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Rattenkoenig

Rattenkoenig

Titel: Rattenkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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daß das Biest Ihnen nicht den Arm abbeißt!«
    Alle standen um die Ratte herum. Max schwang triumphierend einen Bambusbesen. Tex hatte einen Baseballschläger, Peter Marlowe einen anderen Besen. Die übrigen schwangen Stöcke und Messer.
    Nur der King war unbewaffnet, aber seine Augen ruhten auf der Ratte, und er war bereit, ihr aus dem Weg zu springen. Er hatte in seiner Ecke gesessen und mit Peter Marlowe geplaudert, als Max das erste Mal geschrien hatte, und er war zusammen mit den übrigen aufgesprungen. Es war kurz nach dem Frühstück gewesen. »Paßt auf!« schrie er, als er den plötzlichen Ausbruchsversuch der Ratte in die Freiheit vorausahnte. Max schlug wild auf sie ein und traf daneben. Ein anderer Besen versetzte ihr einen harten Schlag und warf sie einen Augenblick auf den Rücken. Aber die Ratte schnellte sich wieder herum auf die Füße, lief in die Ecke zurück, drehte sich um, pfiff schrill, spuckte und zog die Lefzen hoch, so daß die nadelspitzen Zähne bloßlagen.
    »Menschenskind«, stöhnte der King. »Diesmal hatte ich bestimmt geglaubt, das Vieh wäre uns durch die Lappen gegangen.«
    Die Ratte war gut dreißig haarige Zentimeter lang. Der Schwanz maß gut und gerne noch einmal dreißig Zentimeter; er war haarlos und am Ansatz so dick wie der Daumen eines Mannes. Kleine Kugelaugen schossen auf der Suche nach einem Fluchtweg nach links und rechts. Braun und schmutzig und gemein. Der Kopf lief in eine spitze Schnauze aus, das Maul war schmal und groß – sehr groß, und darin standen scharf wie Dolche die Schneidezähne. Die Ratte wog sicher an die zwei Pfund. Sie war bösartig und sehr gefährlich.
    Max keuchte heftig vor Anstrengung, und seine Augen waren auf die Ratte geheftet.
    »Himmeldonnerwetter«, stieß er hervor, »ich hasse Ratten. Ich hasse es sogar schon, sie nur anzusehen. Schlagen wir sie doch tot. Seid ihr bereit?«
    »Warte einen Augenblick, Max«, wehrte der King ab. »So sehr eilt es doch gar nicht. Sie kann uns jetzt ja nicht mehr entkommen. Ich möchte gerne sehen, was sie tut.«
    »Sie wird wieder auszureißen versuchen, weiter nichts«, erwiderte Max.
    »Dann werden wir sie eben daran hindern. Warum so eilig?« Der King sah wieder auf die Ratte und grinste. »Du bist geliefert, du verfluchtes Miststück. Du bist tot.«
    Es war beinahe, als verstände die Ratte ihn, denn sie machte einen Satz auf den King zu und fletschte die Zähne. Nur der wilde Wirbel von Schlägen und die Schreie trieben sie wieder in die Ecke zurück.
    »Dieses Aas würde einen glatt in Stücke reißen, wenn es die Zähne in einen vergraben könnte«, schnaufte der King. »Ich habe nicht gewußt, daß diese Viecher so schnell sein können.«
    »He«, rief Tex. »Vielleicht sollten wir sie behalten.«
    »Was soll der Quatsch?«
    »Wir könnten sie doch behalten. Vielleicht als Maskottchen. Oder wir könnten sie aus ihrem Käfig herauslassen und sie jagen, wenn wir gerade nichts anderes zu tun haben.«
    »Mensch, Tex«, meinte Dino. »Vielleicht ist das gar nicht so schlecht. Du meinst doch, wir könnten es mit ihr so machen, wie man es früher gemacht hat. Mit Füchsen?«
    »Das ist doch Blödsinn«, erklärte der King. »Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn wir das Mistvieh totschlagen. Aber es ist absolut nicht nötig, daß wir es quälen, auch nicht, wenn es eine Ratte ist. Schließlich hat sie keinem von euch etwas getan.«
    »Das mag sein. Aber Ratten sind nun mal Ungeziefer. Sie haben kein Recht, zu leben.«
    »Natürlich haben sie das«, widersprach der King. »Sie sind Aasvertilger, wie die Mikroben. Wenn die Ratten nicht wären, dann wäre die ganze Welt ein einziger stinkender Misthaufen.«
    »Verdammt«, knurrte Tex. »Ratten ruinieren die Ernte. Vielleicht ist dies genau das Saubiest, das den Reissack von unten angefressen hat. Sein Wanst ist groß genug.«
    »Ja«, fauchte Max bösartig. »Das Mistvieh hat in einer Nacht beinahe dreißig Pfund davongeschleppt.«
    Wieder stieß die Ratte wie ein Dolch nach der Freiheit vor. Sie durchbrach den Kreis der Männer und floh die Baracke entlang. Nur purem Glück war es zu verdanken, daß sie sie wieder einkreisen und in die Ecke treiben konnten. Wieder standen die Männer um sie herum.
    »Wir schlagen sie besser tot. Das nächste Mal haben wir vielleicht nicht mehr so viel Glück«, keuchte der King. Dann hatte er plötzlich eine Eingebung: »Einen Augenblick«, sagte er, als sie alle immer weiter auf die Ecke vorzugehen begannen.
    »Was

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