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Rattenkoenig

Rattenkoenig

Titel: Rattenkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Ohne Geld wird er ihn nicht rausrücken, stimmt's? Kein Geld, kein Geschäft.« Timsen wartete und fuhr dann freundlich fort: »'türlich könntest du mir einen Tip geben, wenn der Bastard ihn dir anbietet, nicht wahr? Schließlich ist es mein Eigentum, stimmt's?«
    »Genau«, bestätigte der King bereitwillig.
    »Aber du wirst es ja nicht tun«, seufzte Timsen. »Was für ein verdammtes Diebsgesindel.«
    Er beugte sich über Peter Marlowe und prüfte dessen Puls. »Hm«, machte er nachdenklich, »der Puls ist hochgegangen.«
    »Danke für deine Hilfe, Tim.«
    »Schon gut, Kamerad. Ich bin schließlich auch an dem Burschen interessiert, stimmt's? Und ich werde wie ein verdammter Geier auf ihn aufpassen. Stimmt's?«
    Er lachte wieder und ging hinaus.
    Der King war erschöpft. Nachdem er sich etwas Kaffee gekocht hatte, fühlte er sich besser, legte sich in den Sessel zurück und glitt in den Schlaf.
    Er fuhr aus dem Schlaf hoch und sah zum Bett hinüber. Peter Marlowe starrte ihn an.
    »Hallo«, sagte Peter Marlowe schwach.
    »Wie fühlen Sie sich?« Der King streckte sich und stand auf.
    »Wie die Hölle. Ich werde mich jeden Augenblick erbrechen müssen. Wissen Sie, ich kann nichts – gar nichts sagen …«
    Der King zündete die letzte Kooa an und steckte sie Marlowe zwischen die Lippen. »Sie haben sie verdient, Kamerad.«
    Während Peter Marlowe dalag und Kraft sammelte, erzählte der King ihm von der Behandlung und was noch getan werden mußte.
    »Der einzige Ort, den ich mir denken kann«, sagte Peter Marlowe, »ist die Behausung des Obersten. Mac kann mich wecken und mir von der Baracke dort hinunterhelfen. Die meiste Zeit kann ich in meinem eigenen Bett liegen.«
    Der King hielt mit spitzen Fingern eines seiner Eßgeschirre, als Peter Marlowe sich erbrach.
    »Halten Sie es besser bereit. Entschuldigung. Mein Gott«, stieß Peter Marlowe entsetzt hervor, als er sich erinnerte. »Das Geld! Hab ich es geholt?«
    »Nein. Sie sind auf dieser Seite des Stacheldrahtzaunes ohnmächtig geworden.«
    »O Gott, ich glaube nicht, daß ich es heute nacht schaffe.«
    »Keine Bange, Peter. Sobald Sie sich besser fühlen. Hat keinen Sinn, ein Risiko einzugehen.«
    »Wird das dem Geschäft nicht schaden?«
    »Nein. Machen Sie sich darüber keine Sorgen.«
    Peter Marlowe erbrach sich noch einmal, und als er sich wieder erholt hatte, sah er schrecklich aus. »Komisch«, murmelte er und unterdrückte den Brechreiz. »Ich habe einen gespenstischen Traum gehabt. Ich habe geträumt, daß ich mit Mac, dem Oberst und dem alten Pater Donovan einen fürchterlichen Streit gehabt habe! Mein Gott, was bin ich froh, daß es ein Traum war.« Er stemmte sich mit ungeheurer Anstrengung auf dem gesunden Arm hoch, schwankte und ließ sich zurückfallen. »Helfen Sie mir bitte hoch.«
    »Lassen Sie sich Zeit. Die Lichter sind eben erst ausgegangen.«
    »Kamerad!«
    Der King sprang zum Fenster und starrte in die Dunkelheit hinaus. Er sah die undeutlichen Umrisse des kleinen Wieselmännchens, das dicht an der Wand kauerte.
    »Beeil dich«, flüsterte der Mann. »Ich hab den Stein dabei.«
    »Du wirst warten müssen«, erwiderte der King. »Ich kann dir das Geld erst in zwei Tagen geben.«
    »Aber, du elender Bastard …«
    »Hör zu, du Schweinehund«, unterbrach ihn der King. »Wenn du zwei Tage warten willst, in Ordnung! Wenn nicht, dann hol dich der Teufel!«
    »Also gut, in zwei Tagen.« Der Mann fluchte gräßlich und verschwand.
    Der King hörte ihn eilig davontrippeln, und einen Augenblick später hörte er das hastige Getrappel anderer Füße, die ihn verfolgten. Dann Stille, die nur vom Zirpen der Grillen unterbrochen wurde.
    »Was hat das alles bedeutet?« fragte Peter Marlowe.
    »Nichts«, antwortete der King, der sich fragte, ob der Mann entkommen war. Aber er wußte, daß er den Diamanten bekommen würde, was auch geschehen mochte. Solange er das Geld besaß.

22
    Z wei Tage lang kämpfte Peter Marlowe mit dem Tod. Aber er hatte den Willen zu leben. Und er lebte.
    »Peter!« Mac rüttelte ihn sanft wach.
    »Ja, Mac?«
    »Es ist Zeit.«
    Mac half Peter Marlowe aus dem Bett, und gemeinsam stiegen sie vorsichtig die Treppe hinab, wobei die Jugend sich auf das Alter stützte, und gingen dann in der Dunkelheit zum Bungalow.
    Steven war schon da und erwartete sie. Peter Marlowe legte sich auf Larkins Bett und unterzog sich wieder der Injektion. Er mußte die Zähne fest zusammenbeißen, um nicht laut zu schreien; Steven war sanft, aber

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