RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)
sofort ergriffen und nicht zunächst abgelehnt. Jetzt würde sie das anstrengende Testverfahren durchziehen, nur um ihm zu beweisen, dass sie es konnte.
Die Ironie war, dass sie beide schon immer heißblütig gewesen waren. Der Unterschied war, Duncan kontrollierte seine Gefühle mit Leichtigkeit, Serena fiel es dagegen schwer, ihre Zauberkraft zu bändigen. Aber sie war umwerfend, wenn sie wütend war.
»Darf ich um eure Aufmerksamkeit bitten? «
Überrascht erkannte Duncan Larks heisere Stimme. Wenn sie hier war, dann war sie Mitglied des Rates, aber das hatte sie ihm gegenüber nie angedeutet. Er hatte im Laufe der Jahre mehrfach an Sitzungen teilgenommen, etliche Streitigkeiten geschlichtet, aber ihr Name war nie erwähnt worden, und sie hatte es auch ganz gewiss nie bei einer Lagebesprechung der T-FLAC/PSI erwähnt. Interessant.
Dennoch, Lark war eine der klügsten, intuitivsten Frauen, die Duncan kannte. Falls irgendjemand Serena zur Vernunft bringen konnte, war das ganz sicher Lark.
»Ihr werdet ohne Ankündigung herbeigerufen«, erklärte sie ihnen, von der Dunkelheit eingehüllt. »Ihr müsst während der kommenden zehn Tage vier Prüfungen absolvieren. Ihr dürft dabei nur die Zauberkräfte benutzen, die euch persönlich zugeordnet sind. Niemandem ist es gestattet, euch zu helfen, und es ist auch verboten, euch gegenseitig zu helfen. Wenn ihr es tut, verliert ihr diese Probe. Bei den Prüfungen besteht die Möglichkeit, dass ihr getötet oder schwer verletzt werdet. Bevor ihr beginnt, solltet ihr also eure persönlichen Angelegenheiten regeln. Die erste Person, die zwei Proben bestanden hat, gewinnt. Viel Erfolg!«
Serena erhob sich von ihrem Platz. »Könnten wir noch diskutieren ... Mist! Ich hasse es, wenn sie das machen. «
Alle drei waren gemeinsam entlassen worden und in Duncans Londoner Wohnung zurückgekehrt, bevor sie den Satz beenden konnte. In der Tat standen er und Serena auf exakt denselben Positionen wie zuvor, nur dass dieses Mal Trey zwischen ihnen stand.
»Hallo, meine liebe Furie. Hübsch wie immer.« Trey zog sie zu sich heran. Im letzten Augenblick drehte Serena ihren Kopf weg, sodass seine Lippen nur ihre Wange trafen.
Sie spreizte ihre Handflächen vor seiner Brust und gab ihm einen leichten Schubs. »Benimm dich, Trey Culver. Dieser Zug ist vor langer Zeit abgefahren. «
Gut zu wissen, dachte Duncan mit unerwarteter Heftigkeit. »Etwas zu trinken? «, fragte er und schob sich zwischen ihnen hindurch, um zur Bar am anderen Ende der Küche zu gelangen. Er hätte die Getränke zwar herzaubern können, aber da gab es ein paar banale Benimmregeln, die er gerne befolgte.
»Ich möchte ein Bier«, antwortete Trey, der seine Augen immer noch auf Serena gerichtet hatte. Ohne um Entschuldigung zu bitten, fügte er hinzu: »Man kann mir nicht vorwerfen, ich würde nicht alles versuchen. «
»Ihr beide versucht es ziemlich heftig«, antwortete sie und zauberte sich ein Glas Cola herbei. Sie trank einen großen Schluck.
»Mist«, murmelte Trey. »Ich habe meinen ... Habt ihr beiden noch eure Umschläge? «
»Wir werden sie wiederbekommen, wenn wir zur ersten Prüfung gerufen werden«, erklärte ihm Serena, die ganz offensichtlich darüber nachgrübelte, warum sie für einen Posten nominiert worden war, den sie gar nicht wollte.
Trey nahm den Bierkrug von Duncan mit einem Lächeln entgegen. »Das wird ein interessantes Rennen werden. « Er hob das schäumende Glas.
»Du hältst sterben oder Gliedmaßen zu verlieren für interessant? «, fragte Serena trocken. »Diese Möglichkeit gibt der Sache ganz sicher eine pikante Note. «
»Hast du Angst? «, fragte Duncan.
Sie warf ihm einen starren Blick zu. »Ich wäre dumm, wenn ich keine hätte. «
»Also, bist du dabei? «
»Ich bin dabei. «
»Möge der beste Mann« - Trey warf Serena ein Grinsen zu - »oder die beste Frau gewinnen. «
»Wir haben seit mehreren hundert Jahren keine Zaubermeisterin mehr gehabt, nicht wahr? « Serenas Augen funkelten über den Rand ihres Glases. »Ich werde es sehr genießen, eure Streitigkeiten zu schlichten. «
Duncan stellte sein Glas auf die Arbeitsplatte, dann rieb er sich die vernarbte Braue. »Wann wird das sein, bevor oder nachdem du deine Schreibutensilien von der Decke und den Wanden gekratzt hast, wenn dich jemand zum ersten Mal verärgert? «
Trey lachte. »Ich erinnere mich daran. Mann, das war lustig. «
»Nur weil du nicht am anderen Ende des frisch gespitzten Bleistiftes warst«,
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