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Rampensau

Titel: Rampensau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Blum
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ihr zur Hilfe zu kommen, und Mats mit seinen Eckzähnen attackiert und umgerannt. Aber warum wälzte sich auch Bornstein im Dreck?
    Kim konnte vor Aufregung gar nicht mehr denken. Sie registrierte vage, wie Lunke herumwirbelte und erneut an ihr vorbeiwischte, ein böser, wild grunzender Schatten. Nun nahm er sich Carlo vor, den sie völlig aus den Augen verloren hatte. Ein weiterer Schuss erklang, der nicht von Mats stammen konnte, weil der noch dabei war, sich mühsam aufzurappeln. Bornstein hielt sich das linke Bein, das blutete. Er wimmerte, dann blickte er mit schreckensbleichem Gesicht auf und schrie Mats heiser an: »Nun erschieß dieses Monsterschwein endlich!«
    Im nächsten Moment heulte der Motor des Kastenwagens auf. Offensichtlich wollte Michelfelder die Flucht ergreifen.
    Vielleicht solltest du nun auch besser verschwinden, sagte plötzlich der ewig lächelnde Bertie in ihrem Kopf.
    He, erwiderte Kim stumm. Dieses gefährliche Durcheinander hast du mir eingebrockt.
    Orientierungslos drehte sie sich einmal um sich selbst. Wo war Dörthe? Lag sie noch neben ihrem Rollstuhl? Carlo schrie auf. Kim beobachtete, wie ihm im Fallen seine Pistole aus der Hand fiel. Er schlug so hart auf dem Rücken auf, dass es klang, als würde irgendwo ein Ast brechen. Lunke kannte jedoch kein Pardon. Er stürzte sich furchterregend fauchend abermals auf ihn.
    Irgendwo in der Ferne war schwach eine Sirene zu hören.
    »Schieß endlich!«, schrie Bornstein erneut.
    Kim wandte sich panisch um. Mats stand wieder auf den Beinen, er schwankte, sein Gesicht war aschfahl. In der Hand hielt er die Pistole. Er schaute zu Bornstein, der versuchte, sich aufzurichten. Der Blutfleck an seinem Bein wurde immer größer.
    Lunke brüllte: »Kim, hau ab!«, aber sie konnte sich nicht bewegen. Drei dunkle Augen starrten sie an – zwei gehörten Mats, das dritte war in seiner Hand und gehörte zu der Pistole.
    Die Sirene flog immer lauter heran. Der Kastenwagen rumpelte los, vorbei an Mats, der ebenso erstarrt zu sein schien.
    »Schieß endlich!«, wiederholte Bornstein mit schriller Stimme.
    Plötzlich musste Kim an ihre Mutter denken. Irgendwo jenseits des blauen Himmels wartete die fette Paula auf sie, und gleich würde ihre Seele ihr – hoffentlich weiß und unbefleckt – entgegentreiben. Dagegen konnte sie nun nichts mehr unternehmen. Mats würde schießen, daran bestand kein Zweifel, und es war ein Fehler gewesen, auf den lächelnden Bertie zu hören.
    »Kim – beweg dich!«, brüllte Lunke.
    Paulas Gesicht in ihrem Kopf schien alles zu verdrängen, jeden Gedanken an Flucht oder Rettung. Ihre Mutter lächelte nicht, sondern blickte mürrisch und unduldsam vor sich hin, als würde sie sich keineswegs auf ihr baldiges Wiedersehen freuen.
    Dann explodierte der Schuss.
    Kim fiel auf die Seite, ja, es riss ihr förmlich die Beine weg. Ein heftiger Schmerz jagte durch ihren Körper.
    »Verdammt!«, grunzte Lunke an ihrem Ohr. Seine braunen Augen starrten in ihre. Sie sah sich selbst, klein und schwach, und begriff, dass er sich auf sie gestürzt hatte. Sie war gar nicht getroffen worden. Lunke hatte sie gerettet.
    »Verdammt«, sagte er noch mal, leiser nun und mit schmerzverzerrtem Gesicht. Er versuchte auf die Beine zu kommen, weg von ihr, damit auch sie aufstehen konnte. Er ruckte zurück, ein Zittern lief durch seinen Körper, und er sank wieder zusammen.
    Voller Entsetzen sah Kim, dass Blut aus seinem Fell tropfte.
    Er ist getroffen! Dieser Gedanke schlug wie ein Blitz in ihrem Kopf ein. Voller Angst blickte sie sich um. Dörthe lag weiterhin ohne jede Regung am Boden, immerhin hatte sie nun die Augen geöffnet. Bornstein hingegen hatte sich mittlerweile in eine sitzende Position gebracht und zerrte wütend an seiner blutigen Hose herum, während Carlo die Flucht ergriffen hatte. Auf allen vieren kroch er Richtung Teerstraße. Auch er schien zu bluten.
    »Kim …« Lunke stöhnte voller Schmerzen auf. »Wir sollten vielleicht …« Er verstummte, und sein Kopf sank zurück.
    Als sie sich umwandte, sah sie Mats. Mit wildem Blick ragte er über ihr auf. Die Pistole erneut auf sie gerichtet. In seinen Augen stand Angst – und Mordlust.
    Kim gab den lautesten Grunzer von sich, den sie jemals ausgestoßen hatte, dann sprang sie vor, flog förmlich über den blutenden Lunke hinweg genau auf Mats zu. Den Knall der Pistole hörte sie noch. Dann stürzte sie in eine tiefe, lautlose Dunkelheit.
    »Es ist leider so«, sagte der lächelnde

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