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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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neuen Kolonialwelt. Viel zu tun, wir lebten von
    Forschungsgeldern. Dann fingen die Leute an zu sterben. Es gab nichts, was ich dagegen tun konnte… Es wurde eine
    Quarantäne verhängt – eine Quarantäne, in unserer Zeit! Als ich feststellte, was geschehen war, war es für Mary bereits zu spät. Der Virus… war ein Hybrid. Ein einheimisches
    Virusanalogon in Verbindung mit einer mutierten terranischen Enzephalitislinie. Der einheimische Virus hat den terranischen umhüllt, verstehen Sie? So konnte das Immunsystem ihn nicht erkennen und blieb wehrlos. Das terranische Element
    ermöglichte es ihm, sich als Parasit über unsere DNS
    herzumachen.
    Seld wurde davon geschädigt, er stand kurz vor dem Tod.
    Wir brauchten drei Jahre Therapie, bis er wieder gehen und sprechen und sich so gut bewegen konnte wie jetzt.«
    Chaundra drehte sich um, nahm irgendwelche Gegenstände von seinem Schreibtisch auf und legte sie wieder ab.
    »Aber er wird niemals kräftig werden. Wenn sie ihn
    ergreifen, wird er so hilflos sein wie ein Kind, das nur halb so alt ist wie er. Es kann zu Krämpfen kommen: Streß
    beschleunigt die Schädigung. Sie ist kumulativ. Weshalb, glauben Sie, habe ich diesen Posten übernommen? Er muß jederzeit in Reichweite einer erstklassigen Klinik bleiben. Er darf keinerlei extremen Streß erleiden, sonst könnte es zu einem Schneeballeffekt kommen. Auch so wird er
    wahrscheinlich gerade einmal solange leben, bis er erwachsen geworden ist.«
    Chaundra sackte in seinem Sessel zusammen, der Zorn, ja sogar die Sorge floß aus ihm ab, als er den Kopf in den Händen vergrub.
    »Dann werden wir eben dafür sorgen, daß sie ihm nichts antun«, antwortete Simeon grimmig. »Als erstes werden wir ihn finden. Wahrscheinlich ist er bei Joat.«
    »Seld hat sie erwähnt.« Chaundras Stimme klang gedämpft.
    »Er hat zwar viele Freunde, aber sie… scheint anders zu sein.«
    »O ja, anders ist sie ganz bestimmt. Und sie hat sich auch geweigert zu gehen. In gewisser Weise sitzen Sie und ich also im selben Boot.«
    Chaundra rieb sich über Mund und Kinn mit den
    Bartstoppeln; das war ungewöhnlich, denn normalerweise war er ein sehr ordentlicher Mann. »Ja«, antwortete er und lachte sarkastisch, »und das Boot wird bald leckgeschlagen.«
    »Nicht unbedingt.« Simeon sagte es entschieden genug, um selbst daran zu glauben. »Seld hat nämlich noch etwas anderes, was für ihn spricht.«
    »Was hat er?«
    »Seld hat Joat, und die hat einen derart ausgeprägten
    Überlebensinstinkt, daß sie selbst dann noch eine Möglichkeit fände, am Leben zu bleiben, wenn der Rest der Station
    hochginge… und auch, Seld am Leben zu halten. Tatsächlich ist er mit ihr zusammen in größerer Sicherheit, als er es sonst jemals sein könnte. Deshalb würde ich mir auch keine Sorgen um seine Gebrechen oder um Streß machen. Obwohl es mir außerordentlich stinkt, es zugeben zu müssen, kenne ich niemanden, der besser qualifiziert wäre, sich um ihn zu kümmern, als Joat!«
     
    »Seld«, rief Simeon. »Seld Chaundra, komm heraus, damit ich dich sehen kann.«
    Joat erschien, sie rieb sich die Augen. »Was brüllst du so herum, Simeon?« fragte sie gähnend.
    »Schick ihn her, Joat. Dies ist der einzige Ort, wo er sein könnte.«
    Joat verschränkte die Arme und blickte trotzig drein.
    »Dein Vater macht sich Sorgen, Seld«, fuhr Simeon fort. »Er hat dich fortgeschickt, damit du in Sicherheit bist. Also weißt du auch, daß er dich nicht umbringen wird, weil du geblieben bist. Obwohl du es verdient hättest.«
    Nun erschien Seld neben Joat, die ihn mit der Schulter abdrängen wollte. »Habe dir gesagt, du sollst außer Sichtweite bleiben!«
    Er ließ den Kopf hängen und sagte: »Ich weiß. Aber ich kann es nicht zulassen, daß du meine Schelte einkassierst. Das hätte meine Mutter nicht an mir gemocht. Jedenfalls behauptet mein Vater das.«
    Er zuckte mit den Schultern und lächelte matt.
    Joat rollte mit den Augen. »Mach doch, was du willst«, sagte sie in schneidendem Ton und verschwand.
    »Tatsächlich«, teilte Simeon den beiden mit, »sehe ich keinen Grund, jetzt schon unterzutauchen. Warum schlaft ihr nicht in bequemen Betten, solange ihr noch könnt, eßt, was alle anderen auch genießen, denn wir werden es ganz bestimmt nicht für die Piraten aufheben, damit die es dann verschlingen.
    Ich würde es sogar vorziehen, daß ihr euch versteckt, wenn die Piraten eintreffen. Und bis dahin, Seld, kannst du deinem Vater die Freude deiner

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