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Radioactive -Die Verstossenen

Radioactive -Die Verstossenen

Titel: Radioactive -Die Verstossenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Shepherd
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Sonne und ihre Haut duftet süßlich. „Liebes, das wird schon wieder. Ein bisschen Licht und Eintopf von Marie und bald stiehlst du uns allen die Show.“, flüstert sie mir aufmunternd zu, während ihre Hand beruhigend über meinen Rücken streicht.
    „Wir können uns zusammen die Haare wachsen lassen.“, schlägt mir Iris einfühlsam vor und fährt sich mit ihrer Hand über die kleinen Stoppeln auf ihrem Kopf. „Ich will Haare bis zum Po.“
    Nun muss ich doch lachen und wische mir die Tränen weg.
    „Komm, heute gibt es Gulasch, das wird dir schmecken.“, fordert mich Florance auf und greift liebevoll nach meiner kalten Hand. Doch ich schüttele nur den Kopf.
    „Ich würde mich lieber hinlegen und etwas alleine sein, wenn das geht.“, erkläre ich ihr. Mehr fremde Menschen, fremde Gerüche und fremde Gebräuche ertrage ich heute nicht. Außerdem fühle ich mich nach dem Blick in den Spiegel so schrecklich, dass ich niemanden mit meinem Anblick strafen möchte.
    Florance seufzt zwar, aber stimmt trotzdem zu. „Na gut, dann zeige ich dir jetzt dein Zimmer. Du teilst es dir mit Iris.“
    Diese springt vor Freude in die Luft und klatscht begeistert in die Hände. „Ich habe es uns schon eingerichtet. Wir haben einen rosa Vorhang. Super, oder?“
    Schnell nicke ich, obwohl mir im Grunde egal ist , wie das Zimmer aussieht, solange ich mich dort nur hinlegen und vor der Welt verkriechen kann.
    Bis zu unserem Zimmer ist es nicht weit. Wir verlassen den Raum mit den Kleidern , laufen durch einen schmalen Gang, kommen zurück in den großen Gemeinschaftsraum und biegen ab in einen etwas breiteren Korridor, von dem mehrere Räume, verhängt mit Stoff, abgehen. Auf der linken Seite befindet sich schließlich ein rosafarbener Vorhang. Dahinter verbirgt sich ein kleines Zimmer mit zwei Matratzen auf dem Boden. An der Wand über der linken Matratze hängt ein Bild von einem Hund. Das muss also Iris Seite sein.
    Erleichtert lasse ich mich auf der rechten Seite nieder und strecke mich aus. Das Bett ist nicht so weich wie die in der Sicherheitszone, nicht speziell auf mich abgestimmt, aber besser als der Boden.
    „Wir können später mit Farben die Wände anmalen, dann haben wir es noch schöner.“, schlägt Iris euphorisch vor, doch ich nehme sie vor Müdigkeit kaum noch wahr .
    „Ich bringe dir gleich noch etwas von Maries Eintopf, versuch bitte , so lange noch wach zu bleiben.“, ermahnt mich Florance, bevor sie mit Iris an der Hand das Zimmer verlässt. Endlich allein. Meine Augen fallen wie von selbst zu , als ich mich zur Seite rolle. Das leichte Rauschen des Windes ist das letzte Geräusch, das ich wahrnehme, bevor ich in tiefe, beruhigende Schwärze versinke.

Ein unbekanntes Geräusch reißt mich zurück in die Realität. Es ist wie eine Art Signalton, aber in keiner messbaren Reihenfolge. Ganz wild durcheinander schlagen die Töne an, mal leiser, mal lauter, mal schneller, mal langsamer. Zudem ist der Laut fast angenehm und erinnert mich an das Klingeln von Glocken oder das Lachen von Florance.
    Bei der Erinnerung an Florance wird mir schlagartig wieder bewusst, wo ich mich befinde. Für den ersten verschlafenen Moment war mir das noch nicht so ganz klar.
    Mit einem frustrierten Seufzen schlage ich die Augen auf und blinzele aufgrund der Helligkeit. Hier gibt es kein Licht, das sich dämmt und erhellt, je nachdem , wie man es gerade braucht. Hier muss sich der Mensch dem Lauf der Sonne anpassen und nicht anders herum.
    Mein Blick ist starr an die rote, unebene Decke gerichtet. Was ich vor wenigen Tagen noch beeindruckend fand, ruft nun Unwillen in mir hervor. Erst recht , als ich ein Schnauben vom Eingang des Zimmers aus höre. Erschrocken richte ich mich auf und blicke auf Finns dunkle Gestalt. Wie lange steht er dort wohl schon? Und warum überhaupt? Ich dachte , ich wäre alleine. Noch nicht mal das bisschen Freiheit gönnt er mir.
    „Hast du endlich ausgeschlafen? Was glaubst du eigentlich, was das hier ist? Ein Hotel?!“, schnauzt er mir, unfreundlich wie immer, entgegen, wobei seine Arme eisern vor seiner Brust verschränkt sind.
    Es ist zwecklos , ihm zu sagen, dass ich keine Ahnung habe , was ein ‚Hotel’ ist. Es würde ihn wahrscheinlich nur noch mehr erzürnen.
    „Hast du den Wecker angestellt?“, frage ich also stattdessen, während ich langsam aufstehe und meine neuen Kleider glatt streiche.
    „Was für ein Wecker?“, kommt es sofort misstrauisch zurück, so als wäre ich nicht ganz bei

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