. Er fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, dass er dich allein zurückgelassen hat, und bat mich, dich nach Dunrobin-Castle zu bringen.« Ich sah ihn verständnislos an.
    »Dunrobin-Castle?«, wiederholte ich fragend.
    »Das ist meine Burg an der Küste. Dort bist du in Sicherheit«, erklärte er. Ich runzelte die Stirn und schüttelte kaum merklich den Kopf. Wieso sollte Caleb ihn anweisen, mich dorthin zu bringen, ohne mir etwas davon zu sagen? Mein Blick wanderte zu Malcolm und Kenneth, die beide gleichzeitig mit den Schultern zuckten.
    »Zu uns hat er nichts diesbezüglich gesagt«, warf Malcolm ein. Kenneth nickte zustimmend. Duncan legte seine Hand auf meinen Oberarm und sah mich eindringlich an.
    »Warum sonst sollte er mich zurückschicken, Janet? Er macht sich furchtbare Sorgen um dein Wohlergehen und möchte, dass du in einer sicheren Umgebung auf ihn wartest. Sobald er seine Pflichten erledigt hat, wird er nach Dunrobin-Castle kommen, um dich abzuholen«, versicherte er mir.
    »Caleb will mich dort abholen?«, fragte ich erstaunt.
    »So hat er es zu mir gesagt. Er wünscht, dass wir noch heute aufbrechen. Wenn wir zügig reiten, werden wir morgen Abend dort ankommen«, informierte er mich.
    In meinem Kopf herrschte ein wahlloses Gedankenchaos. Einerseits war es mir unverständlich, warum Caleb mir nichts von seinen Plänen erzählt hatte, andererseits war es typisch für ihn, dass er eine solche spontane Entscheidung traf. Außerdem wollte er mich dort abholen, wenn er seine Arbeit erledigt hatte. Würde

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