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Rasputins Tochter

Rasputins Tochter

Titel: Rasputins Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Alexander
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Wenn ich hier unten bliebe, wüsste nur Gott allein das Ergebnis.
    So verzweifelt, als ob ich Wasser in einer Wüste tränke, nahmen meine Augen einen bloßen Lichtschimmer auf. Als ich mich leicht zur Seite bewegte, blickte ich um eine schwere Säule, und dort weit in der Ferne war, was wie eine andere Treppe aussah. Ich begann schnell durch das seichte Wasser zu waten. Eine andere Treppe würde zu einem anderen Teil des Palastes führen, und ein anderer Teil des Palastes würde gewiss zu einem anderen Weg hinausführen.
    Innerhalb von ein paar Schritten vertiefte sich das Waser, stieg nun hoch über meine Knöchel, plätscherte an dem Boden meines Kleides. Und als ich dahinwatete, hörte ich es wieder. Ein flatterndes Geräusch, etwas, das durch das Wasser eilte. Als ob es ein Signalfeuer wäre, konzentrierte ich mich auf das schwache Licht vorne. Aber dann sah ich sie. Ratten. An der Seite sah ich eine ganze Ansammlung von fetten Nagetieren, einige in der Größe von Eichhörnchen, halb watend, halb schwimmend, ihre langen Schwänzer glitten hinter ihnen wie Schlangen auf der Wasseroberfläche dahin. Während ich weiterdrängte, sagte ich mir, dass ich zu Hause jede Anzahl solcher Kreaturen gesehen hatte, und zwang mich, schwachen Trost im Wissen zu nehmen, dass sie vor mir genauso Angst hatten, wie ich vor ihnen.
    Was mir jedoch mehr Angst machte, war ein großes schwappendes Geräusch zu meiner Linken. Ich kam zu einer großen baumartigen Säule und blieb stehen. Ich hörte es wieder, das schwere Geräusch von etwas, das sich durch das Wasser bewegte. Das war kein Nagetier; durch das Geräusch wusste ich, dass es viel größer war. War es ein wilder Hund, vielleicht ein tollwütiger? Was konnte am Leben und verloren sein und in dieser dunklen Kammer leben? Dann wandte ich mich in die andere Richtung, sah seine schiere Größe … und schrie in meine Hand.
    Das war kein Tier, eindeutig nicht. Es war ein Mann, gebeugt und eilend, seine Arme tief und ausgestreckt, Beine stampfend, Haare fliegend. Dies war eindeutig keiner der Wachen des Großherzogs, der mich jagte, dies war eine wahnsinnige Seele, die hier unten lebte. Ich wollte nach den Männern oben ausrufen, herunterzukommen und mich zu retten. Stattdessen schoss ich vorwärts, das dunkle Wasser flog, als ich an einer weiteren Säule vorbeistürmte, dann noch einer. Die zweite Treppe war nur fünfzehn oder zwanzig arzhini voraus, und Stück für Stück nahm das Licht zu. Wenn ich nur schnell genug wäre, könnte ich es schaffen. Ein fürchterlicher Gedanke traf mich: Meine Familie wusste nicht, wo ich war. Wenn ich überwältigt wurde, wenn diese verrückte Person mich angriff und mir tödliches Unheil antäte, würde ich einfach verschwinden. Niemand wurde auch nur wissen, wo sie anfangen sollten, nach mir zu suchen.
    Plötzlich, gerade als ich an einer anderen Steinsäule vorbeiging, sprang etwas heraus. Es war ein anderer Mann, stark und geschickt, der nach meinen Armen griff, so leicht wie ein riesiger Bär, der einen Fisch aus einem dahinrauschenden Fluss schnappte. Bevor ich meinen Mund öffnen konnte, um zu schreien, schlug seine dreckige schwielige Pfote über meinen Mund. Ich trat, biss nach ihm und warf mich von einer Seite zur anderen, aber ich war gefangen, hoffnungslos und vollständig, so viel verstand ich augenblicklich.
    Im nächsten Augenblick fühlte ich die kühle scharfe Klinge eines Messers an meiner Kehle. „Sei still oder ich bringe dich um!“
    Ich drehte mich zur Seite, aber als ich seine Arme und Hände in Bereitschaft fester werden spürte, zwang ich mich, so bewegungslos wie ein Hase zu werden. Es brauchte meine ganze Konzentration, das zu tun, was er verlangte, und eine Sekunde später wurde die Klinge von meiner Kehle gehoben. Die faule Hand jedoch wurde nicht von meinem Mund entfernt, und bald konnte ich kaum atmen.
    Es gab ein schnelles kratzendes Geräusch und in der Nähe einen Ausbruch von Licht. Meine entsetzten Augen schossen dorthin, und dort sah ich den ersten Mann, genauso dreckig, der den Stumpen einer Kerze mit einem einfachen Streichholz anzündete. In nur einem Augenblick erblühte der ganze unterirdische Raum vor dunkelgelbem Licht. Und dann sah ich einen dritten und einen vierten Kerl, sie alle mit unglaublichem Schmutz bedeckt, die alle aus der Dunkelheit herausschritten, durch das Wasser auf mich zuschwärmtem, wie zuversichtliche Krokodile, die eine Beute umkreisten. An ihren abgezehrten bärtigen Gesichtern

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