Rasputins Tochter
Kragen.
„Aber ich muss ihn warnen!“
„Schau dich bloß an, du hast dir eine tödliche Erkältung geholt! Schau, wie du zitterst! Und deine Lippen… sie sind absolut blau!“
Er war erst dann, als Dunja mich auszog und begann, mich aufzutauen, dass ich begann, die Furcht in ihren Worten zu begreifen. Als meine gefrorenen Schuhe von meinen Füßen gerissen wurden, begannen meine Zehen vor Schmerzen zu pochen. Als Nächstes wurde mein Umhang und mein Kleid heruntergezogen und zur Seite geworfen, und es begann mich zu schütteln und umso mehr zu beben. Wärme brannte die Kälte weg und mein Kopf begann zu pochen, und ich fühlte mich plötzlich seltsam, schwach, sogar schlecht in meinem Magen. Wo war ich gewesen? Wie war ich nach Hause gekommen?
Plötzlich erkannte ich, dass ich dort in nichts als meiner Unterwäsche stand. Um mich herum waren kleine Haufen durchnässter Kleidung und Dunja drückte etwas brennend Heißes in meine Hände. Es war ein hohes dünnes Glas in einem Metallgestell eingenistet. Dampf wogte in mein Gesicht und verbrannte meine Nasenlöcher. Ich starrte auf das Glas - woher war gekommen? - dann hoch zu ihr.
„Trink es aus, meine Kleine“, schmeichelte Dunja. „Trink es ganz aus. Es ist guter schwarzer Tee aus dem Kaukasus. Auch viel Zucker und eine große Scheibe Zitrone. Es ist nett und gesund und wird dich von innen heraus wärmen. Trink das aus, während ich etwas Milch erhitze. Das brauchst du als Nächstes, heiße Mich, um eine Erkältung abzuwehren. Da, da, da , eine Tasse frische heiße Milch mit reichhaltigem dunklem Honig. Ich habe einen Krug mit Birkenwaldhonig von zu Hause nur für so etwas versteckt. Nun trink aus, trink bis zum Boden!“
Aber ich schwankte nicht nur, ich zitterte so sehr, dass ich kaum das Glas halten konnte.
„Hier, dorogaja maja “, meine Liebe, gurrte Dunja und hielt das Glas an meine Lippen, „lass mich dir helfen.“
Ich nahm einen Schluck von dem heißen Tee, frisch aus dem Samowar, und er brannte wie die Hölle den ganzen Weg hinunter „ Oi !“
„Gut, das ist gut, Maria. Trink es einfach runter. Oh, wenn wir nur zu Hause wären, ich würde dich in eine heiße banja genau in dieser Sekunde werfen!“, sagte sie „Ich würde dich hineinwerfen und gleich dir nachmarschieren und dich mit einem Bündel frischer Birkenzweige verdreschen - das würde dir die Kälte gleich rausziehen, sicher! Also, was werde ich hier in der Stadt machen? Hmm … Vielleicht werde ich meine Tassen herausholen. Ja, das würde funktionieren. Wir müssen die Erkältung sofort aus dir herausholen.“
„ Njet “, flehte ich fast in Tränen.
Ich hasste es. Ich hasste es, nackt auf dem Bauch zu liegen, vollkommen bewegungslos, wenn Dunja ihre dünnen Glastassen erhitzte und sie nacheinander in einem gedankenvollen Muster mein Rückgrat rauf und runter und über meine Schultern hinstellte. Die großen ins Purpur gehende Ränder, die sie hinterließen, waren schrecklich. Auch wenn ich meinen Rücken mit süßer Butter hinterher massieren ließ, tat es wenig, um dem Unbehagen abzuhelfen. Ob es Bronchitis und Lungenentzündung entweder verhinderte oder heilte, wusste ich nicht. Aber sowohl Mama als auch Dunja waren überzeugt, dass es der einzige Weg war, Kälte und Blutandrang aus dem Körper zu ziehen, die einzige sichere Art, das Blut richtig in die Lunge fließen zu lassen.
„Bitte, nur ein heißes Bad, das ist alles, was ich will. Bitte, du verstehst nicht - ich kann keine Zeit vergeuden. Ich muss Papa finden!“
„Du wirst nirgendwohin gehen, Kind!“, befahl sie so streng wie eine Aufseherin in der Festung von Peter und Paul.
„Aber -“
„Sei still und trink deinen Tee!“
Ich nippte so schnell ich konnte, aber ich verbrannte mir die Zunge.
Und dann schrie Dunja aus, indem sie zu meiner Schwester rief. „Warja! Warja, lass deiner Schwester ein Bad ein! Jetzt! Sofort! Und mach es gut heiß! Ich will Dampfwolken, hörst du? Große, riesige Wolken wie in einer echten banja , ja? Wolken und Dampfwolken für sie, um einzuatmen und die Erkältung wegzuschmelzen!“
In der Ferne hörte ich die faulen Schritte meiner Schwester, zögernd, sogar zurückhaltend. Ein paar Augenblicke später steckte sie ihren neugierigen Kopf um die Ecke.
„ Oi !“, keuchte sie, als sie mich sah, ihre Augen öffneten sich so groß wie Fünfzig-Kopekenstücke.
Ich musste fürchterlich ausgesehen haben, halbnackt, zitternd und tropfend.
„Geh schon, Warja, tu es!“,
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