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Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Titel: Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Dach war zurückgeschlagen, denn es war sehr warm.
    »Prima«, sagte Robert, »setzen wir uns in die erste Reihe?«
    Aber dort war kein Platz mehr frei, und sie mußten mit der zweiten vorliebnehmen. Erwartungsvoll saßen die drei auf ihren Stühlen. Fräulein Pfeffer hatte zwei Programme gekauft, und sie studierten sie aufmerksam.
    Nach einer Weile erschienen Fräulein Trill und der Professor, doch sie blieben ganz am Ende des Zeltes, denn die Vorstellung schien sich großer Beliebtheit zu erfreuen und war beinahe schon ausverkauft. Fräulein Trill winkte den Kindern zu, und sie winkten höflich zurück.
    Punkt acht Uhr erklang fröhliche Klaviermusik hinter dem Vorhang, und langsam öffnete er sich. Das Programm begann mit Gesang und Tanz, wurde mit zwei kleinen Sketschen fortgesetzt, und zwischendurch machte der Clown seine Späße.
    Iris Nachtigall bewies, daß sie wirklich über eine hübsche Stimme verfügte, und da sie überdies reizend aussah, hatte sie viel Erfolg. Stubs klatschte so begeistert, daß ihm die Hände weh taten. Und er klatschte noch immer, als alle anderen schon aufgehört hatten.
    »Laß das«, zischte Robert. »Die Leute sehen schon her!«
    »Da capo!« brüllte Stubs. »Da capo!« Und er war außer sich vor Entzücken, als Iris noch einmal erschien und ein kleines Lied zugab. Er strahlte sie an, und sie lächelte amüsiert zurück.
    Der nun folgende Steptanz Judy Jordans veranlaßte Stubs schon jetzt, nach dem Rhythmus ihrer klappernden Absätze sein imaginäres Banjo zu zupfen. Fräulein Pfeffer brachte ihn schnell zur Ruhe, als sie das wohlbekannte, an ihren armen Nerven zerrende Geräusch hörte.
    Aber das Beste an der ganzen Vorstellung war der Zauberer.
    Er trug einen spitzen Hut, einen weiten Umhang, und sein Gesicht blieb unbewegt. Dina fand ihn sehr unheimlich.
    »Er ist ausgezeichnet, tatsächlich«, flüsterte Fräulein Pfeffer ihr zu, »er versteht sein Handwerk, das muß ich sagen!«
    Das Publikum starrte ihn gebannt an. Er zauberte die unmöglichsten Dinge aus der Luft. Karten, eine Taube, Zigaretten und endlich einen großen Rosenstrauß, den er mit einer Verbeugung Iris überreichte.
    Und dann verkündete er, daß die verehrten Anwesenden jetzt in den Genuß einer besonderen Darbietung kämen. Er hob den Zauberstab mit beschwörendem Blick und murmelte unverständliche Worte. Und plötzlich loderten Flammen über seinem Kopf auf. Es war grandios!
    Doch das war noch nicht alles, was Herr Marvel zu bieten hatte. »Und jetzt«, sagte er und legte den Zauberstab beiseite,
    »jetzt werden Sie sich von meinen Fähigkeiten als Hellseher überzeugen können!«

XV. Stubs’ großer Erfolg
    »Das muß man gesehen haben«, flüsterte jemand hinter ihnen,  »es grenzt ans Wunderbare!«
    Iris, anscheinend nun Herrn Marvels Assistentin, trat an die Rampe, verbeugte sich, und er befahl: »Legen Sie mir die Binde vor die Augen.« Sie nahm ein großes schwarzes Tuch, befolgte seine Anordnung und drehte ihn herum, so daß er mit dem Rücken zum Publikum stand. Selbst Stubs war davon überzeugt, daß er jetzt nichts mehr sehen konnte.
    Dann ging sie durch die Zuschauerreihen und sammelte die verschiedensten Gegenstände ein. Lächelnd legte sie dabei den  Finger an den Mund und flüsterte:
    »Wir dürfen nichts verraten. Keine Bemerkung, die Herrn Marvel helfen könnte! Es soll alles mit rechten Dingen zugehen.«
    Sie ging zurück auf die Bühne, trat an die Rampe und hielt eine kleine goldene Brosche in die Höhe, die ihr ein junges Mädchen gegeben hatte.
    »Was halte ich in meiner Hand, Herr Marvel?«
    Der Zauberer ließ seinen weiten Umhang hin- und herschwingen und murmelte mit tiefer, dumpfer Stimme unverständliche Worte. Lümmel, der unter Stubs’ Stuhl fest geschlafen hatte, wachte plötzlich auf.
    »Ich sehe – ich sehe – was sehe ich? Ah! Etwas kleines, rundes. Es ist aus Gold!«
    »Richtig, aber was ist es?« fragte Iris. Es war so still im Zelt, daß man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Wieder begann er zu murmeln, drehte sich dann mit einem Schwung herum, während sein Mantel wie eine riesige Fahne wehte, und rief:
    »Es ist eine kleine goldene Brosche!«
    Tosender Applaus setzte ein und steigerte sich zu einem wahren Orkan, als er nacheinander alle Gegenstände erriet, die Iris in die Höhe hielt. Und Stubs vergaß ganz, daß er sich fest vorgenommen hatte, nicht zu klatschen.
    Es war aber auch geradezu phantastisch! Er konnte sogar den Namen, der auf dem

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