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Raumschiff der Generationen

Raumschiff der Generationen

Titel: Raumschiff der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Fischer
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sind fertig. Ihre genetischen Auswirkungen entsprechen dem von Ihnen aufgestellten Typen- und Kastenschema.«
    »Und …«, Terre beugte sich vor, »in welchem Zeitraum sind sie wirksam?«
    Stanford wirkte plötzlich nervös. Er stand auf, ging im Zimmer hin und her. »Wir haben Spontan-Effektoren und -Katalysatoren entwickelt; die Programme sind binnen Tagen wirksam. Nur …«
    »Nur …?«
    »Sie wissen, daß sich Tempter freiwillig als Versuchsperson zur Verfügung stellte? – Gut! Also Tempter …«
    »Nun reden Sie schon, Stanford! Was ist mit ihm?«
    »Ich hatte ihn mit einem sogenannten ›Emotio-minus-Programm‹ versehen. Ein ›Emotio-minus‹ leitet eine Reduzierung der Gefühlswelt ein. Soviel ich weiß, besteht ein Teil Ihres Planes darin, die Automation abzuschaffen und die Roboter, vor allem die Arbeitsroboter, durch menschliche Arbeiter zu ersetzen. Die Gefühlsskala dieser menschlichen Arbeiter sollte reduziert werden, damit sie sich ausschließlich auf ihre Tätigkeit konzentrieren …«
    »Ich kenne meinen Plan, Stanford! Was ist mit Tempter?«
    »Nun … die Rückprogrammierung ist bis jetzt noch nicht gelungen. Außerdem … ich kann es mir nicht erklären. Der Effekt … der Reduktionseffekt, meine ich … kommt zu keinem Stillstand …«
    »Was …?« Die Frage klang wie ein Peitschenknall. Terre war aufgesprungen. »Soll das heißen, daß Tempter …?«
    Stanford nickte. Es setzte sich wieder, mühte sich, ihrem Blick standzuhalten. »Ja, das heißt, daß Tempter zu keinen Gefühlen, gleich welcher Art, mehr fähig ist, vielleicht – nie mehr sein wird!«
    Terre stampfte mit dem Fuß auf. »Stanford, Lauro hat mir gemeldet, daß Sie kurz vor dem Ziel stehen! Davon kann jedoch wohl keine Rede sein! Wenn die Reprogrammierung nicht gesichert ist, brauche ich dem Senat die Unterlagen gar nicht erst vorzulegen! Ich habe nur, und nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn ich hundertprozentig garantieren kann, daß die genetische Manipulierung jederzeit rückgängig gemacht werden kann!«
    »Terre – warum haben Sie es eigentlich so verdammt eilig? Sie werden noch früh genug das SCHIFF mit Ihren Arbeitersklaven bevölkern, an den Hebeln der Macht sitzen und diese Macht auskosten …«
    »Stanford … Sie …!« Terre, totenbleich, stand vor ihm, und einen Augenblick schien es, als wollte sie sich auf den Biochemiker stürzen, der, ein sardonisches Lächeln um die Lippen, zu ihr emporsah.
    »Wollen Sie mir wirklich weismachen, hinter dem, was Sie vorhaben, stände nichts als die edle Motivation, die Menschen im SCHIFF vor dem Untergang zu bewahren? Sie haben sich diese Motivation selbst zugelegt. Sie beflügelt Ihr Handeln, treibt Sie dazu, mich anzutreiben. Sie ist das Alibi Ihres Gewissens, mit dem Sie sich selbst täuschen. Mich können Sie nicht täuschen. In Wirklichkeit wollen Sie nichts als Macht, Macht über Ihre Mitmenschen, Terre Constanza!«
    »Das ist nicht wahr!« Doch noch während sie die Worte hervorstieß, zweifelte Terre bereits selbst an der Echtheit ihres Widerspruches, spürte, daß die Worte des Mannes eine verwundbare Stelle in ihrem Innern getroffen hatten.
    Augenblicke verrannen, und in diesen zog Terre Constanza ihre Bilanz.
    Was wollte sie wirklich?
    Im Geiste sah sie Sternenschiffe auf fremden Welten landen, sah Ammoniak-Methan-Riesen, Eis- und Vulkanplaneten, Wasserwelten und gaslose, wirbelnde Asteroide. Und aus den Schiffen stiegen Menschen; Tausende, Hunderttausende, Millionen – ohne Schutzanzug betraten sie die tödlichen Welten und begannen, sie in Besitz zu nehmen Methanatmer, Fluor- und Schwefelatmer, Kiemenatmer – die genetische Konditionierung hatte sie dazu befähigt, die tödliche Umgebung zu besiegen, sie sich Untertan zu machen. Und doch waren sie Menschen geblieben …
    Und dann sah sie wieder das SCHIFF. Und das SCHIFF begann zu schrumpfen. Seine Straßen wurden zu engen Drahtkäfigen, auf denen die Menschen haßerfüllt übereinander herfielen. Aus den Lautsprechern prasselten ununterbrochen die Appelle an die Vernunft, wechselten mit den aufpeitschenden Hetzrufen der Demagogen. Lähmgas strömte aus den Wanddüsen und streckte die Massen zu Boden …
    Und dann war da sie selbst, vor dem Senat. Auf der Projektionswand liefen die Filme ab, die Stanford gedreht hatte. Und sie hörte sich reden, in flammenden Worten. Die Senatoren starrten auf den Schirm, gebannt und entsetzt. Sie, Terre, hatte das Mittel in der Hand, dieses Grauen zu verhindern …
    Mußte

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