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Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Titel: Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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benutzte den Gang, und anstatt sicher und wohlbehalten hinaufzukommen, verlor er den Halt, stürzte ab und ertrank. Wenn das passiert sein sollte, als Naomi noch ein Kind war, und sie es erfuhr, so wird sie  es nie vergessen und davon geträumt haben. Auch dann, wenn diese Geschichte viel früher geschehen ist und man ihr nur davon erzählt hat.«
    »Das könnte sein«, überlegte Robert, »es paßt alles gut zusammen. Aber ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, daß ein Geheimgang in einen Brunnen führt.«
    »Ich weiß es auch nicht«, sagte Barny, »wir müssen eben sehen, daß wir es herausfinden. Wenn ein Eingang da sein sollte, muß es eine Möglichkeit geben, dahinzugelangen. Es müßten vielleicht Griffe in die Wand eingelassen sein oder so etwas Ähnliches, wir werden es ja erleben.«
    »Toll!« rief Stubs. »Einfach toll! Aber wir müssen verdammt aufpassen, sonst gehen wir baden.«
    »Sei still«, Dina war ganz blaß geworden.
    Eine ungeduldige Stimme kam vom Haus her. »Kinder, wo bleibt ihr denn? Wollt ihr heute überhaupt nicht frühstücken?«
    »Du lieber Himmel, das haben wir ja ganz vergessen«, sagte Robert erstaunt, »noch nicht einmal Stubs hat an seinen fetten Bauch gedacht. Kaum zu glauben!«
    »Wir sind bald wieder da«, versprach Dina, »wir beeilen uns.«
    Die drei rannten davon und Lümmel und Lump hinterher.
    An diesem Vormittag wollten sie alle ausreiten, so war es am vorhergehenden Tage verabredet worden, und Fräulein Hanna hatte Barny ein Paar Reitstiefel ihres Neffen gegeben. Barny war ein ausgezeichneter Reiter, denn er war vom Zirkus her daran gewöhnt, im Sattel zu sitzen. Die Kinder bewunderten ihn sehr, Barny konnte einfach alles!
    Unterwegs erzählte er ihnen von der ersten Nacht, die er in Naomi Barlows Häuschen verbracht hatte. »Ich habe wunderbar in der kleinen Kammer geschlafen und tatsächlich vom Essen geträumt, weil es so herrlich roch. Stubs, du solltest dir  nächstens vielleicht ein paar Tüten mit Gewürzen, einen Räucherschinken und Kuchen neben dein Bett stellen, dann kannst du noch im Traume weiterfuttern.«
    Dina und Robert lachten, nur Stubs beschäftigte sich allen Ernstes mit diesem Vorschlag, fand ihn ausgezeichnet und überlegte, ob es möglich wäre, aus Fräulein Hannas Speisekammer heimlich einige gute Dinge in sein Schlafzimmer zu schmuggeln.
    Und dann sprachen sie nur noch von ihrem bevorstehenden Unternehmen am Nachmittag. Und keiner von ihnen warf auch nur einen Blick auf die schöne Landschaft ringsum. Würde es ihnen gelingen, in den Brunnen zu steigen? Würden sie den Eingang finden?
    Sie redeten und redeten, und beim Mittagessen war Dina so aufgeregt, daß sie kaum einen Bissen herunterbrachte. Ein Umstand, den Robert und Stubs, denen es keineswegs den Appetit verschlagen hatte, ausnutzten, um sich noch mehr vollzustopfen.
    So früh wie möglich verschwanden sie mit Miranda und den Hunden in Richtung Glockenburger Wald. »Gut, daß Naomi gestern mit ihrer Arbeit in der Kirche nicht fertig geworden ist und heute noch einmal hingeht«, sagte Barny. »Nun können wir ungestört den Brunnen untersuchen.«
    Das Häuschen lag still und verlassen im Sonnenschein. Naomi war wohl schon gegangen. Um ganz sicher zu sein, liefen die Kinder noch einmal hinein, liefen dann geradewegs zum Brunnen und starrten hinunter.
    Wie tief er war! Wieder ließ Robert einen Stein hinabfallen, und wieder dauerte es lange, bis sie den Aufprall und ein leises Klatschen hörten. »Wie ist es?« sagte Barny endlich. »Wollen wir an die Arbeit gehen?«
    Das Farnkraut bedeckte die Brunnenwände fast völlig, kaum, daß man hier und da einen Ziegelstein sah. Barny beugte sich  über den Rand und durchsuchte das dichte Grün, soweit er es erreichen konnte. Robert und Dina hielten ihn fest, weil sie fürchteten, er könne das Gleichgewicht verlieren.
    »Ich habe etwas gefunden!« sagte er plötzlich aufgeregt. »Irgend etwas aus Eisen! Ich will einmal die Farne herausziehen.«
    Er tat es, und nun konnten die anderen sehen, was er gemeint hatte. Ein eiserner Ring war in die Mauer eingelassen. Barny rüttelte daran, und er gab nicht nach.
    »Wenn dieser Ring dazu dient, in den Brunnen zu steigen, dann muß es noch eine ganze Menge davon geben, einen unter dem anderen. Ich werde jetzt nachsehen.«
    »Nein, laß das!« rief Dina angstvoll.
    »Ja, warte noch«, sagte Robert schnell, »ich laufe ins Haus und hole das Seil aus der Speisekammer. Daran können wir dich hinunterlassen.

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