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Rattenkoenig

Rattenkoenig

Titel: Rattenkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Ratten?«
    »Nehmen Sie eine Zigarette«, sagte der King mild.

10
    A lso gut, Leute, geht auf eure Posten«, befahl der King. Er wartete, bis es in der Baracke ruhig geworden war und der Aufpasser an der Tür seinen Posten bezogen hatte. »Wir müssen mit einigen Problemen fertig werden.«
    »Grey?« fragte Max.
    »Nein. Es geht um unsere Farm.« Der King wandte sich an Peter Marlowe, der auf dem Rand eines Bettes saß. »Erzählen Sie es ihnen, Peter.«
    »Nun«, begann Peter Marlowe, »es scheint, daß Ratten …«
    »Erzählen Sie ihnen alles, von Anfang an.«
    »Alles?«
    »Natürlich. Breiten Sie die Tatsachen vor uns aus, dann können wir alle versuchen, uns einen Ausweg auszudenken!«
    »Also gut. Nun, wir haben Vexley gefunden. Er hat uns erzählt, und ich wiederhole Wörtlich: ›Die Norwegische Ratte oder Rattus norvegicus  – manchmal auch Mus decumanus genannt …‹«
    »Was ist denn das für ein Gequassel?« wollte Max wissen.
    »Menschenskind, das ist Latein, das weiß doch jeder Idiot«, antwortete Tex.
    »Sprichst du lateinisch, Tex?« Max glotzte ihn an.
    »Zum Teufel, nein, aber solche verrückten Namen sind eben immer lateinisch …«
    »Herrgott, Leute«, mischte der King sich ein, »wollt ihr nun hören oder nicht?« Dann nickte er Peter Marlowe zu, er sollte weiterreden.
    »Also, Vexley hat sie uns in allen Einzelheiten beschrieben: haarig, kein Haar auf dem Schwanz, Gewicht bis zu vier Pfund, in diesem Teil der Welt sind zwei Pfund üblich. Ratten paaren sich unterschiedslos zu jeder Zeit …«
    »Zum Donnerwetter, was soll das denn wieder bedeuten?«
    »Das Männchen vernascht einfach jedes Weibchen«, antwortete der King ungeduldig, »es gibt keine bestimmte Paarungszeit.«
    »Also genau wie bei uns, das meinst du doch?« sagte Jones beipflichtend.
    »Ja. Ich nehme es an«, bestätigte Peter Marlowe. »Jedenfalls paart die männliche Ratte sich zu jeder Jahreszeit, und die weibliche Ratte kann bis zu zwölf Würfe Junge im Jahr haben, etwa zwölf Junge je Wurf, manchmal aber auch bis zu vierzehn. Die Jungen werden blind und hilflos zweiundzwanzig Tage nach der – Paarung – geboren.« Er wählte taktvoll das Wort. »Die Jungen öffnen nach vierzehn bis siebzehn Tagen die Augen und werden nach zwei Monaten geschlechtsreif. Sie hören nach etwa zwei Jahren auf, sich zu paaren, und sind mit drei Jahren alt.«
    »Ach du heiliges Mondkalb!« sagte Max entzückt in das ehrfürchtige Schweigen hinein. »Das werden Probleme! Wenn die Jungen sich in zwei Monaten paaren und wir zwölf – sagen wir der glatten Zahlen wegen lieber zehn – Junge je Wurf bekommen: rechnet euch selbst aus, was dann los ist. Zum Beispiel, wir bekommen am Tage eins zehn Junge. Weitere zehn bekommen wir am Tage dreißig. Bis zum Tage sechzig haben die ersten fünf Paare sich gepaart, und wir bekommen fünfzig. Am Tage neunzig haben wir weitere fünf Paare, die sich paaren, und nochmals fünfzig Junge. Am Tage Einhundertzwanzig haben wir zweihundertfünfzig plus weitere fünfzig und nochmals fünfzig und noch ein neues Knäuel von zweihundertfünfzig. Um Himmels willen, das sind sechshundertfünfzig Ratten in fünf Monaten. Im darauffolgenden Monat haben wir beinahe sechstausendfünfhundert …«
    »Herrgott, wir haben eine Goldmine entdeckt!« stöhnte Miller begeistert und kratzte sich aufgeregt.
    »Gar nichts haben wir!« fauchte der King grimmig, »jedenfalls nicht ohne einige Überlegungen. Erstens können wir sie nicht alle zusammenpferchen. Die Viecher sind Kannibalen. Das bedeutet, daß wir die Männchen und die Weibchen voneinander trennen müssen, außer wenn wir sie sich paaren lassen. Ein anderes Problem ist, daß sie untereinander kämpfen, und zwar ständig. Das bedeutet also, daß wir auch die Männchen von den Männchen und die Weibchen von den Weibchen trennen müssen.«
    »Dann trennen wir sie eben voneinander. Was ist denn daran so Schlimmes?«
    »Nichts, Max«, antwortete der King geduldig, »aber wir müssen Käfige haben und die ganze Chose organisieren. Das wird nicht einfach sein.«
    »Zum Teufel«, knurrte Tex, »wir können ja einen Vorrat an Käfigen bauen. Das ist doch weiter nicht schlimm.«
    »Was meinst du, Tex, können wir die Farm geheimhalten, während wir den Bestand an Ratten aufbauen?«
    »Ich wüßte nicht, warum nicht!«
    »Oh, noch etwas anderes«, sagte der King. Er war zufrieden mit den Männern und mehr als zufrieden mit dem Plan. Es war ein Geschäft so richtig nach

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