Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

Titel: RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
Pappbechern und den Krümeln von etwas, das einmal ein Schokoladenkuchen gewesen sein mochte. Joanna backte gerne, wenn sie gestresst war. Es gab auch einen Haufen zerknüllter Chips tüten. Ihr Team hatte wirklich die Essgewohnheiten einer Gruppe Studenten, und sie hatten ganze Arbeit geleistet.
    »Mama ist zurück aus der äußeren Mongolei. « Steve Pool, ihr dreiundzwanzigjähriger Klimatologe warf ihr ein Lächeln zu, als er aufstand. »Der Kaffee ist frisch. Soll ich dir einen holen? «
    »Ja, bitte«, sagte sie dankbar, während sie quer durch den Raum ging und dabei jeden Einzelnen begrüßte. Sie zog ihre Handschuhe und den Anorak aus, stopfte die Handschuhe in die Seitentasche, bevor sie die Jacke über die hohe Lehne des einzigen leeren Sessels hängte.
    Sie ließ ihren Blick von einem zum anderen schweifen. »Nun?«
    »Lass es mich so sagen, Chefin«, begann Joanna, Meteorologin und die derzeitige Leiterin des Teams, mit kaum verhohlener Begeisterung. »Wir waren zwar voller Hoffnung, aber dennoch skeptisch. Jetzt sind wir verhalten optimistisch«, meinte sie.
    Joanna war dreiundvierzig, zehn Jahre älter als Serena, aber sie sah bedeutend älter aus. Ihr kurzes Haar begann vorzeitig zu ergrauen, und ihre Haut hatte zu viele drastische Klimawechsel und zu wenig Feuchtigkeitscreme gesehen. Sie schien sich nicht im Geringsten darum zu kümmern, was sie anzog, mal abgesehen von der Funktionalität ihrer Kleidung für eine spezielle Aufgabe.
    Sie hatte eine tragische, nur vier Jahre dauernde Ehe hinter sich. Ihr heute zwölfjähriger Sohn besuchte ein englisches Internat. Im Laufe der Jahre hatte er sie während der Schulferien bei den diversen Arbeitsstellen besucht, und ihr Verhalten änderte sich dann immer sofort. Sie liebte ihr einziges Kind offensichtlich über alles.
    Serena empfand das leise Gefühl von Neid. Nicht, dass ihre biologische Uhr schon sehr laut tickte, aber sie hatte auch nicht mehr unbegrenzt Zeit.
    Serena mochte Joanna sehr. Sie arbeitete zugig und war zwar gelegentlich etwas reserviert, aber sie hatte einen hintersinnigen, trockenen Humor und eine Art, ihre Meinung zu sagen, ohne die Leute zu verärgern.
    Die Stiftung und Serena konnten sich dankbar und glücklich schätzen, dass Joanna bereit und qualifiziert gewesen war, nach Henrys plötzlichem Schlaganfall in dessen Fußstapfen zu treten.
    Joanna klang aufgeregt 一 nun ja, so aufgeregt, wie Joanna nur klingen konnte aber Serena bemerkte Schatten unter den Augen der anderen Frau. Sie sah aus, als ob sie in den zwei Wochen, in denen Serena sie nicht gesehen hatte, abgenommen hatte. wusste, Joanna hatte es abgelehnt, den einwöchigen Urlaub zu nehmen, der ihr wie allen anderen jeden Monat zustand. Stattdessen hatte sie angeboten, ihre Urlaubstage für die Zeit von Caseys Schulferien aufzusparen.
    Ihre Aufregung erklärte, weshalb Joanna das Projekt im Augenblick nicht verlassen wollte. Die Dinge begannen zu funktionieren. Serena warf Sal Pedskya einen Blick zu. Sein Team und er hatten im letzten Jahr erfolgreich das vollständige Genom von Reis entschlüsselt, etwas, das benutzt werden konnte, um die Qualität und das Ausmaß der Ernte zu verbessern. Nun arbeiteten sie mit Hochdruck daran, ihre Erkenntnisse auf Weizen anzuwenden, und machten dabei unglaubliche Fortschritte.
    Der sechzigjährige Sal grinste und zeigte dabei drei fehlende Zähne in seinem breiten, flachen Gesicht. Er hatte seine Brücke wieder mal vergessen. »Dieses verdammte Ding wird laufen, Serena«, sagte er in seinem nasalen russischen Akzent. Er schob die Ärmel seiner uralten khakifarbenen Strickjacke hoch. Er hatte noch einmal genau die gleiche. Seine Frau, die vor zwanzig Jahren an Krebs gestorben war, hatte sie für ihn gestrickt. Er zog jeden Tag eine davon an und trug ihr Foto in seiner Brieftasche. »Das verdammte Ding muss einfach funktionieren. «
    Ihr Herz machte einen Satz. Sie war sich sicher gewesen, dass es funktionieren würde. Eine gigantische »Heizdecke«, die den Boden aufheizen, den Permafrost schmelzen und die gefrorene Tundra in fruchtbares Ackerland verwandeln würde. Mein Gott, sie würden diesen faszinierenden Plan tatsächlich ausführen. Dies konnte irgendwann einmal den Hunger auf der Erde ausrotten.
    Sie widerstand dem Drang, vor Aufregung auf und ab zu hüpfen. »Wie steht es mit der Energiequelle? «, fragte sie Stuart Menzies, ihren Elektroingenieur. Er war Ende siebzig, ein Baum von einem Mann mit weißblondem Haarschopf und

Weitere Kostenlose Bücher