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Raine der Wagemutige

Titel: Raine der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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lavendelfarbenen Puder für die neue Beutelperücke vorbereitete.
    Aber zuerst... Er trat zu der Wand und zog an einem seidenen Klingelzug. Innerhalb weniger Minuten war ein Lakai bei ihm.
    „Geh in das Gewächshaus und lass den Gärtner mehrere der erlesensten Blüten, die gerade verfügbar sind, abschneiden und augenblicklich mit meinen ergebensten Grüßen Miss Donne überbringen. Richte ihr aus, dass ich mich schon sehr darauf freue, am heutigen Abend ihre Gesellschaft zu genießen.“
    „Ah. Hm. Ja, Mylord“, erwiderte der große, stämmige und überaus dekorative junge Mann. „Äh, Sir?“ Unglücklicherweise waren die bestaussehenden Exemplare einer Art unweigerlich auch die begriffsstutzigsten.
    „Was denn?“ erkundigte sich Carr verärgert. Er hatte noch viel zu erledigen, bevor die heutige soiree begann.
    „Miss Donne wird heute Abend nicht zum Dinner herunterkommen, Sir. Ihre werte Frau Tante hat ihr Bedauern übermitteln lassen. Sie sagt, die junge Dame leide unter Kopfschmerzen und dass sie an ihrer Seite bleiben werde. “ „Verflucht!“ donnerte Carr. „Mach, dass du fortkommst!“ Der Lakai begann sich erschreckt zurückzuziehen. „Nein. Warte! Geh, hol die verdammten Blumen und überbringe sie ihr trotz allem. Mit dem Ausdruck meines tiefsten Bedauerns, dass sie sich einbildet, unwohl zu sein.“ Der Lakai zog seinen Kopf ein und verließ den Raum. Hinter ihm warf Carr wütend die Tür ins Schloss und fing an, im Zimmer auf und ab zu gehen. Kopfschmerzen? Er hatte sich völlig darauf eingerichtet, den nächsten Schritt seines Planes in die Tat umzusetzen, und ausgerechnet jetzt musste sie Kopfschmerzen bekommen? Das war wirklich allerhand.
    Es war offensichtlich, dass Janet dafür verantwortlich war. Sie hatte das dem jungen Ding angetan, nur um ihn zu ärgern. Oder vielleicht hatte das Mädchen es auch Janet angetan, einfach, um sie in ihre Schranken zu verweisen. Schließlich war es schon unter gewöhnlichen Umständen schwer genug, die schlichte Denkungsart des weiblichen Verstandes zu begreifen, und dann stelle man sich vor, mit zweien gleichzeitig zu tun zu haben! Ein geringerer Mann als er wäre vor einer so beschwerlichen Aufgabe gewiss zurückgeschreckt.

23. KAPITEL
    „Die vorübergehende Geistesverwirrung“, wie Favor es genannt hatte und von der sie behauptet hatte, sie würde sich nicht wiederholen, war allem Anschein nach doch zurückgekehrt. Und sie umwölkte nicht nur ihren Verstand, sie hatte sieh auch verdunkelnd vor die Reste ihrer Vernunft geschoben. Raine war sich gar nicht mehr sicher, was überhaupt dazu geführt hatte, dass sie sich küssten. Und es kümmerte ihn auch nicht.
    Dann verflogen alle zusammenhängenden Gedanken, und Wollust erfasste ihn mit Macht, als Favors weiche Lippen seinen Halsansatz fanden. Er stöhnte, während sie sich sachte knabbernd über den Hals zu seinem Kinn hinaufarbeitete, so dass sein ohnehin schon knapp bemessener Vorrat an Selbstbeherrschung rasch restlos erschöpft war.
    Als sie in das Zimmer gekommen war, das er gerade durchsuchte, ihr verdrießlich verzogener Mund so einladend und über ihrem Arm die von ihm geforderten Männerkleider, hatte er sich gelobt, sie wie die im Kloster aufgewachsene junge Dame zu behandeln, die sie war, nicht als die Person, zu dem ihr Aufenthalt hier, in diesem schottischen Sodom, sie abstempelte. Diesen Schwur zu halten, wurde bald zu einer viel mühsameren Aufgabe, als er es sich vorgestellt hatte.
    Favor seufzte; mit ihren Fingern erforschte sie die nackte Haut unter seinem Hemd mit verheerendem Eifer. Ihre Augen waren geschlossen, und sie hatte ihren Kopf an seine Schulter sinken lassen, ihn zu weiteren Küssen einladend. Sanfte Küsse, süße Küsse, feinster Nektar, und das, wo ihn doch immer heftiger nach einem weitaus kräftigeren Gebräu dürstete. Aber er würde artig sein. Er würde sich zurückhalten. Er würde den maßlosen Hunger bezwingen, der in seinem Körper wie in der Feme grollender Donner dröhnte. Nicht nur weil er nicht länger ein übermütiger, verantwortungsloser Junge war, und nicht nur, weil ihre Erziehung jeden Bewerber um ihre Gunst mahnte, sich in Zurückhaltung zu üben, wollte er diesen kleinen Falken handzahm machen. Nein, es war vielmehr deswegen, weil, so wie Favor noch nie der Hof gemacht worden war, er noch nie jemandem den Hof gemacht hatte.
    Es war ein köstlicher, komplizierter Tanz und einer, der nicht ohne seine eigene, pikante Belohnung war. Bei all seinen

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