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Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer

Titel: Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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noch an Land lagen. Kase und Boxter hatten Grefts Boot in Beschlag genommen, warteten aber ab für den Fall, dass sie Platz für einen dritten Hüter machen mussten. In einem der beiden anderen Boote saß Alum, und Harrikin sprach eben mit ihm. Das dritte Gefährt war leer. »Fahrt los!«, rief sie den anderen zu. »Wir nehmen das andere Boot.«
    »In Ordnung!«, rief Alum zurück, und kurz darauf waren die Boote im Wasser. Der Kahn glitt entschlossen und rasch den Fluss hinauf. Die Drachen teilten sich, preschten links und rechts an den kleinen Booten vorbei, warfen sich ins Wasser und folgten Teermann . Bald würden sie den Kahn überholen. Kase und Boxter hatten zu den Paddeln gegriffen und ruderten kräftig.
    Als Thymara, Sylve und Sedric das verbliebene Boot erreichten, war außer ihnen niemand mehr am Ufer. Thymara warf einen Blick zum Lagerplatz zurück. Nein, sie hatten nichts zurückgelassen. Die Reste des Feuers qualmten auf dem feuchten Grund. Außer dem aufsteigenden Rauch und dem niedergetrampelten Gras zeugte nichts davon, dass sie hier gewesen waren.
    »Gehen da drei Leute rein?«, fragte Sedric ängstlich.
    »Bequem ist es nicht, aber es wird gehen. Außerdem haben wir keine Wahl. Ihr könnt Euren Eimer umdrehen und Euch daraufsetzen. Vermutlich werden wir sowieso bald an Teermann vorbeiziehen, und dann können wir fragen, ob sie Euch aufnehmen, falls Ihr möchtet.« Sie wandte sich der ungewöhnlich stillen Sylve zu. Das Mädchen wirkte betroffen. »Was ist los?«
    Langsam schüttelte Sylve den Kopf. »Er ist einfach mit den anderen losgerannt. Mercor hat nicht einmal gewartet, um zu sehen, ob ich ihm folgen konnte. Er ist einfach abgehauen.« Sie blinzelte, worauf eine rosafarbene Träne ihre Wange herabkullerte.
    »Oh, Sylve.« Thymara wurde von Mitgefühl erfasst, zugleich aber auch von Ungeduld. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, um gefühlsduselig zu sein. Sie mussten das Schiff einholen.
    »Mercor ist kein Narr. Er wusste, dass Boote an Land waren und dass du in der Vergangenheit auch auf dich selbst aufpassen konntest. Er musste die Drachen zum Aufbruch bewegen, bevor sie es sich anders überlegen konnten. Er hat dich nicht im Stich gelassen, er glaubt nur, dass du alleine klarkommst. Also lasst uns beweisen, dass er recht hat.« Sedric sprach hastig, denn er wollte den Streit schlichten, bevor er ausbrechen konnte. Er hatte genug von Auseinandersetzungen.
    Er stülpte seinen Eimer um, um sich in der Mitte des Boots einen Sitz zu schaffen. So saß er höher als die anderen und hatte eine andere Sicht auf den Fluss. Thymara stieß das Boot ins Wasser, und Sylve griff entschlossen zum Ruder, um gleich möglichst viel Fahrt aufzunehmen. Es gab keine Diskussionen, denn alle wussten, dass sie schneller waren, wenn die Mädchen ruderten.
    Dies war Sedrics erste Gelegenheit, den Fluss und den umliegenden Dschungel aus diesem Blickwinkel zu betrachten. Als er das letzte Mal in einem kleinen Boot gesessen hatte, war er so sehr damit beschäftigt gewesen, mit Carson mitzuhalten, dass er keine Zeit gehabt hatte, sich umzuschauen. Nun blickte er auf den üppigsten Wald, den er je gesehen hatte. Nadel-wie Laubbäume neigten sich über das Wasser, und einige von ihnen waren von Ranken behangen. Dazwischen drängte sich dichtes Gestrüpp, und das moosbewachsene Ufer war von Schilf und Binsen bewachsen.
    »Es ist so voller Leben hier«, sagte Sylve in höchster Verwunderung.
    Dann hatte er sich den Unterschied also nicht eingebildet.
    »Es riecht sogar anders. Irgendwie, nun ja, grün eben. Alise und ich sind gestern ein Stück hier entlanggelaufen, und es ist uns beiden aufgefallen. Im Wasser ist keine Säure, kein bisschen Weiß. Und viel mehr Leben. Gestern habe ich Frösche im Wasser schwimmen sehen. Wirklich im Wasser.«
    »Frösche schwimmen doch immer im Wasser«, meinte Sedric.
    »Vielleicht in Bingtown. Aber in der Regenwildnis findet man die Frösche nicht im Fluss, sondern auf den Bäumen.«
    Kurz dachte er darüber nach. Jedes Mal, wenn er glaubte, begriffen zu haben, wie sehr sich sein Leben verändert hatte, dämmerte ihm eine neue Erkenntnis. Stumm nickte er.
    Dieser Zufluss glich dem Hauptstrom in keiner Weise. Er wand sich gemächlich durch den Wald, die Bäume beugten sich auf der Suche nach Sonnenlicht über das Wasser und versperrten den Blick stromaufwärts. Eine Weile ruderten sie hinter den Drachen und dem Kahn her, doch dann verschwanden diese hinter einer sanften Biegung, sodass sie nur

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