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Raine der Wagemutige

Titel: Raine der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Drang nach Entschädigung oder Wiedergutmachung zu würgen drohte. Sein Blick wandte sich nach vorn, der Zukunft entgegen, nicht nach hinten, der Vergangenheit zu.
    Und jetzt brachte sie ihn zum Lachen.
    Was konnte sie ihm sonst noch antun?
    Außer, dass sie ihn dazu brachte, sich in sie zu verlieben. „Ah! Meine Güte“, schniefte sie schließlich und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen. Sie seufzte und lächelte ihn an. „Nun, ich denke, Ihr solltet lieber schauen, dass Ihr von hier verschwindet, bevor Tunbridge zurückgerannt kommt und die anderen mitbringt als Zeugen meiner Deflorierung. “
    „Wie bitte?“
    Nur mit Mühe gelang es ihr, einer weiteren Lachsalve zu widerstehen.
    „Oh, ja. Das war es, worum es dabei ging, als er mir eben ins Ohr geflüstert hat. Er wollte mir den Namen des Mannes entlocken, der meine Gunst gewonnen hat.“
    Sie nickte so fröhlich, sich nicht im Geringsten des Aufruhrs gewahr, den sie in seinem Herzen verursachte. „Sie führen ein Wettbuch darüber, wisst Ihr. Der arme Tunbridge hat beschlossen, nachdem er einsehen musste, dass er nicht mein Liebster werden kann, das Beste aus seiner Lage zu machen und den Namen desjenigen herauszufinden, der es sein würde. Da ich nun einmal eine Dame bin, habe ich es abgelehnt, Namen zu nennen, und mich geweigert, mehr zu verraten, als dass mein Beau nicht zu dem Kreis von Tunbridges Freunden gehört. Dann kamt Ihr an. Ich hätte mir keinen besseren Zeitpunkt wünschen können.“
    „Ihr beliebt zu scherzen.“
    „Nein!“ Ihr Lächeln wurde breit, sie schlug ihm leicht mit ihrem Finger auf die Brust, einnehmend, frech und gänzlich bezaubernd. „Ich hätte mir nie im Leben eine so köstliche Geschichte ausdenken können.“
    „Ich fürchte, ich habe mehr Vertrauen in Eure Fähigkeiten als Ihr“, erklärte er trocken.
    „Nun, vielleicht wäre mir eine ebenso gute Geschichte eingefallen, aber bestimmt keine bessere“, räumte sie bescheiden ein. „Warum seid Ihr eigentlich hergekommen?“ Er war nicht bereit, sie wissen zu lassen, dass er hier war, weil er die beunruhigende Entdeckung hatte machen müssen, dass er keine andere Frau wollte als sie. Er schaute sich suchend um, in der Hoffnung auf eine Eingebung.
    „Kleider. Ihr solltet mir doch Kleider besorgen. Diesen Mittag. Um eins. Es ist . . .“, er zog seine Uhr aus seiner Tasche, „genau drei Uhr.“
    Sie wich zurück, und er verfluchte die Entfernung, die sie voneinander trennte, selbst wenn sie nur eine Elle betrug.
    „Ihr wollt also sagen, dass Ihr hierher gestürmt seid, weil ich es versäumt habe, Euch die Kleider zu genau der Stunde zu bringen, die Ihr bestimmt hattet? Von all den unbedachten, selbstherrlichen, eingebildeten Männern . . . Oh!“
    Ihren Worten schenkte er nicht annähernd so viel Beachtung, wie er sollte, obwohl etwas an ihrem Tonfall ihn warnte. Er war einfach zu beschäftigt damit, ihren Anblick zu genießen, ihr Haar, das in einer plötzlichen launischen Brise wehte, die Farbe, die ihr frisch in Wangen und Lippen gestiegen war, und ihre Augen, die klar waren und wie Waldveilchen aussahen. „Es war nicht so unbedacht.“
    „Ah!“ Erbittert warf sie die Arme in die Höhe.
    Ein Gedanke durchbrach die Freude, die er an dem bloßen Bild, das sie abgab, empfand. „Warum sollte dieser Kerl, dieser Tunbridge glauben, dass Ihr einen Liebsten hättet?“
    „Weil ich es ihm gesagt habe.“
    „Ihr habt gelogen.“
    Ihre Stirn glättete sich. Sie lächelte sonnig.
    Verdammt. Er könnte ihr genauso gut sein Herz auf einem Tablett reichen, und was ihr - oder auch ihm - der Besitz dieses nutzlosen Organs einbringen mochte, war ihm ein Rätsel und würde es auch immer bleiben. Natürlich wäre das höchst unklug, denn es würde nur unweigerlich zu noch mehr Kummer für sie führen.
    Und zu größerem Kummer für mich, warnte ihn eine innere Stimme. Nicht wieder gutzumachenden, unwiderruflichen, abgrundtiefen Kummer.
    „Ach ja, habe ich das?“ fragte sie hochmütig.
    Er schluckte ihren Köder, auch wenn es ihn große Mühe kostete, regungslos zu stehen, während sie ihn anblickte und dabei ihren Kopf nach hinten warf.
    „Aber natürlich“, sagte er mit sorgfältig bemessener Gleichgültigkeit. „Wenn Ihr Euren Einfaltspinsel schon gefunden hättet, wärt Ihr wohl kaum hier draußen und würdet mit Tunbridge schäkern. Ihr wärt in der Nähe des armen Narren und würdet so heftig mit Euren Wimpern klimpern, dass sich ein Wind

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