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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Überraschung ihnen noch bevorsteht«, meinte er.
    »In der Tat«, bestätigte Serig. Seine Augen und Zähne
    leuchteten im mattblauen Licht der Brücke, und seine Stimme war heiser wie die eines Manns, den die Lust gepackt hatte.
    Was ja auch der Fall war, wie Belazir überlegte. Im
    metaphorischen und im wörtlichen Sinne.
    »Halte deinen Eifer in Ketten, mein Freund«, sagte er
    gutgelaunt. »Er ist ein guter Sklave, aber ein erbärmlicher Herr.« Er wandte sich an Baila. »Einlaufender Verkehr?«
    »Keiner, Großer Gebieter.«
    »Keiner?« Belazir hob eine Augenbraue.
    Merkwürdig, dachte er, eine Raumstation, in einem Gebiet erbaut, in den so gut wie kein Verkehr herrscht. Ist sie vielleicht alt und wird bald aufgegeben? Oder ist sie ganz neu und wird im Augenblick noch selten genutzt? Ein leises Frösteln vergällte ihm die Perfektion seiner Freude. Es gab hier Alternativen: Entweder er wurde zum Helden, der
    unvorstellbaren Reichtum mitbrachte, oder zum unsterblichen Schurken, der die Existenz des Klans einem übermächtigen Gegner offenbarte.
    Er schüttelte den Kopf, Unmöglich. Das Händlerschiff war vor Schätzen schier übergequollen, und es hatte die Station soeben verlassen. »Anzeichen?«
    »Großer Gebieter, die Hintergrundstrahlung entspricht einer großen Zahl von Anflügen im Laufe der vergangenen fünf Tage.« Baila hielt zögernd inne. »Gebieter, es ist schwierig, sich Sicherheit zu verschaffen, denn das interstellare Medium ist hier sehr dicht. Die Subraumverzerrung wird dadurch sehr schnell ausgelöscht…«
    Aus dem geringfügigen Frösteln wurden Eiszapfen.
    »Ich will Informationen und keine Ausreden!« sagte er mit harter Stimme. »Suchraketen bereitstellen.« Sollten die verfluchten Betheliter tatsächlich die Station gewarnt und damit den normalen Verkehr zur Flucht veranlaßt haben, würden sie sie vernichten und sofort fliehen. Er war sich zwar fast sicher, daß er während der Verfolgung die
    Funkapparaturen der Beute zerstört hatte, aber fast hatte nichts zu bedeuten. Doch wenn die Beute entkommen sein sollte, wo war sie dann jetzt? Oder hatte die Station ihm die Arbeit abgenommen? Eine reiche Station hätte genügend Grund, sich vor unerwarteten Besuchern zu hüten. »Tarnkappenanflug fortsetzen.«
    Das bedeutete, sich dem Ziel mit abgeschalteten Reaktoren mit Akkumulatorenenergie auf einer unterlichtschnellen ballistischen Bahn zu nähern. Zwar würde es bei dieser Geschwindigkeit Jahre dauern, bis sie es erreicht hätten, doch in einer stattlichen Entfernung war es durchaus sicher. Jeden Augenblick konnten sie die Aggregate wieder aktivieren und sich mit überlichtschneller Geschwindigkeit auf ihre Beute stürzen. Das war eine Modifikation der Taktik, die der Klan manchmal in den Außengebieten eines Sonnensystems gegen Handelsschiffe einsetzte. Und sie waren auch nahe genug am Ziel, daß Lichtgeschwindigkeit kein Problem mehr darstellte, wenn sie bemerkt wurde. Er überlegte sich kurz, ein paar Parsecs mit Überlichtgeschwindigkeit zurückzufliegen, um dort nachzusehen, ob er Spuren ein-oder auslaufenden
    Verkehrs im Zuge der letzten Woche dort würde ausmachen können. Doch dann verwarf er den Plan mit einem Kopf
    schütteln. Über große Entfernungen zersetzten sich solche Signale schnell, andererseits würde seine eigene Spur auch seine Anwesenheit verkünden. Solange die Station über die Kapazität zur Subraumkommunikation verfügte, stellte sie für den Klan ein tödliches Risiko dar.
    Sich die Zeit zu nehmen, ein Problem unter sämtlichen
    Gesichtspunkten zu betrachten, war immer noch keine
    Entschuldigung für Untätigkeit. Erst den härtesten Schlag führen, um dann zu sehen, ob noch ein weiterer erforderlich war – das war die Vorgehensweise der Kolnari.
    »Sieh nach, ob du irgend etwas von ihren Peilstrahlrelais am Außenrand auffangen kannst«, befahl er. In einem Staub von solcher Dichte benötigten selbst örtliche Echtraumpeilstrahler Verstärkung.
    »Nachrichtenempfang, Großer Gebieter«, meldete Baila.
    »Ich möchte sie hören.«
    Sofort füllte die forsche Stimme einer Frau das
    Kontrollzentrum aus: »Warnung an alle Schiffe, Warnung an alle Schiffe. SSS-900-C steht unter Quarantäne Klasse Zwei: Ich wiederhole, Quarantäne Klasse Zwei. Die folgenden
    Rassen sollten unter keinen Umständen hier andocken.«
    Es folgte eine Liste fremder Spezies, von denen die meisten t’Marid unbekannt waren.
    »Menschlichen Besuchern ist ausschließlich der Aufenthalt in

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