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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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er einen so mächtigen und geschickten Magier wie Basel Indoulur der gerechten Strafe zuführen könnte, wäre ihm sein Ruhm gewiß!
    Er verbeugte sich leicht vor Uriah, eine Geste, die sonst nur zwischen Männern gleichen Ranges und gleicher Macht üblich war.
    »Es wird so geschehen, wie Ihr es sagt, Meister Uriah.«
    Der Magier wartete, bis sein Gast fort war, dann warf er sich auf die geschwungene Kuppel über Sinestras Grab und begann, hemmungslos zu weinen. Jede Träne schürte seinen Haß auf Basel. Sogar für jemanden wie ihn sollte sich irgendwann eine Gelegenheit ergeben, um zuzuschlagen! Wenn nicht er, dann würde er einen Mann finden, der mehr Macht und bessere Erfolgsaussichten hatte.
    Sinestra war tot, und Indoulur würde dafür bezahlen.

SIEBTES KAPITEL
    E ine Einheit von Kriegern folgte einer zierlichen, in Grün gekleideten Magierin, einer Halbelfe, die sich katzengleich durch den Dschungel bewegte. Sie waren dicht hinter ihr, und mit finsterer Miene und wachsamen Augen hielten sie ständig nach neuen Gefahren Ausschau.
    In den Wipfeln über ihnen ließ ein Vogel ein manisches Gelichter erschallen. Das Quaken versteckter Baumkröten brachte eine Schar bösartiger Feengeister ins Spiel, die hinter ihren einzigen vorgehaltenen Händen gehässig kicherten, während sie sich neue Gemeinheiten ausdachten. Eine lauernde Dschungelkatze – ein in Rudeln lebendes Geschöpf, das verschlagener und tödlicher war als ein Bergwolf – eröffnete mit lautem Geheul eine Jagd. Aus dem umliegenden Wald stimmte ein Katzenwesen nach dem anderen in den Refrain ein, bis es so schien, als würden die Bäume selbst unter dem Gesang erzittern, der den Tod versprach.
    Der größte Mann der Gruppe, ein entfernter Vetter der Magierin, warf seine Machete hin. »Nur Narren dringen in Akhlaurs Sumpf ein, ob es einen Laraken gibt oder nicht.«
    Die Halbelfe blieb stehen und drehte sich um. Trotz ihrer geringen Körpergröße strahlte sie eine Aura der Macht aus, die die Kämpfer mitten in der Bewegung erstarren ließ. So wie ihren Männern sah man auch ihr die Strapazen der Reise in schweißtreibender Hitze an. Ihr schwarzes Haar hing strähnig über die spitz zulaufenden Ohren. Unter ihren großen mandelförmigen Augen lagen tiefe Schatten, ihr Gesicht war hager und von der Hitze gerötet.
    »Du nennst mich eine Närrin, Bahari?« fragte sie mit ruhiger Stimme.
    Bahari sah auf sie herab. »Dreißig von uns haben sich auf Weg gemacht. Siebzehn sind wir jetzt. Wie viele müssen noch sterben?«
    Sie hob trotzig das Kinn und kniff die dunklen Augen zusammen. »Ich habe mein Wort gegeben.«
    »Ich bin sicher, die Frau deines Vater war davon sehr beeindruckt«, gab er zurück. »Du bist sehr schnell darin, einer Frau zu dienen, die dich haßt.«
    Die Halbelfe wandte sich ab. »Ich würde nicht behaupten, daß ich Charnlis Herz kenne, und du solltest das auch nicht.«
    »Ich kenne sie besser, als mir lieb ist. Egal, wie dies hier ausgeht, sie wird keinen von uns belohnen, und dir wird sie nie danken.«
    Die Magierin zuckte die Achseln und konzentrierte sich wieder auf den Weg, der vor ihr lag. Die Ranken des Dschungels waren dick und gewaltig. Sanft leuchtende grüne Blumen waren inmitten des Gewirrs zu sehen. Eine davon, eine große, fest zusammengerollte Knospe, schwankte heftig hin und her, als sei in ihr ein Vogel gefangen, der hektisch versuche, wieder in die Freiheit zu gelangen. Ein gedämpftes Piepsen war aus dem Blüte zu vernehmen.
    Die Magierin hob die Machete und trennte die Blüte vorsichtig von ihrem Stiel. Ein winziger goldener Affe kam herausgepurzelt, der mit den Armen ruderte und kreischte. Sie ließ die Machete sinken, um den Sturz des kleinen Geschöpfs zu stoppen, riß aber die Hand zurück, als er seine nadelspitzen Zähne in ihren Daumen bohrte. Der Affe eilte davon und meckerte über die Halbelfe, als sei sie der Grund für sein Mißgeschick.
    Bahari hob höhnisch eine Braue als stummen Kommentar über die Dankbarkeit der Natur. Er hob die beiden Macheten auf und reichte der Halbelfe die eine, während er sich höflich verbeugte, um die stolze halruaanische Familie zu verspotten, die sie beide ausschloß.
    Gereizt stieß sie zischend den Atem aus und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die blühenden Ranken. Die hübschen Pflanzen waren fleischfressend und wuchsen dort, wo es Aas in großer Zahl gab. Auffallend war, daß nur wenige Knochen von den Ranken umschlossen waren.
    Sie betrachtete aufmerksam ihre

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