RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)
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»Gern hattest? « Treys unterdrücktes Lachen hätte jeden getäuscht, der ihn nicht gut kannte. »Klar, du hast sie bloß >gern gehabt<, Du warst scharf auf sie, hast sie beobachtet, bist hinter ihr her gehechelt. Vielleicht hätte sie doch dich gewählt, wenn du ihr mal gesagt hättest, was du empfindest. Du hast dich ziemlich gleichgültig verhalten. «
Mit vierzehn Jahren hatte jenes erste aufkeimende Gefühl verbotener Liebe Duncan aus der Bahn geworfen. Selbst in so jungen Jahren hatte er bereits geglaubt, dass es in seiner Zukunft keinen Platz für die Liebe geben werde. Trotzdem hatte ihn die Intensität seiner Gefühle für Serena überrascht. Sie waren wie ein Blitz in ihn geschlagen. Er hatte es zwar geschafft - wenn auch nur knapp -’ dies alles vor ihr zu verbergen, aber anscheinend war ihm das bei Trey nicht so gut gelungen.
»Ich habe eben nicht deine besondere Art, mit Frauen umzugehen«, antwortete Duncan trocken, während er um den Küchentresen herumging und einen Barhocker zu sich heranzog. Während er sich hinsetzte, füllte er sich das Glas wieder. Wie auch immer, Duncan wollte sich am liebsten weismachen, dass sein Freund bei Serena einen Liebeszauber angewendet hatte. Leider wusste er aber, dass es nicht so war. Serena hatte Trey einfach lieber gemocht als ihn.
Mit Ausnahme der Nacht vor Treys sechzehntem Geburtstag.
In der Nacht hatte Serena Duncan geküsst.
Schnee von gestern. Er sollte es am besten vergessen. »Nun ja, diese Schwärmerei habe ich überwunden und mich weiterentwickelt. «
Zum Glück sah er sie nicht allzu oft, denn jedes Mal, wenn er ihr begegnete, wollte er sie am liebsten berühren, mit seinen Händen, seinen Lippen und seinem ganzen Körper. Jedes Mal wurden seine Knie weich, traf ihn seine Reaktion stärker als beim Mal zuvor. Sobald er diese Sache mit Henry geklärt hatte und die Prüfungen vorbei waren, würde er ihr nicht mehr begegnen müssen, nicht einmal zwischen Tür und Angel.
Ja, das wäre wohl auch besser für seine wild gewordene Libido.
»Es wird interessant werden, unsere alte Rivalität wiederzubeleben, nicht wahr? « Treys Augen glühten teuflisch. »Da sind wir also wieder, und sie steckt wie üblich zwischen uns. Wir waren immer wie zwei junge Hunde, die sich um einen Knochen gebalgt haben, und der Preis war Serena. «
Ein Preis, den ich nie erringen konnte, dachte Duncan grimmig und gab sich Mühe, die Finger nicht um sein Glas zu verkrampfen.
Selbst damals, als er jung und dumm gewesen war, hatte er tief in seinem Bauch instinktiv gefühlt, dass sie für ihn nicht in Frage kam. Absolut nicht in Frage kam. Er hatte alles getan, was er konnte, um Serena emotional auf Abstand zu halten.
So war es sicherer. Sicherer für sie beide.
Nairnes Fluch, die Drohungen und ihre Konsequenzen spielten in seinen Gedanken immer eine Rolle. Der Fluch war ein Teil von ihm, ähnlich wie seine DNA. *Ich spiele außer Konkurrenz. Du hast freie Bahn. « Und wenn du sie auch nur berührst, werde ich 一 Er verwarf den Gedanken. Was wäre, wenn Serena wieder etwas mit Trey anfangen wollte? Was, zum Teufel, konnte er dagegen schon machen?
»Ist das so? Ich glaube, du bist immer noch auf die besondere Verbindung zwischen mir und Serena eifersüchtig«, antwortete Trey gut gelaunt und trank sein Bier in einem Zug aus. »Du hast schon immer versucht, mir meine Punkte abzujagen. Gib es zu. Du wolltest mich von jeher bei allem besiegen. Serena war das einzige Spiel, das du nicht gewinnen konntest. «
Es war genau andersherum gewesen. Wenn Duncan etwas hatte, wollte Trey es auch haben, und er hatte verdammt hart darum gekämpft, es auch zu bekommen. »Man kann nicht in allem gut sein«, stimmte ihm Duncan freundlich zu. Trey hatte den Punktestand immer auf einer Strichliste abgehakt, seien es die Noten, der Fußball oder die Frauen gewesen. Duncan gestand sich zwar zu, ebenso gerne gewetteifert zu haben, aber für ihn war Serena kein Spiel gewesen.
»Wie auch immer, das habe ich nicht kommen sehen. Du etwa? Dass Serena einen Mann heiraten würde, der fast fünfzig Jahre älter war als sie? Herrje, das ist krass. «
»Campbell und Serena teilten die Leidenschaft, anderen Menschen helfen zu wollen, um deren Lebensumstande zu verbessern«, erklärte Duncan mit neutral klingender Stimme und wünschte sich, Trey würde endlich verschwinden. Er hatte wirklich genug vom Thema Serena.
»Seine Söhne sind hinter ihr her, weißt du das? Campbell hat sein ganzes Vermögen
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