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Rashminder Nächte 3 (German Edition)

Rashminder Nächte 3 (German Edition)

Titel: Rashminder Nächte 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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dem Vorfall hier am Königshof, als er an der Klugheit der Königin gescheitert ist, war ich stark versucht, ihm den Todesstoß zu versetzen. Und er wusste es. Die Ordnung in Lopurn war nicht länger gefährdet, er wäre verzichtbar gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Naxander gerade viel Kraft in seine Intrigen in Onur gesteckt. Es hätte den Tod von Fürst Lyskir bedeutet, wäre Naxander vom Spielfeld verschwunden … Und wieder musste ich zwischen zwei Übeln entscheiden.“ Lark seufzte tief. „Ich habe alles gewagt und mich Naxander als Spion angeboten, wenn er Lyskir weiterhin unterstützt. Er war begeistert! Naxander glaubte wirklich, er hätte mich unter Kontrolle, weil er darauf vertraute, dass ich weiterhin immer den Weg einschlagen würde, der den größtmöglichen Gewinn für alle verspricht. Aus diesem Grund hatte er seine Anstrengungen noch verstärkt, ein Wohltäter für das Volk zu werden.“
    „Dieser verfluchte Bastard hat junge Männer entführt und rein zu seinem Vergnügen vergewaltigen und als Sklaven verkaufen lassen!“, zischte Kaiden aufgebracht. „Mir ist es egal, wie viele Waisenhäuser und Schulen für Heiler und Brotkörbe für Bettler er gestiftet hat, er war ein Mörder, ein gewissenloser, brutaler …“
    „Es ist gut.“ Eryk umfasste ihn von hinten und brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. „Wir alle haben Grund gehabt, ihn zu hassen, aber ich kann zumindest ansatzweise verstehen, warum Lark so gehandelt hat. Auch wenn ich selbst niemals dazu in der Lage gewesen wäre.“
    Kaiden ließ den Kopf müde gegen Eryks Brust sinken. „Ich verstehe es auch“, murmelte er. „Warum kann sich diese verdammte Welt nicht einfach in Gut und Böse aufteilen lassen?“
    „Weil du darin vor Langeweile zugrunde gehen würdest.“ Eryk küsste ihm sacht auf das Ohr, was Kaidens Widerstand zerschmelzen ließ. Wie gerne wäre er jetzt mit ihm allein …
    „Ich habe mich an ihn verkauft, um meine Familie zu schützen, meine Verbündeten – und meine Freunde.“ Zum ersten Mal, seit er mit seiner Beichte begonnen hatte, blickte Lark sie direkt an. In seinen sonst so emotionslosen Augen loderte ein helles Feuer.
    „Ich habe euch beide benutzt, erst widerstrebend, dann immer skrupelloser, da ich wusste, dass es euch klar ist, was abläuft. Kaidens Magie hat jeden fasziniert, der von ihm wusste, eben weil überhaupt nicht einzuschätzen war, wie solch ein subtiles Talent überhaupt genutzt werden kann. Wirklich interessant wurde es aber erst durch dich, Eryk. Du bist eine Katze, die immer auf die Pfoten fällt. Dein größtes Talent liegt darin, Gefahr zu überleben. Du hast aus einem traumatisierten, in jeder Hinsicht unterdrückten Mann, der am liebsten unsichtbar sein wollte, einen Kämpfer geformt. Dass Kaiden heute ist, wer er ist, verdankt er allein dir.“
    Eryk knurrte bloß. Ob aus Verlegenheit über das Lob oder vor Ärger, war nicht auszumachen.
    „Dass du Magiern gefährlich werden kannst, weil du Magie spürst, ist interessant und nützlich. Vor allem aber bist du kein guter Mann, kein Märchenheld, der lieber stirbt als unehrenhaft zu handeln. Du bist jemand, der das Richtige tut, egal wie hoch der Preis ist. Und damit bist du mir, versteh das bitte nicht als Beleidigung, deutlich ähnlicher, als du dir eingestehen willst.“
    Lark grinste, als Eryk auffuhr; Kaiden beeilte sich, seinen Liebsten zu beschwichtigen.
    „Die Gilde und die Stadtoberen waren unruhig geworden, nachdem Naxander eine ganze Zeitlang im Hintergrund geblieben war. Sie wussten von seinem schwunghaften Sklavenhandel und den an sich harmlosen Treffen für Männer aller Schichten, die das eigene Geschlecht lieben. Dass Naxander im Ausland tätig war und ansonsten das Gleichgewicht der politischen Kräfte genoss, konnten sie so nicht wissen. Vor allem der Stadtmeister brauchte einen Scheinerfolg. Irgendetwas, was ihm das Gefühl gab, Herr von Rashmind zu sein. Ich war auf der Suche nach Ideen, als ihr beide plötzlich aufgetaucht seid, um diesen entführten Jungen zu finden. Da ich wusste, dass Naxander schon länger überlegte, dich, Kaiden, für seine Sammlung von talentierten Magiern zu gewinnen, fand ich es an der Zeit zu handeln. Die Sache mit der angeblichen Enttarnung sollte für alle Parteien vorteilhaft sein: Gilde und Stadtrat wären beschäftigt, Naxander amüsiert und ihr beide von seiner Anwerbungsliste gestrichen. Es sollte dabei nicht zum …“ Er brach ab und errötete verlegen. „Nun, ihr

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