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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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anzulegen, die sich im Falle einer Katastrophe als
    Tauschobjekt einsetzen ließen. Sie verfügte lediglich über Klatsch und Gerüchte und Geschichten von den Jahrestreffen.
    Blaize war böse zu den Einheimischen, Alpha hatte eine illegale Droge entwickelt, Darnell war alles andere als moralisch bei seinen Firmenübernahmen.
    Hörensagen! Ohne richtiges Beweismaterial, um diese
    Geschichten zu stützen, würde es die Zentrale nie schaffen, mit einer derartigen Anklage durchzukommen, und dort war man viel zu klug, um es überhaupt zu versuchen. Alpha grinste und klatschte mit der Handfläche auf das Eingabebrett, was den Computer dazu bewegte, ein zufälliges Gemisch aus
    medizinischen Fachbegriffen und sinnlosen Symbolen mit willkürlich aus Patientenberichten hervorgeholten Sätzen zu vermengen. Sie hatte dieses Programm schon vor Jahren
    vorbereitet, als Schutz gegen einen Computerangriff, wie ihn Forister soeben versuchte. Und den Gesprächsfetzen zwischen ihm und Nancia zufolge funktionierte es auch. Sie würden ihre ganze Energie darauf vergeuden, einen Kode zu entziffern, der in Wirklichkeit gar keinen Sinn hatte.
    Und während sie daran arbeiteten, würde Alpha die
    erforderlichen Schritte unternehmen, um das einzige wirkliche Beweismaterial zu entsorgen, auf das Fassa sie hingewiesen hatte. Ihre Finger trommelten schneller; sie schlug wieder auf das Eingabebrett, diesmal, um den Sprachmodus zu aktivieren.
    »Schicken Sie Baynes und Moss in mein Büro – nein, in das Versuchszimmer Vier«, sagte sie. Baynes ließ sich für eine Weile gefahrlos von seinem Beobachterposten abziehen: Caleb war zu geschwächt, um irgendeine Gefahr darzustellen, und außerdem war er durch den Monitorknopf seines GehirnSchiffs geschützt.
    Alpha glaubte nicht, daß ihr Büro mit Spinnen verseucht war; und was den Versuchsraum 4 anging, eine glitzernde Schale aus Permalegierung ohne jede Wandfuge und fast ohne
    Mobiliar, war sie sich völlig sicher. Alpha hatte den Bau dieses Raums aus den Profiten ihrer ersten ungesetzlichen Verkäufe von Seductron finanziert. Offiziell diente der Laborraum für Alphas Experimente mit bioaktiven Kampfstoffen; die extreme Schlichtheit seines Aufbaus erleichterte die vollkommene Sterilisation der Kammer nach Beendigung der Experimente.
    Dazu taugte er sehr gut. Und der Bauunternehmer, der hinter der Haut aus Permalegierung ein Netzwerk elektronischer Impulsstrahler angebracht hatte, was den Raum für alle bis dahin bekannten externen Überwachungsgeräte
    undurchdringbar machte, war kurz nach seiner Fertigstellung einer tödlichen Überdosis Blissto erlegen. Alpha hatte nur kopfschüttelnd geseufzt, wie alle anderen auch, und sich darüber gewundert, daß der Mann ein Drogensüchtiger
    gewesen war. Und das Geheimnis des Zimmers war gesichert.
    Baynes und Moss waren tatsächlich Abhängige. Alpha hatte ihre Blisstosucht ›kuriert‹, hatte ihnen eine Stellung in der Klinik verschafft und sie darüber aufgeklärt, daß die
    Blisstosucht nur durch eine sehr viel gefährlichere Droge abgelöst worden war, eine Variante des Seductron mit dem unangenehmen Nebeneffekt, bei Opfern, deren regelmäßige Dosis plötzlich entzogen wurde, einen völligen
    Nervenzusammenbruch auszulösen. Alpha hatte damit
    experimentiert, eine leicht suchterzeugende Form des
    Seductron zu entwickeln, die jeden, der das Zeug einmal versuchte, zu einem sicheren Kunden machte. Seductron-B4
    stellte eine Art Gegenextrem dar. Sie traute sich nicht, das Zeug für den Straßenmarkt preiszugeben. Doch war es
    unglaublich nützlich, wenn man sich billige Sklaven
    heranzüchten wollte. Es hatte nur ein oder zwei sorgfältig geplante Verzögerungen bei der Verabreichung der Seductron-B4-Dosen bedurft, um Baynes und Moss davon zu überzeugen, daß ihr Leben allein von ihrer Treue zu ihr abhing. Sie hatte sich ihre Werkzeuge sorgfältig ausgesucht. Sie besaßen genügend medizinische Bildung, um ihr in der Klinik als echte Assistenten zu dienen, waren aber viel zu dumm, um ihre Seductronforschung selbst nachvollziehen zu können. Sollte sie sterben oder anderweitig ausfallen, würden Baynes und Moss ebenfalls den Tod finden: unweigerlich, langsam und qualvoll.
    Alpha empfand eine stille Befriedigung, wie immer, wenn sie zwei Männer sah, denen ihr, Alphas, Leben im wahrsten Sinne des Wortes ebenso wertvoll war wie ihr eigenes. Dieses kleine Flittchen Fassa kann noch soviel Sexappeal einsetzen – kein Mann, der sie jemals beglückt hat,

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