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Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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auch Matteo. Procopio hatte vorgehabt, den Jordain an seiner Seite zu halten. Doch Matteo war fortgeeilt und hatte sich abgeseilt. Mit einem mehrere Schritt tiefen Sprung war er auf dem Boden unter dem Schiff angekommen und hielt lange genug inne, um die Tasche zu überprüfen, die er auf dem Rücken trug, dann jagte er davon. Mit einem verächtlichen Schnauben überließ Procopio den Jordain seinem Schicksal und wandte sich statt dessen wieder dem tosenden Kampf zu.
    Er gab seinem Steuermann die Anweisung, mit dem Himmelsschiff weiter aufzusteigen, um dem Gestank des Todes und den Schreien sterbender Männer zu entkommen. Immerhin war er daran gewöhnt, solche Schlachten nur aus großer Höhe zu betrachten.
    * * *
    Matteo sprintete einen Pfad hinauf, der neben einem Bach verlief. Dieser Gebirgsbach wiederum führte für die Jahreszeit und die Verhältnisse des Terrains viel zu viel Wasser. Vom Himmelsschiff aus hatte er sehen können, daß der Ursprung dieses Bachs inmitten einer kleinen Lichtung lag – ähnlich dem Strom im Sumpf von Akhlaur, der zweihundert Jahre lang den Laraken genährt hatte. Mehrere Crinti-Kriegerinnen bewachten die Quelle, was seine Vermutung noch bestätigte.
    Das war ganz sicher der Ort, an den Kiva das Wehr verschoben hatte.
    Er rannte auf die todbringende Stelle zu, ohne sich darüber im klaren zu sein, was er machen sollte, wenn er dort ankam, oder was ihm begegnen würde. Sein einziger Gedanke war der, das Portal zu schließen. Er hoffte nur, daß er lange genug leben würde, um die Stelle für Basel Indoulur zu markieren. Der Magier würde dann den Rest erledigen müssen.
    * * *
    Weit im Westen, neben dem Teich, der Akhlaurs Schatz samt Monstern und Magie hütete, stellte Kiva sich dem aufgebrachten geisterhaften Jordain. Sie zwang sich, ihre Stimme ruhig und beschwichtigend klingen zu lassen, als spräche sie mit einem einen bissigen Hund.
    »Denk immer an dein Ziel. Du kennst den Preis, den andere für die Macht bezahlt haben, über die die halruaanischen Magier gebieten. Hast du geglaubt, man könne dieses Unrecht einfach so aus der Welt schaffen?«
    Andris deutete auf die getöteten Elfen. »Sie hätten nicht sterben müssen.«
    »Doch, das mußten sie«, sagte die Elfe. »Und ich muß es auch.«
    Sie lächelte, als sie sein erstauntes Gesicht sah. »Hast du geglaubt, ich wolle anstelle der Magier herrschen? In dieser Welt gibt es für mich nichts als Vergeltung. Ich werde sterben, wenn sich meine Klinge in Akhlaurs Herz bohrt, und damit werde ich zufrieden sein.«
    »Aber die Aufgabe ist nicht abgeschlossen!«
    »Nein, aber mein Teil ist fast erfüllt. Es ist deine Aufgabe, das Wehr zu verteidigen, bis ich in die Ebene des Wassers eindringen kann. Wenn sich das Portal schließt, wirst du wissen, daß ich erfolgreich war und daß ich tot bin.«
    Andris nahm das mit einem Kopfnicken hin. »Und die Kabale?«
    »Um sie zu zerstören, muß man Zalathorm selbst vernichten.«
    Andris’ Gesicht wurde fast noch geisterhafter. »Das kann ich nicht.«
    »Nein«, stimmte sie ihm zu. »Aber das wirst du auch nicht müssen. Ich habe bereits dafür gesorgt. Zalathorm ist ein toter Mann, er ist nur zu dumm, um es einzusehen. Aber kein weiteres Wort mehr. Ich habe mir die Kraft der Undine nur geliehen. Sie wird bald schwinden.«
    Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. Nach einem kurzen Zögern ergriff er sie. Gemeinsam kehrten sie zurück in die wirbelnde weiße Magie, die sie zum Wehr bringen sollte. Keiner von ihnen warf einen Blick zurück.
    * * *
    Matteo stürmte einem mit wildem Kriegsschrei auf die Lichtung, sein Schwert hoch erhoben.
    Zwei Crinti-Kriegerinnen liefen los, um ihn aufzuhalten. Eine dritte Crinti, eine große, fast dralle Frau, blieb bei der Quelle stehen.
    Drei Schwerter trafen gleichzeitig aufeinander. »Er gehört mir«, knurrte die größere Crinti, während sie ihre Klinge zurückriß. Sie wich Matteos Hieb aus und stieß ihre Kameradin aus dem Weg. »Du, Whizzra, holst Verstärkung !«
    Das letzte Wort spie sie förmlich aus, während sie hämisch grinste. Offenbar fand sie, daß zwei Crinti mehr als genug waren, um mit einem einzelnen Menschen fertig zu werden. Matteo beabsichtigte, ihr das Gegenteil zu beweisen.
    Er wirbelte wieder auf sie zu und beschrieb mit seinem Schwert einen Schwung in Hüfthöhe. Dieser Angriff war nur schwer abzuwehren, doch die Crinti ließ ihr Schwert brutal niederfahren, so daß Matteos Klinge nach unten abgelenkt wurde.
    Matteo beugte sich

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