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Rätsel um 2: ... die Grüne Hand

Rätsel um 2: ... die Grüne Hand

Titel: Rätsel um 2: ... die Grüne Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ihnen. Er würde sie anziehen, wenn Vosta hinausgegangen war. Denn der würde sie ihm wegnehmen, das wußte er genau. Aber er wußte auch, daß sie jetzt unter der Decke lagen, und er würde sie schon hervorholen, wenn es soweit war!

XXVII. Sonntag ist ein friedlicher Tag
    Der nächste Tag war ein Sonntag. Nach all den aufregenden Ereignissen blieb es ruhig und friedlich.
    Barny kam schon am Vormittag mit Miranda. Er pfiff, und Robert öffnete das Fenster und rief: »Ich komme gleich. Geh zu den anderen ins Gartenhäuschen.«
    Dina, Stubs und Lümmel empfingen ihn freudestrahlend.
    »Ihr habt euch ja so fein gemacht?« lachte Barny sie an.
    »Seid ihr eingeladen? Und Stubs ist ganz sauber!«
    »Heute ist doch Sonntag«, sagte Dina erstaunt. »Wir sind gerade in der Kirche gewesen. Gehst du nicht hin?«
    »Nein, aber ich möchte auch. Hallo, Robert!«
    »Hallo, Barny! Bist du weg von Tonnerre?«
    »Nein, ich muß noch bleiben, bis wir Rilloby verlassen. Er ist übrigens jetzt einigermaßen erträglich. Die Polizei hat ihm wohl einen tüchtigen Schrecken eingejagt. Hat sich denn nun die ganze Angelegenheit etwas aufgeklärt?«
    Robert schüttelte den Kopf. »Nein! Man kann sich auch kaum noch vorstellen, daß sich überhaupt jemals etwas aufklä ren wird. Und durch die komischen grünen Handschuhe ist alles noch verrückter geworden.«
    »Morgen kann ich nicht kommen«, sagte Barny nach einer Weile. »Vosta muß fort, warum, weiß ich nicht. Ich soll auf die Schimpansen aufpassen, und Jim übernimmt die Ringbude.
    Und ihr laßt euch lieber nicht auf dem Markt blicken. Ihr wirkt auf Tonnerre wie das rote Tuch auf den Stier.«
    »Kannst du denn heute wenigstens hierbleiben?« fragte Dina sofort. »Heute ist doch kein Jahrmarkt.«
    »Ja, wenn ihr meint?« Barnys Augen leuchteten. »Aber wird es euren Eltern recht sein?«
    »Ach, die haben nichts dagegen«, rief Dina, »wenn wir keinen Lärm machen. Meistens lesen wir sonntags.«
    »Gebt ihr mir etwas von Shakespeare?« bat Barny. »Dann sage ich den ganzen Tag kein Wort mehr.«
    Die anderen lachten, doch gleich darauf verstummten sie. Sie erinnerten sich daran, daß Barny diesen Dichter so gerne las, weil sein Vater, den er nicht kannte, in vielen Shakespearestücken mitgewirkt hatte.
    »Ich gebe dir Hamlet«, sagte Robert, »das wird dir gefallen.«
    Die Mutter freute sich sehr über den Besuch, doch der Groß onkel war nicht sonderlich begeistert. Zu diesen drei wilden Kindern noch eines, das überdies einen Affen mitbrachte.
    »Wie soll ich meine Memoiren vollenden?« seufzte er.
    »Hunde, Katzen und Affen, wo man geht und steht. Nirgends ein friedliches Plätzchen!«
    »Du kannst dein Mittagsschläfchen im Arbeitszimmer halten«, schlug Frau Lynton vor. »Die Kinder schicke ich hinaus, es ist ja ein schöner Tag.«
    »Ich sagte Memoiren und nicht Mittagsschläfchen.« Der Großonkel schüttelte den Kopf und verschwand. Er legte Papier und Federhalter zurecht, überschrieb einen schneeweißen Bogen mit: Fünftes Kapitel, lehnte sich im Armsessel zurück und schlief ein.
    »Seid leise!« warnte die Mutter. »Gebt acht, daß Miranda nicht ins Fenster springt, sorgt dafür, daß Lümmel nicht bellt und daß Sardine nicht ins Arbeitszimmer läuft.«
    »Natürlich«, sagte Robert. »Ich werde den Vögeln sagen, daß sie aufhören sollen zu singen, die Mücken aus dem Garten jagen, und dem Ohrwurm, der heute früh über den Weg kroch, werde ich …«
    »Robert, Robert!« Die Mutter drohte ihm lächelnd. »Nun geht ins Sommerhäuschen und verhaltet euch ruhig.«
    Barny war glücklich. Er fühlte sich wie zu Hause und so, als gehöre er zu ihnen allen.
    ›Hätte ich doch auch jemanden, der mich liebt‹, dachte er.
    ›Fände ich nur meinen Vater! Dann würde ich mit ihm zusammen wohnen und wäre nie mehr allein!‹
    Später sprachen sie wieder alle miteinander über die grünen Handschuhe, über Vosta, Tonnerre und das Schloß. Was für eine seltsame Sache!
    »Schön wär’s, wenn alles noch einmal herauskäme!« sagte Dina.
    Barny ging sehr ungern, und auch Miranda wäre am liebsten noch geblieben. Sie hatte sich sehr wohl gefühlt. »Vielleicht komme ich am Dienstag wieder«, sagte er. »Am Mittwoch  zieht der Jahrmarkt weiter, aber ich gehe ja nicht mit. Ich habe keine Lust mehr, nach allem, was passiert ist.«
    »Und was machst du dann?« fragte Dina.
    »Ach, ich werde schon etwas anderes finden. Und schreiben werde ich euch nun immer regelmäßig, von jedem Ort aus.

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