Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
Vom Netzwerk:
über die gekreuzten Waffen und packte sie mit der freien Hand im Nacken. Sie kämpfte noch immer damit, das Gleichgewicht zu wahren, als er einen Fuß hinter ihren Knöchel brachte und sich nach hinten warf, um sie beide mit seinem Gewicht zu Boden zu reißen.
    Die Crinti war schnell, doch weder erlangte sie rechtzeitig das Gleichgewicht zurück, noch gelang es ihr, das Schwert gegen ihn einzusetzen. Sie landete hart auf Matteo – der von ihrem immensen Gewicht überrascht war – und holte dann mit der Faust aus, um seinen Kehlkopf zu treffen.
    Matteo, der von frühester Jugend an im Nahkampf trainiert worden war, bekam ihr Handgelenk zu fassen und drehte es ruckartig herum. Drei rasche Bewegungen später lag sie mit dem Gesicht auf dem Boden, ihre Arme auf den Rücken verdreht.
    Er zog an dem Lederband, das seine Haare nach hinten hielt, und fesselte die Crinti rasch. Die ganze Zeit über behielt er dabei die zweite Kriegerin im Auge, die ihm zusah, die Fäuste in die Hüften gestemmt, ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen.
    »Er gehört dir, Shanair?« fragte sie schadenfroh.
    »Nimm ihn dir vor«, kreischte die am Boden liegende Crinti. »Aber die Trophäe für seinen Tod gehört mir!«
    »Nein, Shanair«, sagte eine vertraute Stimme. »Die Trophäe gehört mir.«
    Matteo blickte auf und direkt in das geisterhafte Gesicht seines Freundes aus Kindheitstagen. Er verlagerte sein Gewicht langsam von der zappelnden Crinti herunter und griff nach seinem Schwert, dann erhob er sich langsam, ohne den Blick von seinem neuen, tödlichen Gegner abzuwenden.
    Shanair rollte sich zur Seite und sprang auf, dann machte sie einen Satz, bei dem sie die Knie hochriß und fest an die Brust preßte, so daß sie ihre gefesselten Arme nach vorne bringen konnte. Die Arme steif ausgestreckt ging sie zu der anderen Crinti hinüber. Die Frau grinste, zog ein Messer aus einer Scheide am Handgelenk und schnitt die Lederfessel durch, dann drehte sie das Messer um, damit sie es wieder wegstecken konnte.
    Völlig überraschend trat Shanair nach der Hand der Kriegerin, so daß sie das Messer nach oben trieb. Sie machte eine Drehung, bekam den Unterarm der anderen Frau zu fassen und rammte ihr die Hand – die noch immer das Messer hielt – direkt ins Gesicht.
    Die Brutalität des Angriffs verursachte bei Matteo Übelkeit. »Schwester gegen Schwester, Bruder gegen Bruder«, murmelte er, während er und Andris in Angriffsstellung gingen. »Wie konnte es nur soweit kommen?«
    »Willst du kämpfen oder willst du mich zu Tode reden?«
    Andris unternahm einen halbherzigen Scheinangriff, um Matteo zu prüfen, dessen Schwert nach vorn schoß und die Attacke abwehrte.
    »Niemand muß hier sterben.«
    »Nur Halruaa! Nur die Magier, die Gesetze, die Lügen!«
    »Das kann ich nicht akzeptieren«, sagte Matteo und wehrte eine Folge von kurzen Hieben ab. »Woran auch immer Halruaa krankt, das Land wird nicht heute sterben.«
    »Das ist schon längst geschehen«, sagte Andris und lächelte auf eine seltsam fremde Weise, die Matteo nicht deuten konnte. »Halruaa ist nur zu dumm und zu stur, um es einzusehen.«
    * * *
    In einem Himmelsschiff hoch über der Lichtung lehnte sich Tzigone weit über die Reling und beobachtete den Kampf. Farrah Noor, der dieses riskante Verhalten an die Nerven ging, stand hinter Tzigone und hielt sie an ihrer Tunika fest. Tzigone löste sanft den wohlmeinenden Griff der jungen Frau und wandte sich an Basel. »Ich gehe hinunter.«
    Der Magier schüttelte den Kopf. »Dieses Schiff kann nicht tief genug runtergehen. Ich müßte dich im Tal absetzen, wo der Kampf zu heftig tobt. Selbst wenn du dich durchkämpfen könntest, würdest du niemals rechtzeitig auf den Berg gelangen, um helfen zu können.«
    Tzigone hörte gar nicht zu, ihre Augen glitten über das Schiff, suchten nach einer Lösung. »Das Windtänzer-Segel! Ich könnte es festhalten und springen. Es wird meinen Fall bremsen.«
    »Das würde auch ein Federfall-Zauber bewirken«, gab Basel zurück, »und der wäre viel genauer und sicherer.«
    Tzigone hob erstaunt eine Augenbraue, woraufhin der Magier beschwichtigend die Hände hob. »Also gut, es gibt eine Möglichkeit, dich nach da unten zu bringen.«
    Basel eilte in seine Kabine und kehrte mit einer kleinen Schriftrolle zurück. Tzigone merkte sich den einfachen Zauber und sprang über Bord, während sie die Formel sprach. Der Zauber wirkte augenblicklich, und es schien, als verwandelte sich die Luft um sie herum in eine

Weitere Kostenlose Bücher