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Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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allem, was das Leben lebenswert macht. Die Ewigkeit.
    »Und meine Mutter?«
    Cianquino fuhr mit der Hand über den oberen Teil der Lichtkugel.
    »Und ich?«
    Cianquino lächelte sie bloß an.
    »Die Pendergasts«, fuhr Bree fort. Ihre Todfeinde. Irgendwann würde sie herausfinden, was sie so aufgebracht hatte.
    Cianquino fuhr mit der Hand unter der Lichtkugel entlang.
    »Jeder von uns geht diesen Weg allein«, erklärte er. »Es gehört zur Natur der Erkenntnis, dass die Reise eines jeden einzigartig und mit keiner anderen vergleichbar ist. Wir können Ihre Fragen beantworten, Bree, aber unsere Antworten können nur eins besagen: dass Sie die Wahrheit erkennen werden, wenn Sie selbst darauf stoßen.«
    Das Licht erlosch.
    Die Kugel verschwand.
    Die Schönheit der Kugel war so groß, dass Bree den Verlust wie einen kleinen Tod empfand.
    »Diese Reise ist das Leben. Und Leben ist Kampf. Ganz verstehen werden Sie das erst am Ende«, schaltete sich Ron ein. »Wenn man alle Antworten weiß, gibt es nichts mehr zu sagen.«
    »Wir alle steigen den PFAD so schnell wie möglich empor«, sagte Lavinia. »Wir Engel bewegen uns vielleicht ein bisschen rascher, aber nur ein bisschen. Es gibt viel, das auch wir nicht wissen. Noch nicht. Das werden wir erst erfahren, wenn wir ankommen. Eins nach dem andern. Anders geht es nicht.«
    Bree merkte, dass sie rasende Kopfschmerzen bekam. »Okay«, sagte sie, obwohl sie gar nicht der Ansicht war, dass irgendetwas okay war. »Allerdings muss ich dazu sagen: Ich hasse Unklarheit. Ich hasse schwammige Antworten. Das war schon immer so. Ich will ein Ja oder ein Nein. Ich will, dass etwas richtig oder falsch, schwarz oder weiß ist. Ich will gewinnen oder verlieren.«
    »Sie wollen keine Wahl treffen, ohne irgendeine Art von Garantie zu haben«, sagte Petru. »Das ist durrchaus verständlich.«
    »Aber nicht möglich«, stellte Cianquino voller Entschiedenheit fest. »Und jetzt bitte Ihre nächste Frage, Bree.«
    Bree hatte eine kleine Flasche mit Ibuprofen in der Aktentasche. Sie holte sie heraus und nahm drei Tabletten. »Russell O’Rourke«, sagte sie. »Mein neuester Fall. Deshalb wollten Sie mit mir sprechen.«
    »Ganz recht«, erwiderte Striker. »Es ist noch ein bisschen früh für Sie, dass Sie um Klienten werben.«
    »Das hab ich nicht getan«, gab Bree zurück. »Er hat sich an mich gewandt.«
    »Stimmt«, bestätigte Ron. »Er ist an seinem Schreibtisch erschienen, dort wo er auch gestorben ist, hat Bree gesagt.«
    »Aber es ist kein Berufungsersuchen eingereicht worden?«, fragte Professor Cianquino.
    Ron schüttelte den Kopf. »Laut Goldstein liegt nichts vor.«
    »Hm.« Cianquino schwieg einen Moment. »Nun ja, es fällt durchaus in unseren Zuständigkeitsbereich, in seinem Namen Berufung einzulegen. Vermutlich könnte ich mich an eine andere Kanzlei wenden, und wir könnten den Fall an diese weiterreichen, aber das ist eigentlich nicht Usus. Außerdem sind wir verpflichtet, sozusagen unentgeltlich Fälle zu übernehmen. Deshalb sollten Sie sich der Sache vielleicht annehmen, Bree.«
    »Moment mal«, fiel ihm Bree ins Wort. »Es gibt also noch andere Menschen … wie mich? Noch andere Compagnien wie die unsere?«
    »In jedem Zeitabschnitt gibt es nur einen«, erklärte Striker.
    Sie war also allein.
    In Strikers Augen flackerte erneut etwas auf, das wie Mitgefühl wirkte. »Der Fall würde an eine Kanzlei weitergereicht werden, die sich auf einer anderen örtlichen und zeitlichen Ebene befindet.«
    »Würde das denn bald geschehen?«, fragte Bree. »Ich meine, offiziell ist er ja noch gar nicht mein Klient. Aber Sie kennen doch den Spruch: Verzögerte Gerechtigkeit ist verweigerte Gerechtigkeit. «
    Ein Schweigen trat ein, das belustigt, wenn auch wohlwollend wirkte. »Zeit spielt für ihn keine Rolle, Schätzchen«, sagte Lavinia schließlich. »Er ist ja tot.«
    »Verstehe«, sagte Bree. Sie fühlte sich ziemlich bedrückt. Nur einer pro Zeitabschnitt. Und das war sie. »Okay, dann übernehme ich den Fall. Übrigens hatte ich vor Kurzem Besuch von Beazley und Caldecott.«
    »Ach was!«, sagte Ron. »Also irgendwann werden diese zwei sich noch mal vor der Ethik-Kommission verantworten müssen. Ich meine, offiziell haben wir den Fall ja noch gar nicht übernommen. Wollten sie einen Deal mit Ihnen machen? Haben sie Ihnen abgeraten, den Fall zu übernehmen?«
    »Nein. Es hat irgendeine Art von Todesdrohung gegeben. Wenn so etwas passiert, ist der gegnerische Anwalt verpflichtet,

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